EUR/USD
Am Donnerstag hielt der Fed-Chef, Jerome Powell, auf der Online-Konferenz von Jackson Hole eine Grundsatzrede, in der er eine Neuausrichtung der Geldpolitik der amerikanischen Notenbank verkündigte. Jetzt kann die Fed den Zinssatz erhöhen, wenn die Inflation leicht über 2,0% liegt, und die Beschäftigung wird anhand eines Kriteriums wie des Mangels an Arbeitsplätzen bewertet. Powell gab ein Beispiel für erfolglose Zinserhöhungen während der Regierungszeit von Paul Volcker (80er Jahre), die später (nachdem sie mit ihrem 14%en Wachstum aufgrund der Ölkrise besiegt worden waren) zu einer hohen Arbeitslosigkeit (10,8%) führten und Inflation auf niedrige Werte senkten.
Die Befürchtungen der Fed sind sinnvoll, da jetzt der Hauptgrund der Inflation nicht der Fed-Zinssatz sein wird, sondern sondern die unglaubliche Liquidität, die während der "Corona-Krise" in Form von Subventionen und Zuschüssen in den freien Markt floss, worüber Powell kein Wort sagte.
Die gestrige Bandbreite des Euro während der Rede von Fed-Chef betrug 140 Punkte, dabei berührte der obere Schatten der Tageskerze die Obergrenze des Unsicherheitsbereichs von 1.1710-1.1905. Der Tag wurde neben dem Eröffnungskurs geschlossen. Die Signallinie des Marlin Oszillators vertiefte sich in die Abwärtszone. Es ist jetzt sinnvoll abzuwarten, dass der Euro die Untergrenze des Bereichs erreicht und sie zu überwinden versucht, um den Rückgang fortzusetzen.
Auf dem vierstündigen Chart behauptete sich der Preis unter der Kruzenshtern-Linie. Der Marlin Oszillator liegt leicht über der neutralen Linie. In aktuelle Situation wiederholt er aber die seitwärts gerichtete Preisbewegung und ist daher nicht informativ. Wir erwarten den Preis im Bereich von 1.1625/70, in den die Kruzenshtern-Linie des Tagescharts schon eingestiegen ist.
