Nach Angaben des Mitglieds des Aufsichtsrats Joachim Nagel nähert sich die Europäische Zentralbank möglicherweise dem Endstadium ihres historischen Zyklus der Zinserhöhungen.
Obwohl der Anstieg der Kreditkosten noch nicht abgeschlossen ist und die Kerninflation immer noch gebremst werden muss, erklärte der Chef der Bundesbank am Mittwoch, dass er mit der Geldpolitik der EZB sehr zufrieden sei.
Seit Ende des letzten Jahres hat das Währungspaar EUR/USD mehr als 1500 Pips zurückgelegt und es gibt Anzeichen für eine Verlangsamung:
"Wir nähern uns dem Endspurt in dem Sinne, dass wir in den Bereich der restriktiven Geldpolitik gelangen", sagte er im Deutschlandfunk. "Ich bin sicher, dass die Geldpolitik ihre Wirkung zeigt".
Nagels Bemerkungen stimmen mit der Meinung der meisten Ökonomen überein, die davon ausgehen, dass die EZB die Einlagenzinsen im Juni und Juli noch zweimal erhöhen wird und sie auf dem Höhepunkt von 3,75% belassen wird. Die Federal Reserve hat bereits die Tür geöffnet, um eine Pause in ihrem Zyklus einzulegen, obwohl sie begonnen hat, ihre Politik vor den offiziellen Vertretern in Frankfurt zu verschärfen.
Früher am Mittwoch sagte der Chef der griechischen Zentralbank, Yannis Stournaras, dass die Erhöhung der EZB-Zinssätze im Jahr 2023 enden wird. Martins Kazaks aus Lettland warnte davor, dass die Zinserhöhung auch nach Juli fortgesetzt werden könnte.
Nagel beschrieb die letzte Woche getroffene Entscheidung, das Tempo der Verschärfung zu verlangsamen und gleichzeitig das Reinvestitionsprogramm für den Kauf von Vermögenswerten zu beenden, als richtigen Schritt, betonte jedoch, dass die Arbeit noch nicht abgeschlossen sei.
"Wir sind mit der Zinserhöhung noch nicht fertig", sagte er. "Es gibt noch viel zu tun. Wir müssen hartnäckig bleiben".
