Am Ende dieser Woche konnte die europäische Währung einen Teil ihrer Verluste ausgleichen und das Wachstum beginnen. Die Stärkung des Euro ist jedoch fragil genug, so dass Analysten ihre Dauer bezweifeln. Gleichzeitig ist ein kurzfristig fallender Dollar in der Lage, Kräfte zu sammeln, indem er sie aus zusätzlichen Reserven schöpft.
Zur Wochenmitte war die europäische Währung gegenüber der US-Währung moderat gestiegen. Am Donnerstag, dem 10. März, setzte sich dieser Trend fort. Am Mittwoch stieg der "Europäer" gegenüber dem "Amerikaner" aufgrund der Risikobereitschaft an den Finanzmärkten um fast 1%. Dabei sind die Rohstoffe von den jüngsten Kursspitzen abgerutscht. Wir werden bemerken, dass das wesentliche Wachstum des Marktes von Kohlenwasserstoffen durch den russisch-ukrainischen Konflikt provoziert wird.
Am Donnerstag hielt der Euro den Löwenanteil seiner Gewinne und zeigte den stärksten Anstieg der Preise in den letzten sechs Jahren. Der Katalysator für dieses Wachstum war das Treffen der Außenminister der Ukraine und Russlands, durch das die Hoffnung auf ein friedliches Ergebnis des Konflikts zunichte gemacht wurde. Das Paar EUR/USD befindet sich derzeit in der Nähe von 1,1058 und kompensiert einen Teil der Verluste.
Der aktuelle Anstieg des Euro ist auf eine Verbilligung der Rohstoffe und einen erhöhten Risikoappetit zurückzuführen. Es sei zu beachten, dass der leichte Rückgang des Kohlenwasserstoffmarktes die Panik an den Märkten teilweise ausgeglichen hat. Analysten zufolge hängt die weitere Dynamik der europäischen Währung vom Zustand des globalen Energiemarktes ab.
Im Falle des Rückzugs von russischem Öl und Gas aus den europäischen Märkten werden die letzten stark nachgeben. Infolgedessen werden die Kurse für schwarzes Gold auf 300 Dollar pro Barrel steigen, da die EU-Länder keine Alternative zu Energieimporten finden können. Wenn die europäischen Länder Sauerstoff in Form von Lieferungen aus der Russischen Föderation "blockieren", wird die Inflation in der Eurozone 10% übersteigen. Eine solche Entwicklung wird eine langwierige wirtschaftliche Rezession auslösen, glauben Experten.
Vor diesem Hintergrund sieht die US-Währung profitabler aus. Die Vereinigten Staaten sind in der Lage, ihren Energiebedarf durch die inländische Produktion zu decken. Greenbeck erwartet zudem eine Anhebung des Leitzinses durch die Fed, die nächste Woche beschlossen wird.
Der kurzfristige Rückgang des USD, der am Mittwochabend aufgezeichnet wurde, hat den anhaltenden Anstieg des letzteren nicht gestoppt. Am Donnerstag versuchte Greenbeck, mit variablem Erfolg auf den aktuellen Positionen Fuß zu fassen. Nach der Rallye der vergangenen Woche behält die US-Währung eine positive Einstellung, zielt auf langes Rennen ab, und setzt das Korrekturabsinken fort. Seit einer Woche ist der "Amerikaner" gegenüber dem "Europäer" um 3% gestiegen. Zur Stärkung des Dollars trugen die relative Ruhe an der geopolitischen Front und die daraus resultierende Risikoverweigerung bei.
Nach Ansicht der Währungsstrategen von Brown Brothers Harriman wird sich der USD-Anstieg nach dem kurzfristigen Verzicht der Anleger auf die Vermögenswerte des "stillen Hafens" fortsetzen. Das Wachstum der US-Währung wird auch durch die Erwartungen an eine Verschärfung der Geldpolitik seitens der Fed gefördert. Die Entscheidung dazu wird in der nächsten Sitzung, die für den 16. März geplant ist, getroffen.
Die Stabilisierung der Geldpolitik der Federal Reserve kann jedoch nicht den gewünschten Effekt haben und dem Dollar die Unterstützung entziehen, glauben die HSBC-Ökonomen. "Die Normalisierung der Fed-Politik nicht allzu viel Einfluss auf die Dynamik des USD, da die Erwartung des Aufstiegs Wett-und implizit in die Marktpreise Terminallzinssatz der Fed näher", – bemerken in HSBC.
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen und das Risiko eines Absackens der Weltwirtschaft tragen zum Wachstum von Greenbeck bei. Diese Aspekte betrachten Ökonomen als zusätzliche Quellen, um den USD zu "aufladen", wodurch er kurz- und mittelfristig teurer wird. Der "Schmerzpunkt" des Dollars bleibt sein überkauft, resümiert man bei HSBC.