Die wichtigsten US-Aktienindizes zeigten in den letzten zwei Handelstagen ein leichtes Wachstum. Im Allgemeinen gibt es jedoch zu Beginn des neuen Jahres eine Korrektur, die bei einigen Indizes bereits alle vorherigen Korrekturen in Größe übersteigt. Wir möchten Sie daran erinnern, dass viele Experten erwarten, dass der Aktienmarkt in diesem Jahr aufgrund der zur Normalisierung der Geldpolitik durchgeführten Maßnahmen der Fed einen schweren Einbruch erleide. Es ist jedoch erwähnenswert, dass nicht nur die Fed ihre Geldpolitik straffen wird. Auch wenn die EZB die Zinserhöhung kategorisch ablehnt, muss das quantitative Konjunkturprogramm PEPP doch auch in Europa beendet werden. Die Bank of England hob den Leitzins bereits an, andere werden diesem Beispiel folgen. Die Verschärfung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist also im Jahr 2022 allgegenwärtig. Und die Aktienmärkte werden deswegen unter Druck gesetzt.
Gestern wurde in den USA der Inflationsbericht veröffentlicht, laut dem der Wert im Dezember auf 7,0% y/g gestiegen sei. Also haben die von der US-Zentralbank ergriffenen Maßnahmen bisher keinen Einfluss auf den Verbraucherpreisindex. Es sei zu betonen, die Inflation kann sich in den kommenden Monaten sogar weiter beschleunigen, da sich die ganze Welt in der neuen Welle der durch den Omikron-Stamm verursachten Pandemie befindet, und sie wird Märkte, Lieferketten, Arbeitsmarkt und so weiter auf jeden Fall beeinflussen. Wie bereits erwähnt verursacht Omikron vielleicht keine so starken Folgen und Komplikationen wie andere Stämme, aber es ist viel ansteckender als andere Stämme. Also wird schon jetzt in einigen Ländern (darunter auch in den USA) starker Druck auf das medizinische System beobachtet. Und über die Absage der Tausende von Flügen in Amerika, weil die Piloten massenweise an Omikron erkrankten und in Quarantäne gingen, schrieben wir schon. Daher könnte "Powells Plan", wonach die Inflation "von selbst" vor dem Hintergrund der Erholung der Lieferketten zurückgehen würde, nicht funktionieren. Darüber hinaus pumpt die Fed, wenn auch in reduzierten Volumina, weiterhin Geld in die Wirtschaft im Rahmen des QE-Programms. Jetzt beträgt diese Summe 75 Milliarden Dollar pro Monat. Vielleicht wird das Programm bereits Ende März vollständig aufgegeben, aber bis Ende März wird es noch gültig sein. Das Volumen der Geldmenge wird also weiter steigen. Die Nachfrage der Amerikaner nach Waren wird auch hoch bleiben, da es mehr Geld wird, aber das Angebot kann die bestehende Nachfrage noch nicht vollständig befriedigen. Basierend auf all dem oben Gesagten wird die Inflation wahrscheinlich sowohl im Januar als auch im Februar steigen und ist durchaus in der Lage, das Niveau von 8% zu erreichen. Für den US-Aktienmarkt kann diese Entwicklung nicht mehr als positiv oder negativ bezeichnet werden, da es allen klar ist, dass die Straffung der Geldpolitik auf jeden Fall im Jahr 2022 stattfinden wird. Und Investoren fürchten das.