EUR/USD – 1H.
Das Paar EUR/USD hat am 19. November eine Umkehr zugunsten der europäischen Währung durchgeführt und mit dem Anstieg begonnen, indem es sich über dem Korrekturniveau von 23,6% - 1,1845 behauptet hat. D.h., trotz einem vorherigen Austritt aus dem Aufwärtskanal können Bullentrader das Paar wieder weitgehend in Richtung des Korrekturniveaus von 0,0% - 1,1920 treiben.
Die europäische Währung steigt demnach wieder an, obwohl weder aus der EU, noch aus den USA keine besonders wichtigen Informationen in den letzten Tagen kamen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat diese Woche schon etwa fünfmal an verschiedenen Videokonferenzen teilgenommen, in denen die Rede meistens von Coronavirus und möglichen Folgen der zweiten Pandemiewelle für die Wirtschaft war. Lagarde glaubt, die Wirtschaft der EU würde durch einen seit einem Monat dauernden neuen Pandemieausbruch und damit verbundene Einschränkungen stark betroffen. Die Präsidentin hat ein neues Maßnahmenpaket für die Unterstützung der Wirtschaft schon im Dezember 2020 angekündigt. Sie hat außerdem die EU-Kommission aufgefordert , alle Uneinigkeiten im Bezug auf den mehrjährigen Finanzrahmen und den Erholungsfonds auszuräumen. Die genannten Projekte betragen insgesamt fast 2 Billionen Euro. "Der Euroraum braucht dieses Geld", so Lagarde. Die nächste Sitzung der EZB findet am 10. Dezember statt, und die meisten Experten glauben, dass das Anleihenkaufprogramm auf 500 Mrd. Euro aufgestockt wird. Im Grunde ist das eine schlechte Nachricht für den Euro, weil sie bedeutet, dass die europäische Wirtschaft wieder gehemmt wird. Doch in den USA ist die Pandemie heftiger und schrecklicher, was das Entwicklungstempo der Wirtschaft in diesem Winter ebenfalls verlangsamen wird. So dass die Positionen der europäischen Währung ziemlich hoch bleiben.
EUR/USD – 4H.
Im vierstündigen Chart haben die Notierungen des Paares eine Umkehr zugunsten der europäischen Währung und einen Pullback zur Obergrenze des Seitwärtskanals durchgeführt Der Abprall ab dieser Grenze wird zugunsten der amerikanischen Währung und eines erneuten Rückgangs in Richtung des Korrekturniveaus von 127,2% - 1,1729 wirken. Wird der Kurs des Paares über dem Kanal geschlossen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des weiteren Anstiegs in Richtung des Fibonacci-Niveaus von 161,8% - 1,2027.
EUR/USD – Daily.
Im Tageschart haben die Notierungen des Paares EUR/USD eine neue Umkehr zugunsten der europäischen Währung durchgeführt und sich über dem Korrekturniveau von 261,8% - 1,1822 behauptet. Dieses Niveau bleibt jedoch schwach, so wird es jetzt empfohlen, mehr die kleineren Charts, die die Marktveränderungen zeitgemäß widerspiegeln, mehr zu beachten.
EUR/USD – Weekly.
Im Wochenchart hat sich das Paar über dem Contracting Triangle behauptet, was die Chancen für einen langfristigen Anstieg des Paares lässt. Kurzfristig ist jedoch der Rückgang zu bevorzugen.
Nachrichtenüberblick
Am 19. November hielt Christine Lagarde mehrere Reden, die oben erwähnt wurden. Außerdem wurde in den USA ein Bericht über die Anträge auf die Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Die Zahl der Erstanträge ergab sich höher als die Trader erwartet haben, die Gesamtzahl der Folgeanträge war hingegen geringer.
Nachrichtenkalender für die USA und EU
EU - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hielt eine Rede (08-35 GMT).
Am 20. November steht im Kalender der EU noch ein Auftritt der EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Keine anderen Ereignisse und wirtschaftlichen Berichte sind an diesem Tag nicht geplant.
Commitments of Traders Report
Der jüngste Commitments of Traders Report kam etwas verspätet. Die wichtigste Kategorie der Trader, Non Commercials, hat während der Berichtswoche noch 6,6 Tausend Long-Positionen geschlossen (-9,2 Tausend in der Woche zuvor). Demnach schließen die Trader ihre Kaufpositionen für die europäische Währung weiter, gleichzeitig haben sie jedoch auch 2,1 Tausend Verkaufpositionen geschlossen. Trotzdem wird die Bärenstimmung bei der wichtigsten Kategorie der Trader immer stärker. Aufgrund dessen kann man zum Schluss über einen Rückgang der europäischen Währung kommen. Wie die letzten Monate zeigen, sinkt der Euro nicht. Aber die Gesamtzahl der Long-Positionen wird immer geringer, der Short-Positionen hingegen immer größer. Kein anderer Schluss ist demnach zurzeit nicht zu ziehen.
EUR/USD-Prognose und Empfehlungen für die Trader
Heute wird empfohlen, den Euro mit den Zielen von 1,1845 und 1,1798 zu verkaufen, falls der Abprall ab der Obergrenze des Seitwärtskanals im vierstündigen Chart durchgeführt wird. Der Kauf des Paares wird mit dem Ziel von 1,2027 möglich sein, falls sich die Währung über dem Seitwärtskanal im vierstündigen Chart behauptet.
Begriffe:
Non Commercials sind große Marktspieler: Banken, Hedgefonds, Investmentfonds, Privatanleger, Großanleger.
Commercials sind Firmen, Banken, Korporationen, Gesellschaften, die die Währung nicht für den spekulativen Gewinn, sondern für die Sicherung ihrer laufenden Tätigkeit, oder Import- und Exporttransaktionen kaufen.
Non Reportable Positions sind kleine Trader, die keinen wesentlichen Einfluss auf den Preis haben.