EUR/USD – 1H.
Das Paar EUR/USD ist am 2. Dezember weiter gewachsen und hat sich über dem Korrekturniveau von 200,0% - 1,2094 behauptet. Demnach ist es nun mit dem weiteren Anstieg des Paares in Richtung des nächsten Korrekturniveaus von 261,8% - 1,2202 zu rechnen. Man kann nach wie vor nicht sagen, dass der aktuelle Anstieg des Euro mit irgendwelchen bestimmten Ereignissen zu tun hat. Es gibt inzwischen viele interessanten Nachrichten, aber bei weitem nicht alle davon tragen zum Wachstum des Euro bei. Trotzdem steigt gerade dieeuropäische Währung praktisch ohne Rücksetzungen und Pausen an. Wenn man sich eine übliche Bewegung der europäischen Währung ansieht und mit der aktuellen vergleicht, bemerkt man sofort etwas ungewöhnliches. Gestern wurde beispielsweise bekannt, dass Donald Trump im Jahr 2024 wieder als US-Präsident kandidieren will. Das ist ja interessant, aber diese Information ist für den Dollar oder Euro jetzt kaum relevant. Noch eine Nachricht: Joe Biden wird seine Amtszeit nicht mit der sofortigen Aufhebung aller Zölle gegen China anfangen. Eine entsprechende Erklärung hat der künftige US-Präsident selbst gemacht. Jerome Powell forderte bei den Anhörungen vor dem US-Kongress zweimal die Regierung auf, das neue Konjunkturpaket möglichst schnell zu beschließen. Besonders wichtig sei die Hilfe für die Arbeitslosen und Kleinunternehmen, meint Powell. Diesmal werden die Zuschüsse in Höhe von 908 Mrd. Dollar vorgeschlagen. Man muss bemerken, dass bei den vorherigen Verhandlungen zwischen den Republikanern und den Demokraten die Summe von etwa 1,8 Billionen Dollar diskutiert wurde, die die Republikaner nicht akzeptiert hatten. All das ist den Tradern schon lange bekannt. In der Europäischen Union geht die Billigung der Unterstützungspakete auch nicht problemlos. Polen und Ungarn blockieren die Verabschiedung des siebenjährigen Haushaltes und den Aufbaufonds von 750 Mrd. Euro. In nächster Zeit wird Deutschland versuchen, diesen gordischen Knoten zu lösen.
EUR/USD – 4H.
Im vierstündigen Chart haben sich die Notierungen des Paares über dem Korrekturniveau von 161,8% - 1,2027 behauptet, und jetzt ist mit dem Anstieg in Richtung des nächsten Korrekturniveaus von 200,0% - 1,2353 zu rechnen. Divergenzen sind heute bei keinem der Indikatoren zu beobachten. Da der Anstieg des Euro ohne Rücksetzungen verläuft, dürfte man sagen, dass irgendwelche technische Signale nur von geringer Bedeutung sind.
EUR/USD – Daily.
Im Tageschart haben sich die Notierungen des Paares EUR/USD über dem Fibonacci-Niveau von 323,6% - 1,2079 behauptet. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit desweiteren Anstiegs in Richtung des nächsten Korrekturniveaus von 423,6% - 1,2495 hoch. Mehr sind zurzeit jedoch die kleineren Charts zu beachten.
EUR/USD – Weekly.
Im Wochenchart hat sich das Paar EUR/USD über dem Contracting Triangle behauptet, was den langfristigen Aussichten auf den Anstieg des Paares einen Raum lässt.
Nachrichtenüberblick
Am 2. Dezember wurde in der EU ein Bericht über die Arbeitslosenquote veröffentlicht, die 8,4% beträgt. In den USA wurden ADP-Daten zu Beschäftigungsänderungen bekanntgegeben, die schlechter als vorausgesagt ausfielen. Ein solches Informationsumfeld war für Dollar nicht günstig, aber trotzdem nicht so schlecht, um den Rückgang der amerikanischen Währung um fast 200 Punkte hervorzurufen.
Nachrichtenkalender für die USA und EU
EU - der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungsbereich (09-00 GMT).
EU - Änderungen der Einzelhandelsumsätze (10-00 GMT).
USA - die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (13-30 GMT).
USA - ISM Gesamtindex für den Dienstleistungsbereich (15-00 GMT).
Am 3. Dezember sind in der EU und in den USA einige Berichte geplant. Besonders ist der ISM Index in den USA zu beachten.
Commitments of Traders Report
Der jüngste COT-Bericht ist wieder verspätet erschienen und wiederum gab es darin nur wenige Veränderungen. Die wichtigste Kategorie der Trader, Non Commercials, hat in der Berichtswoche 3061 neue Long-Positionen eröffnet und 1932 Short-Positionen geschlossen. Die Stimmung der großen Marktspieler ist ziemlich überraschend bullischer geworden, obwohl sich die Bärenstimmung seit einigen Monaten verstärkte. Vielleicht wird solche Entwicklung nur kurz dauern und der nächste Bericht wird wieder den Wunsch zeigen, den Euro zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt sieht es jedoch folgendermaßen aus: die Gesamtzahl der Long-Positionen ist nach wie vor äußerst hoch, die europäische Währung ist immerhin ja seit neun Monaten wesentlich gewachsen.
EUR/USD-Prognose und Empfehlungen für die Trader
Heute wird der Verkauf des Euro nicht empfohlen, weil es nahe oben kein Niveau gibt, ab dem das Paar einen Abprall durchführen könnte. Beim Kauf liege das Ziel weiter um das Fibonacci-Retracement von 261,8% - 1,2202, weil im Stundenchart die Behauptung über dem Niveau von 200,0% durchgeführt wurde.
Begriffe:
Non Commercials sind große Marktspieler: Banken, Hedgefonds, Investmentfonds, Privatanleger, Großanleger.
Commercials sind Firmen, Banken, Korporationen, Gesellschaften, die die Währung nicht für den spekulativen Gewinn, sondern für die Sicherung ihrer laufenden Tätigkeit, oder Import- und Exporttransaktionen kaufen.
Non Reportable Positions sind kleine Trader, die keinen wesentlichen Einfluss auf den Preis haben.
