Beim Handelsschluss am Dienstag meldeten die wichtigsten europäischen Indizes einen Mangel an einheitlicher Dynamik vor dem Hintergrund der Sorgen der Marktteilnehmer über die Verschärfung der geopolitischen Spannungen im Osten Europas. Gleichzeitig notierten die Aktienmärkte in Westeuropa zu Beginn der Sitzung am Vortag in einem sicheren Minus.
Infolgedessen stieg Index der führenden Unternehmen der Europaregion STOXX Europe 600 um 0,07% auf 455,12 Punkte. Den größten Rückgang in den Bestandteilen des Börsenindex zeigten Renault (-3,8%), Erste Group Bank AG (-4,1%) und Raiffeisen Bank International AG (-7,5%).
Der deutsche DAX verlor 0,26% und sank auf 14693 Punkte, der französische CAC 40 sank um 0,01% auf 6787,6 Punkte und der britische FTSE 100 stieg um 0,13% auf 7494,21 Punkte. 
Der Wert von Volkswagen-Wertpapieren stieg um 7,8%, und die Wertpapiere von Porsche Automobil Holding wuchsen um 11,3% durch die Mitteilung der Volkswagen-Führung über die Verhandlungen mit der Holding über den Börsengang (Erstplatzierung) der Porsche AG.
Die Kurse des britischen Medizingeräteherstellers Smith & Nephew sprangen vor dem Hintergrund des starken Quartalsberichts um 7,5 Prozent.
Die Papiere des auf Zahlungsdienste spezialisierten französischen Unternehmens Worldline SA stiegen dank dem Umsatzwachstum im vierten Quartal um 10,5 Prozent über die Prognosen von Marktexperten.
Der Wert der Aktien einer der größten Banken in Europa – der britischen HSBC Holdings Plc – stieg um 0,04%. Im vierten Quartal 2021 hat HSBC Holdings Plc den Nettogewinn mehr als verdreifacht. Darüber hinaus berichteten Vertreter der Bank von einer Erhöhung des Wertpapierrückkaufprogramms um $1 Milliarde.
Die Aktien des britischen Hotelbetreibers InterContinental Hotels Group Plc stiegen um 4,2 Prozent, nachdem das Unternehmen den Gewinn für das vergangene Jahr und eine Wiederaufnahme der Zwischendividenden von 85,9 Cent je Papier gemeldet hatte.
Die Kurse des britischen Kupferherstellers Antofagasta Plc stiegen um 0,7%, da das Unternehmen im Jahr 2021 Dividenden erhöht und den Nettogewinn mehr als verdoppelt hatte.
Die Aktien des deutschen Medizingeräteherstellers Fresenius Medical Care AG brachen um 8,4 Prozent ein. Im vierten Quartal stiegen der bereinigte Gewinn und der Umsatz des Unternehmens um 5%, aber seine Prognose für 2022 enttäuschte die Marktteilnehmer.
Die Papiere des britischen Finanzdienstleistungsunternehmens Hargreaves Lansdown sanken um 15,6%, nachdem ein Rückgang der Vorsteuergewinne und -erlöse im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 gemeldet worden war.
Am Dienstag blieben die Nachrichten über die Eskalation der Spannungen zwischen der Ukraine und Russland im Fokus der Marktteilnehmer. Am Montag hatte der russische Präsident Wladimir Putin Dekrete zur Anerkennung der Volksrepublik Donezk und der Volksrepublik Lugansk unterzeichnet. Gemäß den neuen Dokumenten werde die Friedenssicherung in den Volksrepubliken von Streitkräften der Russischen Föderation gewährleistet. Als Reaktion darauf nannte der Westen das Vorgehen des Kremls eine Verletzung des Völkerrechts, und einige Staaten verhängten eine Reihe von Sanktionen gegen Russland.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Märkte wurden am Dienstag Firmennachrichten der führenden Unternehmen der Region sowie Makrostatistiken. So stieg der Indikator fürs Vertrauen deutscher Unternehmer der Staatswirtschaft im zurückliegenden Monat auf einen Höchststand in fünf Monaten von 98,9 Punkten. Dabei hatten Analysten einen Anstieg des Index nur auf 96,5 Punkte vorhergesagt. Das konnte den deutschen Aktienindex DAX übrigens nicht vor einem leichten Rückgang bewahren.
