Am Donnerstag rutschte der Ölpreis rund um 4% ab. da die Angst vor dem ausbreitenden Coronavirus den Abschwung der Nachfrage verursacht. Die OPEC+ plant ab August die Ölproduktion um 1,5 Mln. Barrel pro Tag zu erhöhen.
"Die Erhöhung der Öllieferung mit gleichzeitiger Wiederaufnahme von Produktionsvolumen in den USA wird die Stabilität der Marktstimmung testen', so Marktstratege Stephen Innes
Der Absturz der Ölpreise wird auch von schwachen US-Wirtschaftsdaten, politischer Unsicherheit, sowie Trumps Ankündigung via Twitter über die Verschiebung der US-Wahl verursacht.
Nach Trumps Ankündigung verkauften Investoren ihre Risiko-Assets. Trumps Äußerung wurde als Angriff auf die Integrität der bevorstehenden Wahl angesehen, denn der Wahltermin ist in der US- Verfassung festgeschrieben. Dies beunruhigte Anleger.
"Wir haben ein Potenzial für ernsthafte politische Unsicherheit in den USA, wenn der Wahltermin angefochten wird", so John Kilduff, Partner bei Again Capital in New York
Der US-BIP sank aufs Jahr hochgerechnet um 32,9%. Das ist der stärkste Einbruch seit 1947. Darüber hinaus, steigt die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, was auf Verluste in der Wirtschaft hinweist.
"Der Tweet von Trump ist das Letzte was die Wirtschaft jetzt braucht, wenn wir wieder die schrecklichen US-BIP-Daten verdauen müssen", so Kilduff.
Es gibt weitere Nachrichten, die sich auf Ölpreise auswirken. Trotz der weiteren juristischen Hindernissen, die auf dem Weg des Keystone Pipeline Erweiterungsprojekt stehen, ermöglicht die Trump-Administration der bestehenden Keystone Pipeline mehr Erdöl in den Mittleren Westen und in die US-Golfküste von Mexiko zu transportieren.
Am Mittwoch erteilte das Weiße Haus eine Genehmigung, deren infolge grenzüberschreitende Transporte durch TC Energy Corporation Linie um 760 000 Barrel am Tag gegen 590 000 Barrel von der früheren Genehmigung erhöht werden, hieß es im E-Mail des Pressesprechers von TC Energy Corporation Terry Cunha. Diese Entscheidung wurde im Weißen Haus getroffen, nachdem das US-Gericht die von Donald Trump vorher genehmigte Erweiterung von Pipeline Keystone XL abgelehnt und den Bau blockiert hatte.
"Das ist eine sehr gute Nachricht für den Kanadas Energiesektor und arbeitsfreudige Menschen und Familien auf beiden Seiten der Grenze", so Sonya Savage, Energieministerin von Alberta
Kanadische Hersteller haben einen ständigen Mangel an Exportpipelines, denn einige Projekte wurden infolge der Gerichtsverfahren und wegen der ökologischen Opposition vor Ort für lange Zeit auf Eis gelegt