Gestern Abend wurden die Ergebnisse der Fed-Sitzung, der zweiten Sitzung in diesem Jahr, zusammengefasst. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Trader und Investoren eine Woche lang darüber spekulierten, wie hoch der Leitzins sein wird. Dass sie erhöht wird, bezweifelte niemand mehr. Allerdings haben wir das früher gesagt und werden es jetzt wiederholen, ein Anstieg von 0,25% unter den aktuellen Umständen ist eine sehr schwache Entscheidung der Regulierungsbehörde. Die Inflation in den USA ist bereits auf 7,9% gestiegen, und es gibt keine sichtbaren Anzeichen dafür, dass sie sich in absehbarer Zeit verlangsamen wird. Je schneller und höher der Leitzins erhöht wird, desto schneller wird die Inflation eine echte Verlangsamung beginnen, anstatt sich in den Köpfen der Fed-Vertreter zu verlangsamen. Doch auch die Mitglieder des Währungsausschusses können nachvollziehen.
Die Tatsache ist, dass vor einem Monat ein neuer, völlig unerwarteter Faktor entstanden ist, der jetzt Auswirkungen auf die ganze Welt und die Wirtschaft fast jedes einzelnen Landes haben wird. Natürlich geht es um den ukrainisch-russischen Konflikt. Jerome Powell hat letzte Woche offen erklärt, dass durch diesen Konflikt neue Risiken für die amerikanische Wirtschaft entstanden sind. Das wiederholte er auch gestern Abend bei einer Pressekonferenz. Dieser Konflikt führt bisher zu einer totalen Neuverteilung des Öl- und Gasmarktes und diese Neuverteilung steht erst am Anfang. Viele Länder der Welt haben ihren Wunsch geäußert, Kohlenwasserstoffe aus der Russischen Föderation aufzugeben, aber es ist unmöglich, sie über Nacht durch Energieträger aus anderen Ländern der Welt zu ersetzen. Daher steigen Öl und Gas im Allgemeinen an Wert, da Russland jetzt langsam unter ein Öl- und Gasembargo von der Hälfte der Welt fällt. Das bedeutet, dass das Angebot auf dem Öl- und Gasmarkt deutlich zurückgegangen ist, daher steigen die Preise.
Natürlich werden sich die steigenden Preise auf die Inflationsraten in den USA und in der EU auswirken, da Gas und Öl überall von Menschen genutzt werden. Dies ist sowohl die Heizung von Häusern als auch Benzin, und die Produktion von Waren, Fabriken und so weiter. Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass die Inflation in der EU und den USA weiter steigen wird. Selbst wenn die Fed den Leitzins auf 1-1,5% bringt, garantiert dies nicht, dass die Inflation um mindestens 1% sinkt. Wir glauben, dass die hohe Inflation den Zentralbanken jetzt ein paar Jahre lang Kopfschmerzen bereiten wird, und die ganze Welt wird sich mit einem Lächeln an die langen Jahre erinnern, als die Fed und die EZB sich den Kopf zerbrachen, wie sie die Inflation auf das Ziel von 2% beschleunigen können. Es sollte jedoch auch verstanden werden, dass die Fed angesichts des militärischen Konflikts in der Ukraine, der durchaus mit dem Dritten Weltkrieg enden könnte, den Zinssatz nicht erhöhen kann. Der FOMC ist nun gezwungen, auch den Faktor militärischer Maßnahmen in Europa zu berücksichtigen, der die Risiken erheblich erhöht. Daher rückt die Inflation und die Kontrolle darüber vorübergehend in den Hintergrund.
