Trotz einem Hoch am Wochenbeginn, das im Zusammenhang mit einer erhöhten Aufmerksamkeit der Pfund-Trader für eine neue Runde der Brexit-Verhandlungen in Brüssel erreicht wurde, ist der Pfund am Montag unter die Marke von 1,320 Dollar gesunken.
Der Rückgang erfolgte sowohl gegenüber Dollar, als auch gegenüber Euro.
Die Strategen aus dem niederländischen Finanzkonzern ING haben in ihrer Mitteilung für Kunden angeführt, dass die Aussichten für das Abkommen jetzt besser sind, Grundprobleme bleiben jedoch ungelöst. Die Zeit für die Einigung über das Abkommens läuft indessen ab.
"Wir sehen, dass noch mehr als eine Woche für die endgültige Einigung zur Verfügung steht. Trotzdem beeilen sich die beiden Seiten, das Abkommen noch diese Woche zu treffen, da sich die Ratifizierungsfrist in Großbritannien und der EU zunehmend verkürzt.", fügte ING hinzu.
Großbritannien ist im Januar aus der EU ausgetreten, aber die Übergangsphase, während deren das Land ein Mitglied der Zollunion und des gemeinsamen Binnenmarktes bleibt, endet am 31. Dezember 2020. Die beiden Parteien versuchen, bis dahin das Abkommen zu schließen.
Ein EU-Beamter erklärte am Montag, dass es zu spät ist, ein neues Handelsabkommen mit Großbritannien zu schließen.
Der irische Außenminister sagte, falls es in der nächsten Woche nicht zur Einigung kommt, würde es zu Problemen führen, fügte jedoch später hinzu, dass die Verhandlungen noch zwei Wochen dauern könnten.
Britischer Gesundheitsminister Matt Hancock betonte, der Inhalt der Verhandlungen habe sich im Grunde nicht geändert seit der Verkündung Boris Johnsons, dass Großbritannien auch ohne Abkommen gedeihen würde.
Richard Perry, leitender Analyst von Hantec Market, sagte, er erwarte eine positive Entwicklung des Pfundes, und Marktteilnehmer seien ebenfalls optimistisch.
"Die Stimmung ist ziemlich positiv. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Gründe für die Annahme, dass die Verhandlungen auf dem Weg zur Verständigung nicht vorankommen", erklärte er. "Es scheint, dass sich der Markt auf dieses Abkommen gewissermaßen schon vorbereitet."
Eine Umfrage hat gezeigt, dass fast eine Hälfte kleiner und mittlerer Betriebsinhaber in England keine Vorstellung davon haben, wie sich das Ende der Übergangsphase auf ihre Geschäftsführung auswirken würde.
