Die wichtigsten US-Aktienindizes sanken am vergangenen Freitag deutlich. Doch wie bereits der nächste Handelstag – Montag – zeigte, gibt es jetzt keine Panik an der Börse. Das stimmt, der neue Stamm Omikron warf am Freitag den Markt, der gerade Thanksgiving gefeiert hatte, aus der Bahn, aber gleichzeitig kann der Rückgang der Aktienindizes als "Einbruch" eindeutig nicht bezeichnet werden. Und schon am Montag begannen alle drei Indizes – Dow Jones, NASDAQ und S&P500 – sich zu erholen und befinden sich immer noch sehr nahe an ihren absoluten Hochs. Die erste Schlussfolgerung, die gezogen werden sollte, lautet also: zu dieser Zeit ist der Omikron-Stamm nicht zu gefährlich für die Märkte. In unseren anderen Artikeln sagten wir, dass der Devisenmarkt auf die Nachrichten über den neuen Stamm praktisch nicht achtete.
Wichtiger für den US-Aktienmarkt sind nach wie vor die Geldpolitik der Fed sowie das QE-Programm. Bereits im Dezember kann die Fed den Märkten deutlich machen, wann die Zinserhöhung zu erwarten ist, und auch die Frage beantworten, ob das Konjunkturprogramm mit höherem Tempo beendet werden wird. Und aus unserer Sicht werden die Antworten auf diese Fragen viel wichtiger sein als ein weiterer "gefährlicherer und ansteckenderer" Stamm. Es ist noch sehr früh, Rückschlüsse auf den Stamm zu ziehen, da offiziell eine sehr kleine Anzahl von Menschen daran erkrankt ist. Einst war eine kleine Anzahl von Menschen mit dem Delta-Stamm infiziert, und jetzt ist die Mehrheit in der Welt eben daran krank. Aber in diesem Fall spielt es keine Rolle, welcher neue Stamm erscheint. Wie Ärzte versicherten, verursache der Omikron-Stamm in den meisten Fällen keine ernsthaften Komplikationen und führe nicht zum Tod (auch in den meisten Fällen). Seine einzige Besonderheit besteht darin, dass er aus irgendeinem Grund mehr junge Menschen infiziert. Allerdings haben eben junge Menschen in der Regel eine sehr gute Immunität, so dass sie ihn wie eine gewöhnliche Erkältung oder Grippe durchmachen können. Natürlich wenn es um die gesamte Wirtschaft eines Landes oder der ganzen Welt geht, kann der Stamm Omikron viele Probleme verursachen. Bereits jetzt sehen wir, dass europäische Länder eine neue Quarantäne einführen. Jedoch gerade mit dieser Quarantäne hat Omikron nichts zu tun. Also kann wieder Quarantäne oder Lockdown nicht nur einen neuen Stamm hervorrufen, sondern auch fast jeden Stamm von Coronavirus. Als Delta gerade auftauchte, sagten viele Ärzte, dass die Impfstoffe dagegen schlechter wirken würden als gegen andere Stämme. Jetzt hören wir dasselbe über Omikron. Basierend auf all dem oben Genannten glauben wir, dass sich die US-Aktienindizes bald vollständig erholen können und dann auf die Fed-Sitzung warten werden. Oder zumindest auf die Nonfarm Payrolls am Freitag.
