Am Dienstag geriet der amerikanische Aktienmarkt unter starken Druck und zog die europäischen und asiatischen Märkte nach unten, da Investoren, die die Berichtssaison beobachteten, erneut befürchteten, dass eine Rezession in den USA bereits im Sommer dieses Jahres beginnen könnte.
Grund für diese negativen Stimmungen war der starke Rückgang der First Republic-Aktie um 49,37% nach der Ankündigung, dass die Einlagen dieser Bank im letzten Quartal um 41% auf 104,5 Milliarden US-Dollar gesunken sind, was erneut Anlass zur Sorge über eine erneute Welle der Bankenkrise in den USA gab. Obwohl die Futures auf die wichtigsten Aktienindizes nach dem Ende des Handels teilweise wiederhergestellt wurden, blieb der Schatten auf den Märkten bestehen.
Sogar die Veröffentlichung ziemlich guter Statistiken über den Verkauf von neuen Häusern im letzten Monat und die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen konnte die Welle des Negativismus nicht aufhalten, bei der das Thema einer möglichen Rezession erneut im Mittelpunkt steht. Laut den vorgelegten Berichten stiegen die Verkäufe neuer Häuser im März um 9,6% gegenüber einem erwarteten Anstieg von 1,1%, was in absoluten Zahlen 683.000 gegenüber erwarteten 630.000 entspricht. Gleichzeitig stieg die Anzahl der erteilten Baugenehmigungen auf 1,430 Millionen gegenüber einem Konsensprognose von 1,413 Millionen.
Aktienmarkt-Ereignisse führten zu den stärksten Verkäufen von Treasuries, die den zweiten Tag in Folge anhielten. So fiel die Rendite des 10-jährigen T-Note-Benchmarks seit Montag von 3,572% auf 3,400% aufgrund des Rückzugs von Investoren aus dem Risiko.
Natürlich konnte sich diese Situation nicht auf die Dynamik des Dollarkurses auf dem Forex-Markt auswirken. Der ICE-Dollar-Index war bereits unter die Marke von 101,00 Punkten gefallen, erholte sich jedoch dann schnell über die Marke von 101,50 Punkten, gestützt von Ängsten in Bezug auf die Aussichten der US-Wirtschaft. In diesem Zusammenhang waren der japanische Yen und Gold gefragt, während andere wichtige Währungen fielen.
Die Preise für "schwarzes Gold" fielen aufgrund des allgemeinen Negativtrends auf den Märkten, obwohl der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institute (API) über die Ölreserven veröffentlicht wurde, der einen starken Rückgang um 6,083 Millionen Barrel gegenüber einer Prognose von 1,667 Millionen Barrel zeigte.
Was geschah also am Dienstag und was ist auf den Märkten zu erwarten?
Unsere Meinung nach haben die Investoren einfach auf die aktuellen negativen Nachrichten reagiert, insbesondere auf den Aktienmarkt in Amerika, was zu einem Rückgang der Aktienindizes führte, und dann wurde diese Stimmung auf andere Märkte übertragen. Wir glauben, dass immer noch sehr viel, wenn nicht alles, vom Ergebnis des Treffens der Federal Reserve in der nächsten Woche abhängen wird. Dies ist das Schlüsselereignis, das das Verhalten der Investoren im Sommer bestimmen wird, da jede Aussage über Pläne für weitere Zinserhöhungen oder Andeutungen über ihre baldige Beendigung die Märkte entweder positiv beeinflussen wird, was sich in einer Nachfragesteigerung nach Aktien, einer Stabilisierung der Renditen von Staatsanleihen und folglich in einer Abschwächung des Dollar-Kurses widerspiegeln wird, oder zu einem umgekehrten Prozess führen wird. Angesichts dessen kann man vermuten, dass die Volatilität auf den Märkten in der Vorwoche des Treffens der Federal Reserve am 3. Mai nur zunehmen wird.
Tagesprognose:
EURUSD
Das Paar bleibt im mittelfristigen Aufwärtstrend. Eine Festigung über dem Niveau von 1,0965 aufgrund einer Erholung der Nachfrage auf den Aktienmärkten könnte es auf 1,1075 steigen lassen.
USDCAD
Das Paar wird über dem Niveau von 1,3610 gehandelt. Ein Anstieg der Rohölpreise sowie ein möglicher Aufschwung an den Aktienmärkten, was zu einer Abschwächung des Dollar-Kurses führen könnte und eine lokale Überkauftheit des Paares, könnten Gründe für einen Rückgang unterhalb dieses Niveaus mit anschließendem Rückgang auf 1,3525 sein.
