Gold fiel gestern nach der Veröffentlichung des Verbrauchervertrauensindex in den USA.
Das XAU/USD-Paar wurde während der Freitagshandelsitzung in der Nähe von $2010 pro Unze gehandelt und entwickelte dabei einen Abwärtsimpuls, der bereits am Mittwoch gebildet wurde.
In dieser Woche versuchten Käufer zweimal, den Vermögenswert über die Marke von $2040 pro Unze zu heben, aber jedes Mal übernahmen Verkäufer die Initiative und die Kurse zogen sich zurück.
Der Preis für den Gold-Futures-Kontrakt im Juni an der Comex-Börse in New York bleibt am Samstag bei $2015,95 pro Unze.
Gestern fiel der Goldpreis deutlich, nachdem die University of Michigan eine vorläufige Bewertung des Verbrauchervertrauens in den USA für den Monat Mai veröffentlicht hatte. Der Index, der das Vertrauen der Haushalte in die US-Wirtschaft zeigt, fiel stärker als erwartet von 63,5 Punkten im April auf 57,7 im Mai. Analysten erwarteten einen Rückgang, aber nicht auf dieses Niveau, sondern nur auf 63 Punkte.
Neben der Abnahme des Verbrauchervertrauens in den USA wird der Rückgang der Edelmetallkurse auch durch den Anstieg des US-Dollars beeinflusst. Gestern stieg der Dollar gegenüber dem Euro und dem Yen an. Sein Kurs gegenüber einem Korb aus sechs wichtigen Währungen liegt heute bei 102,71 oder 0,63% höher als am Vortag.
Der steigende Dollar verhindert, dass Gold hohe Werte auf den Diagrammen erreicht, da es das Edelmetall weniger attraktiv für den Kauf in einer anderen Währung macht. Darüber hinaus stellt ein teurerer Dollar eine ernsthafte Konkurrenz für Gold als sicheren Hafen dar, in den Investoren in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit investieren.
Trotz der Konkurrenz durch die US-Währung bleibt Gold jedoch weiterhin einer der wichtigsten Schutzaktiva. Daher sind viele Marktteilnehmer überzeugt, dass der derzeitige Rückgang der Kurse ein kurzfristiges Phänomen ist und dass der Goldpreis in den nächsten Wochen die psychologische Marke von 2050 $ überschreiten wird.
Die Nachfrage nach Schutzaktiva steigt immer dann, wenn die Aussichten für die US-Wirtschaft unsicher sind. Und ihr Zustand im Kontext einer harten Geldpolitik lässt definitiv zu wünschen übrig.
Die gestern veröffentlichten Daten zeigten die Schwäche des Arbeitsmarktes in der größten Volkswirtschaft der Welt. So erreichten die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der letzten Woche einen neuen mehrmonatigen Höchststand von 264.000. Dies ist ein starkes Argument dafür, dass die Fed sich endlich entschließt, den Zyklus der Straffung der Geldpolitik abzuschließen.
Ein weiteres Argument könnte die Inflationssenkung im Land sein. Nach den neuesten Daten stieg der Produzentenpreisindex (PPI) im April um 2,3%, während im März ein Anstieg von 2,7% verzeichnet wurde. Der Kern-PPI betrug dabei 3,2%, also weniger als die von Analysten prognostizierten 3,3%.
Wenn die Fed beschließt, von ihrer harten Geldpolitik abzurücken, wird dies den Markt für Edelmetalle unterstützen.
