EUR/USD
Gestern verbrachte der Markt einen Tag in Streitigkeiten und Erwartungen bezüglich der Wahlergebnisse in den USA. Joe Biden, der die Führungsposition von Anfang an eingenommen hat, hält sie bis heute Morgen, er hat jetzt 253 Wahlmännerstimmen gegen 214 für Trump. 71,471 Millionen Stimmen wurden für Biden gegen 67,968 Millionen für Trump abgegeben. Um für die Präsidentschaft zu gewinnen, sollte ein Kandidat 270 Wahlmännerstimmen erhalten. Die Situation im Senat hat sich leicht geändert - die Demokraten haben die Führungsposition verloren, sie haben jetzt 47 Sitze gegen 48 für die Republikaner (50 werden benötigt, um das Oberhaus zu kontrollieren), das Repräsentantenhaus bleibt bei den Demokraten: 197 Sitze gegen 186. Für ein Endergebnis sind noch einige Tage nötig, da viele Briefwahlstimme noch gezählt werden sollten.
Investoren waren aufgeregt, da das Handelsvolumen des Euro das höchste in den letzten 5 Monaten war. Der Handelsbereich betrug 168 Punkte. Nach Medienberichten wird Bidens Sieg zur Abschwächung des Dollars führen. Es sei aber hier darauf hingewiesen, dass Demokraten traditionell die Politik eines starken Dollars (mit Ausnahme einiger Perioden) verfolgt haben, insbesondere als die Wirtschaft in die Krise geraten ist. In der gegenwärtigen Situation wird die Nachfrage nach Dollar durch die Nachfrage nach US-Staatsschulden (im Zusammenhang mit dem neuen Hilfspaket) gestützt. Darüber hinaus wird der Wechsel des Paradigmas von Trump "teilen und herrschen" zum Paradigma "vereinigen und herrschen" erwartet. Dieses Paradigma wird dabei durch die Wiederaufnahme von Projekten transozeanischer Partnerschaften und ein baldiges Brexit-Abkommen mit Großbritannien dargestellt. Langfristig wird es erwartet, dass der Euro unter das Paritätslevel sinkt.

In der aktuellen Situation kehrte der Euro auf dem Tageschart unter die Bilanzlinie zurück. Die Signallinie des Marlin Oszillators bewegt sich seitwärts genau entlang der Grenze mit der Zone der Abwärtstendenz. Es ist wahrscheinlich, dass der Euro heute oder morgen das untere Zielniveau von 1.1620 erreicht.
Für eine Aufwärtsbewegung ist es dem Preis erforderlich, das gestrige Hoch bei 1.1770 zu überwinden, um das Ziel bei 1.1830 auf dem Hoch vom 9. Oktober zu erreichen.

Auf dem vierstündigen Chart hat es der Preis nicht geschafft, über die Kruzenshtern-Linie anzusteigen. Der Marlin Oszillator startete eine Abwärtsumkehr. Es gibt keine deutlichen Umkehrsignale, aber Signale zur Fortsetzung der Aufwärtsbewegung sind auch nicht entstanden. Es bleibt nur die Marktreaktion auf die Wahlergebnisse abzuwarten.