Am Donnerstag fiel der Kurs des britischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar nach der Sitzung der Bank of England zur Geldpolitik stark.
Was ist der Grund für dieses Verhalten des Marktes?
Der Grund dafür ist die Änderung der Wirtschaftsprognosen des Regulators in Richtung Verbesserung. Zuvor hatte er mehrmals signalisiert, dass er aufgrund der hohen Inflation aggressiv die Zinssätze erhöhen würde. Gestern signalisierte er jedoch überraschend, dass er einen starken Rückgang der Inflation von derzeit 10,1% auf 5,1% bis Ende dieses Jahres erwartet, was die Grundlage für das Ende des Zyklus der Zinserhöhungen darstellen wird. Die Zentralbank teilte auch mit, dass die Wirtschaft im ersten und zweiten Quartal an Schwung verlieren wird, aber insgesamt im Jahr 2023 um 0,25% im Vergleich zu einem Rückgang von 0,5% zu Beginn dieses Jahres zunehmen wird. Es wird erwartet, dass die im März vorgeschlagenen Maßnahmen des Staatshaushalts auch 0,5% zum BIP im Vergleich zu 0,3% im Februar hinzufügen werden.
Natürlich konnte der Markt diese Nachrichten nicht ignorieren und reagierte mit einem deutlichen Rückgang des Pfundkurses gegenüber dem Dollar und anderen wichtigen Währungen. Die Entscheidung, den Leitzins um erwartete 0,25% auf 4,50% von 4,25% anzuheben, konnte diese Dynamik nicht stoppen.
Heute wird die Veröffentlichung der BIP-Daten für das erste Quartal in diesem Zusammenhang interessant sein. Gemäß dem Konsensprognose wird erwartet, dass die britische Wirtschaft im März um 0,1% gegenüber dem Vormonat gewachsen ist, im Quartal um 0,1% zulegt und im Jahresvergleich ein deutlicheres Wachstum von 0,2% gegenüber 0,6% verzeichnet. Neben diesen Zahlen werden auch Daten zur Industrieproduktion und zur Produktion im verarbeitenden Gewerbe vorgelegt.
Wie wird das Pfund auf diese Indikatoren reagieren?
Wir gehen davon aus, dass das Thema der erwarteten Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bereits abgespielt ist und nun vieles vom allgemeinen Hintergrund auf den Märkten abhängt, der leider in den USA gebildet wird, wo erneut Ängste im Zusammenhang mit der Bankenkrise aufgetaucht sind. Einige "signifikante" Bankpapiere sind nach einer gewissen Erholung erneut abgestürzt und haben den amerikanischen Aktienmarkt mit sich gerissen, sowie den europäischen und heute auch den asiatischen.
Aber seltsamerweise kann gerade die nächste Welle von Problemen bei mittelständischen Banken in den USA das Thema der Pause bei der Erhöhung der Zinssätze der Fed mit anschließender Beendigung im Mittelpunkt halten. Natürlich kann der Dollar in dieser Situation unter Druck geraten, was den am Donnerstag betroffenen Währungen teilweise eine Erholung ermöglicht, einschließlich des britischen Pfunds.
Wir glauben, dass dieses Thema langfristig sein wird und weiterhin alle Märkte ohne Ausnahme beeinflussen wird.
Tagesprognose:
EUR/USD
Das Paar hat Unterstützung bei 1.0910 gefunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könnte das Paar heute eine lokale Erholung auf 1.1000 beginnen, nachdem es sich umgedreht hat.
GBP/USD
Das Paar hat Unterstützung bei 1.2500 gefunden. Eine verbesserte Stimmung auf den Märkten und eine Schwächung des Dollar-Kurses könnten das Paar zu einer begrenzten Erholung auf 1.2585 anregen.
