Die Marktteilnehmer reagierten ganz ruhig auf vorläufige Inflationsdaten in Europa, die eine Verlangsamung von 1,0% auf 0,9% zeigten. Dies liegt vor allem daran, dass nach unerwartete schlechten vorläufigen Inflationsdaten in Deutschland ein ähnliches Ergebnis durchaus vorhersehbar war. Darüber hinaus gab es Grund zur Freude in Form von endgültigen EMI-Daten im verarbeitenden Gewerbe in Europa, der von 47,0 nicht auf 45,5, sondern auf 45,7 sank. Es ist sicherlich schrecklich, dass der Index weiterhin unter 50,0 Punkte fällt, aber zum Glück nicht im erwarteten Tempo. Nicht weniger wichtig ist die Tatsache, dass sich in Europas größter Volkswirtschaft ein ähnliches Bild zeigt. Insbesondere in Deutschland sank der Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe von 43.5 auf 41,7 und nicht 41,4. Im Frankreich ist die Situation etwas schlechter, aber nur auf den ersten Blick. Der EMI sank von 51,1 auf 50,1, während man einen Rückgang auf 50,3 erwartet hat. Allerdings liegt er immer noch über 50,0 Punkten, was deutlich besser ist als in Deutschland.
Der Markt reagierte auch ganz beiläufig auf die endgültigen Marktdaten zum EMI in den Vereinigten Staaten, der ein Wachstum von 50,3 auf 51,1 zeigte. Die Prognose war 51,0. etwas später stieg die Volatilität auf dem Markt, und der Grund dafür war, dass die Daten zum ISM-Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe einen Rückgang von 49,1 auf 47,8 zeigten, anstatt ein Wachstum auf 50,1. Marktteilnehmer werteten diese Daten als einen weiteren Beweis für die bevorstehende Rezession. Der Dollar war etwas überkauft und vor der Veröffentlichung des Berichtes des US-Arbeitsministeriums am Freitag sollten diese Ungleichgewichte behoben werden. Die beiden Indizes bewegten sich in völlig unterschiedliche Richtungen. Es ist wahrscheinlich anzunehmen, dass genau diese Ereignisse die bevorstehende Rezession beeinflussen sollten.
Einkaufsmanagerindex (EMI) Verarbeitendes Gewerbe (USA):
Mario Draghi erklärte im Laufe seiner Rede, dass die Europäische Zentralbank den Refinanzierungssatz bald senken wird. Aber bleibt es unklar, wann genau das erfolgt.
Investoren warten auf die kommende Veröffentlichung des Berichts des US-Arbeitsministreriums. So werden alle Arbeitsmarktdaten die Marktteilnehmer zur Reserei treiben. Die heutigen ADP-Beschäftigungsdaten sind also sehr wichtig für den Markt. Und diese Daten können Beschäftigungswachstum von 140 Tausend gegenüber 195 Tausend im Vormonat zeigen. Offensichtlich wird dies als Signal wahrgenommen, dass sich der Inhalt des Berichts des Arbeitsministeriums als etwas enttäuschend erweisen kann, was sich negativ auf den Dollar auswirken wird.
Veränderung der ADP-Beschäftigungsdaten (USA):
Das Paar EUR/USD konnte sich nicht auf dem Niveau von Mai 2017 festsetzen und infolgedessen gab es einen Pullback zum zuvor erreichten Drehpunkt von 1,0930. Die Bewegung des vergangenen Tages ähnelt einer V-Förmigen Schwingung im Takt eines Abwärtstrends. Im Allgemeinen sehen wir, dass der Pulszyklus in der Trendstruktur 12 Handelstage dauert, wo es im Prinzip keinen richtigen Stopp in Form einer Pullback/Stagnation gab. Somit findet keine lokale Überhitzung de Short-Positionen in dieser Marktphase statt.
Es ist wahrscheinlich anzunehmen, dass der aktuelle Stopp bei 1,0925/1,0942 nicht sehr lange bleiben wird, wo man einen weiteren Pullback in Richtung 1,0980-1,1000 erwartet. In Bezug auf die aktuelle Stagnation [1,0925/1,0942] wäre es ratsam, keine voreiligen Maßnahmen zu ergreifen, da die Analyse von Konsolidierungspunkten die genaueste lokale Prognose geben kann.
Konkretisierung aller oben genannten Informationen in Handelssignale:
Wir betrachten Long-Positionen im Falle der Preiskonsolidierung über 1,0960, potentielle Bewegung zu 1,0980-1,1000
Die Short-Positionen betrachten wir im Falle der Preiskonsolidierung unter 1,0920, potentielle Bewegung zu 1,0900-1,0880
Aus der Sicht einer umfassenden Indikatoranalyse sehen wir ein vielseitiges Interesse. Die Tagescharts konzentrieren sich auf den Haupttrend, dh sie signalisieren eine Abwärtsbewegung. Di Stundencharts geben ein Signal zum Kauf. Die Minutencharts bleiben in bestehender Stagnation und zeigen ein neutrales Interesse.
