Der Wochenbeginn ist für das Pfund äußerst dramatisch gewesen. Sofort nach der Erklärung von Michel Barnier, er halte irgendein Abkommen zwischen London und Brüssel für aussichtslos, begann ein Sturz des Pfunds. Das Ende war aber glücklich, da die britische Währung die schnelle Senkung ebenso rasch nachholen konnte. Die Situation hat sich dank der Intervention von Boris Johnson verbessert, der heute nach Brüssel aufbricht, um mit Ursula von der Leyen zusammenzukommen. Sehr wahrscheinlich sind auch Treffen des britischen Regierungschefs mit Angela Merkel und Emmanuel Macron. Den Gerüchten zufolge ist Boris Johnson außerdem bereit, auf seine Initiative, nämlich das Binnenmarktgesetz, zu verzichten, das seinerzeit zu einem Stolperstein wurde. Zu der Zeit musste Brüssel beachtlich nachgeben. Die Europäische Union willigte ein, diese Frage während der Verhandlungen nicht aufzugreifen, in der Hoffnung, dass im Falle der Unterzeichnung des Handelsabkommens London keinen Anlass haben würde, dieses Gesetz anzuwenden. Das Binnenmarktgesetz widerspricht den internationalen Vorschriften und dem Austrittsabkommen. All diese Erklärungen und Gerüchte reichten aus, um verlorene Positionen des Pfunds nachzuholen. Auf jeden Fall beeinflussen die laufenden Verhandlungen und Aussagen verschiedener Politiker den Kurs der britischen Währung äußerst stark und es wird mindestens noch zwei Tage dauern. Michel Barnier zufolge gilt Mittwoch als Endfrist, denn am Donnerstag beginnt ein Gipfel der EU-Länder, im Laufe dessen die Frage erörtert werden soll, ob die Europäische Union das Handelsabkommen mit Großbritannien akzeptiert. Aber wenn das Abkommen nicht zustandekommt, gebe es nichts zum Absegnen. Um kurz zu fassen, muss man die Verhandlungen zwischen Boris Johnson und EU-Führung aufmerksam verfolgen.
Das Paar GBP/USD ist infolge einer erhöhten Aktivität in Richtung der Marke von 1,3223 gesunken, wo der Rückgang langsamer wurde. Danach kam es zu einer fast hundertprozentigen Erholung des Kurses zum vorherigen Stand. Als Widerstandsniveau tritt nach wie vor die Marke von 1,3400, der sich die Notierungen im Laufe der Erholung genähert hatten.
Was Volatilität betrifft, war hier der Tageswert von mehr als 200 Punkten zu beobachten, was von einem erhöhten Interesse der Trader zeugt.
Geht man von den aktuellen Verhältnissen der Notierungen aus, ist ein Stillstand in der Bandbreite von 1,3340/1,3365 zu beobachten.
Wenn man sich den Tageschart insgesamt ansieht, bemerkt man Zeichen einer Korrektur der aufwärtsgerichteten Momentumbewegung.
Anzunehmen ist, dass die Verzögerung innerhalb der Bandbreite von 25 Punkten jederzeit enden kann, aber die Hauptbewegungen sind nach wie vor von Informationen aus den Verhandlungskreisen abhängig.
Geht man von den Preisniveaus aus, so kann man die Marken von 1,3340 und 1,3400 wählen und je nach der Behauptung des Kurses außerhalb der genannten Niveaus die Positionen eröffnen.
Kaufpositionen sind über dem Niveau von 1,3400 empfehlenswert.
Verkaufspositionen sind unter dem Niveau von 1,3340 möglich.
Aus der Sicht der komplexen Indikatorenanalyse lässt sich von einem entgegengesetzt gerichteten Signal sprechen. Die technischen Instrumente im Stundenchart sprechen für den Verkauf, im Tageschart weisen die Indikatoren hingegen auf den Kauf während der Aufwärtsbewegung hin.