Die fundamentale und technische Komponente des Dollars neigt derzeit dazu, dass der Dollar langfristig fallen wird. Wo wird der Dollar fallen und welche Höhen wird der Euro erreichen?
Derzeit herrscht in den USA eine gewisse Informationsstille, aber ab Mitte der Woche könnte die Volatilität zunehmen. Am Donnerstag werden die Daten zum BIP der USA für das erste Quartal veröffentlicht, und am Freitag wird der zweitwichtigste Indikator für die Verbraucherinflation in den USA (Core PCE) für März, das BIP der Eurozone für das erste Quartal und die Inflation in Deutschland veröffentlicht.
Trader warten auf das BIP der USA, anhand dessen sie die weitere Positionierung der Fed bestimmen können. Es wird erwartet, dass die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal von 2,6% auf 2% verlangsamt hat. Wenn die Statistik schlechter ausfällt, könnten Unruhen ausbrechen.
Die Fed neigt dazu, den Zinssatz zum letzten Mal zu erhöhen. Danach sollte eine Pause folgen, die allmählich in eine Lockerung der monetären Bedingungen übergeht.
Was die EZB betrifft, sieht die Situation hier, einschließlich der Inflation, anders aus, und der europäische Regulator kann in diesem Jahr nicht mit einer einzigen Verschärfung auskommen. Das Potenzial liegt auf der Seite der Käufer von EUR/USD. Bei dieser Entwicklung wird der Euro offensichtlich teurer gegenüber dem Dollar sein. Aber nicht alles ist so eindeutig.
Viele Mitglieder der Fed sind falkenhaft eingestellt, das haben die Marktteilnehmer in der vergangenen Woche gehört.
Am Freitag erklärte die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, Loretta Mester, dass sie eine weitere Zinserhöhung unterstützt. Ihrer Meinung nach übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot, sowohl auf dem Warenmarkt als auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Inflation bleibt zu hoch.
Daher könnte die Fed den Zinssatz in diesem Jahr auf ein noch restriktiveres Niveau erhöhen, das heißt über 5% hinaus. Wie viel höher ist unklar. Auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Lori Logan, verweist auf die hohe Inflation. Sie bemerkte, dass die CPI-Dynamik im März 5% p.a. betrug. Vor etwa einem Jahr lag sie bei 9,1%.
Am 3. Mai erwarten die Händler eine weitere Zinserhöhung. Der Terminmarkt geht von einem Anstieg um 25 Basispunkte aus, für dieses Ergebnis stimmen fast 90%. Vor einem Monat waren Investoren zu mehr als 70% sicher, dass der aggressive Zyklus der Geldpolitik gestoppt wird. Alles ändert sich sehr schnell.
Die Frage ist, ob die nächste Zinserhöhung die letzte sein wird. Wenn die Rhetorik der Zentralbank als Hinweis auf eine Lockerung aufgefasst wird, wird der Dollarkurs fallen.
Was die EZB betrifft, so sind die Meinungen auf dem Markt nach wie vor geteilt, ob es im nächsten Monat zu einer Erhöhung um ein Viertel oder ein halbes Prozent kommen wird.
Der Dollar-Index stabilisierte sich am Montag bei 101,3, da Investoren weiterhin die Aussichten der US-Wirtschaft und der Geldpolitik bewerteten. Die Freitagsdaten zeigten, dass die Geschäftsaktivität in den USA im April am stärksten seit fast einem Jahr gestiegen ist, was die Argumente für eine weitere Zinserhöhung verstärkt hat.
Die Schwäche des Dollars ist deutlich zu erkennen, aber der Rückgang scheint begrenzt zu sein. Dieses Bild wird für die amerikanische Währung bis zum Ende der Woche bestehen bleiben, bis Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden. Das wichtigste Ereignis bleibt die Sitzung der Fed. Solange keine Informationen über die weiteren Pläne der Zentralbank vorliegen, wird der Dollar mit hoher Wahrscheinlichkeit im "Blackout-Modus" bleiben.
Technisch gesehen besteht jedoch immer noch das Potenzial für eine geringfügige Erholung des Dollar-Index, hier muss man auf den Abschluss der Sitzung in den nächsten Tagen achten. Wenn es ihm gelingt, über das Niveau von 102,00 zurückzukehren, können Käufer weiterhin auf 103,00 - ein statisches und psychologisches Niveau - abzielen. Das nächste Niveau liegt bei 103,40.
Und doch kann man bei einem Blick auf das Gesamtbild nicht übersehen, dass Käufer immer noch nicht bereit sind, auf eine nachhaltige Erholung des Dollars zu setzen.
Was den Abwärtsszenario betrifft, so wird die Zwischenstütze bei 101,50 sein, nach deren Durchbruch der Kurs auf 101,00 und 100,80 gehen wird. Ein täglicher Schlusskurs unter diesem Bereich wird einen Rückgang auf 100,00 wahrscheinlich machen.
Das Währungspaar EUR/USD sieht zu Beginn der neuen Woche im Vergleich zu anderen Währungspaaren überzeugend aus und gewann am Montag während der amerikanischen Sitzung mehr als 0,5%.
Es scheint, dass das Niveau von 1,1000 eine Rolle als Fundament für die Fortsetzung des Aufwärtstrends spielen wird.
Der Anstieg hält den dritten Tag in Folge an, die Käufer haben die Situation derzeit vollständig unter Kontrolle.
Gleichzeitig scheint der Impuls nicht stark genug zu sein, um die Bewegung stärker nach oben fortzusetzen. Die technischen Indikatoren halten sich jedoch im positiven Bereich und entsprechen dem vorherrschenden positiven Trend.
Die Unterstützungsniveaus liegen bei 1,0985, 1,0930 und 1,0880. Widerstände befinden sich bei 1,1060, 1,1095 und 1,1140.
