Gemäß dem Protokoll der Sitzung zur Festlegung der Politik, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hat die Bank of Canada bei ihrer letzten Sitzung auf eine Zinserhöhung verzichtet, da sie auf die Auswirkungen der vorherigen Verschärfung der Geldpolitik auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum wartete. Am 12. April ließ die Bank of Canada ihren Schlüsselzinssatz zum zweiten Mal in Folge unverändert bei 4,50%. Dabei behielt sie jedoch einen falkenhaften Ton bei und fügte hinzu, dass das Risiko einer Rezession gesunken sei. Laut dem Protokoll haben sechs Mitglieder des Verwaltungsrats im Vergleich zu den Prognosen vom Januar festgestellt, dass das Wachstum stabiler war. Der Verwaltungsrat ist besorgt darüber, dass es in der zweiten Jahreshälfte schwierig sein könnte, die Inflation auf das Ziel von 2% zu senken. Im vergangenen Jahr erreichte die Inflation in Kanada mit 8,1% ihren Höhepunkt. Seitdem ist sie gesunken und erreichte im März 4,3%. Im vergangenen Monat wurde die Bank of Canada der erste große Zentralbank der Welt, die ihre Straffungspolitik ausgesetzt hat. Nach den Prognosen der Bank soll die Inflation im Sommer 3% erreichen. Um jedoch 2% zu erreichen, ist mehr Zeit erforderlich, da die Lohnkosten aufgrund des harten Arbeitsmarktes im ersten Quartal weiter steigen und auch die Kosten für Dienstleistungen nicht zurückbleiben. Der Verwaltungsrat stimmte zu, dass die Wirtschaft etwas stärker war als erwartet. Die Bank of Canada erklärte auch, dass die restriktive Politik fortgesetzt werden müsse. Wenn der Zinssatz in Kanada unverändert bleibt und in den USA eine Erhöhung geplant ist, wird der US-Dollar gegenüber dem kanadischen Dollar gestärkt.
Ohne Berücksichtigung der Kosten für Lebensmittel und Energie wird die Inflation in Kanada nach Prognose von sieben von Reuters befragten Ökonomen bis zum vierten Quartal über 3% bleiben. Dies könnte die Hoffnungen auf eine baldige Senkung der Zinssätze durch die Bank of Canada zunichte machen.
