Heute um 12:30 Uhr (GMT) wird eine neue wichtige Makrostatistik zu den USA veröffentlicht, die eine gewisse Dynamik des Dollars bringen kann. Zu diesem Zeitpunkt werden der Bericht des US-Arbeitsministeriums mit wöchentlichen Daten zur Arbeitslosenzahl und der Produzentenpreisindex (PPI), einer der führenden Inflationsindikatoren in den USA, der die durchschnittliche Veränderung der Großhandelspreise der Hersteller bewertet, veröffentlicht. Höhere Produktionskosten erhöhen die Großhandelspreise, was letztendlich an den Verbraucher weitergegeben wird und die Inflation erhöht. Wenn die Daten besser als erwartet ausfallen (+0,3% und +2,4% im Jahresvergleich), kann der Dollar gestärkt werden, insbesondere wenn der Bericht über die Arbeitslosenzahl ebenfalls positiver ausfällt (weitere Informationen finden Sie im wöchentlichen Überblick Wichtige wirtschaftliche Ereignisse der Woche vom 08.05.2023 bis 14.05.2023).
Allerdings steht heute im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer die Sitzung der Bank of England zur Geldpolitik. Die Entscheidung wird um 11:00 Uhr (GMT) veröffentlicht. Die Marktteilnehmer erwarten eine Erhöhung des Zinssatzes um 25 Basispunkte auf 4,50%. Diese Entscheidung ist bereits in den Pfundkursen berücksichtigt, aber wenn die Bank of England in ihrer begleitenden Erklärung die Notwendigkeit einer weiteren Verschärfung der Geldpolitik betont, könnte das Pfund deutlich stärker werden, auch gegenüber dem USD. Die Mehrheit der Ökonomen geht davon aus, dass der endgültige Zinssatz der Bank of England bei 5,00% liegt. Mit anderen Worten, es bleibt ihm ein erheblicher Spielraum angesichts der hohen Inflation, die die höchste unter den entwickelten Ländern ist (10,1% im März auf Jahresbasis), während das Inflationsziel der Bank of England bei 2,0% liegt.
Ein zurückhaltender Faktor für die Bank of England bei der Entscheidung über eine Zinserhöhung ist die schwierige Situation in der Wirtschaft und Geopolitik. Laut Schätzungen des Nationalen Instituts für Wirtschafts- und Sozialforschung NIESR (die Daten werden morgen um 06:00 GMT veröffentlicht) hat das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Großbritannien im März auf 0% und im ersten Quartal auf 0,1% verlangsamt. Es wird auch erwartet, dass das Wachstum des BIP im Jahresvergleich stark verlangsamt wird (von 0,6% auf 0,2%).
Was das Währungspaar GBP/USD betrifft, so kann es den starken Widerstand bei 1,2670 nicht überwinden (siehe GBP/USD: Szenarien für die Dynamik am 11.05.2023), um in den Bereich des langfristigen Bullenmarktes zu gelangen. Ein Durchbruch der Unterstützungsniveaus bei 1,2580 und 1,2525 könnte jedoch das erste Signal für eine Wiederaufnahme der Short-Positionen sein.