Von moderatem Optimismus bis zur Euphorie. So kann die Stimmung britischer Beamter beschrieben werden. Der Chef der Bank of England, Andrew Bailey, sagte, dass alles etwas besser aussieht als vor ein paar Monaten. Premierminister Rishi Sunak zeichnete auf dem G7-Treffen ein helles Bild von einem schnelleren Wachstum der Wirtschaft des Nebels Albions als erwartet. Die Einkommensstatistik habe die Erwartungen deutlich übertroffen und das Vertrauen der Verbraucher wachse. Allerdings hilft all dies dem GBP/USD wenig. Das Paar befindet sich in einer Korrekturphase zum Aufwärtstrend, dessen Ende noch nicht absehbar ist.
Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien wächst tatsächlich. Im Mai stieg der Gfk-Index auf den höchsten Stand seit Beginn des bewaffneten Konflikts in der Ukraine. Seine positive Dynamik verringert das Risiko einer Rezession, die Ende 2022 fast unvermeidlich schien. Damals fiel das Vertrauen der Verbraucher aufgrund der politischen Krise um den Mini-Budget von Liz Truss auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert.
Dynamik des Verbrauchervertrauens in Großbritannien
Zur damaligen Zeit prognostizierte die Bank of England eine Rezession über fünf Quartale hinweg. Es ist daher nicht überraschend, dass Andrew Bailey jetzt verhaltene Zuversicht ausdrückt. Ja, der Abschwung konnte vermieden werden, aber es gibt noch viel Arbeit für die BoE. Die Inflation bleibt über der Marke von 10%, was den Geldmarkt dazu veranlasst, an eine Erhöhung des Repo-Satzes um 25 Basispunkte auf 4,75% im Juni zu glauben. Es gibt jedoch Hoffnung auf positive Veränderungen.
Im April 2022 stiegen die Preise in Großbritannien aufgrund der Energiekrise und der steigenden Gasrechnungen der Haushalte stark an. Der Basiseffekt ermöglicht es Bloomberg-Experten jedoch, eine Verlangsamung der Inflation von 10,1% auf 8,3% im März vorherzusagen. Der aktuelle Wert ist doppelt so hoch wie in den USA und höher als die 6,9% in der Eurozone. Die 12 Akte der monetären Restriktion der Bank of England hatten keinen signifikanten Einfluss auf sie. Wir werden sehen, ob der hohe Basiswert hilft.
Dynamik der Inflation und Löhne in Großbritannien
In der Theorie ist eine Verlangsamung des Wachstums des CPI negativ für das Pfund. In diesem Fall wird die Wahrscheinlichkeit einer 13. Erhöhung des Repo-Satzes im Juni verringert. In Wirklichkeit ist jedoch die reale Rendite britischer Anleihen von Bedeutung. Wenn sie steigt, werden Gelder schneller in das Vereinigte Königreich fließen und das GBP/USD wird Unterstützung erhalten. Darüber hinaus erhöhte eine übermäßig aggressive Verschärfung der Geldpolitik der BoE das Risiko einer Rezession. Eine Pause in der monetären Restriktion der Bank of England würde dem Pfund helfen, sich zu erholen.
Zu beachten ist die Fülle des Wirtschaftskalenders Großbritanniens in der letzten vollen Woche im Mai. Neben Daten zur Inflation werden auch Statistiken zur Geschäftsaktivität und Einzelhandelsumsätzen veröffentlicht. Diese werden Aufschluss darüber geben, ob die Wirtschaft tatsächlich so gut ist, wie Rishi Sunak behauptet.
Technisch gesehen gewinnt GBP/USD auf dem Tages-Chart an Schwung und kehrt zum "bullischen" Trend zurück. Die Idee, kurze Positionen bei einem Widerstand von 1,254 aufzubauen, hat sich als erfolgreich erwiesen. Die Unfähigkeit des Paares, die faire Bewertung in der Nähe von 1,247 zu erreichen, ist ein Zeichen der Schwäche der "Bullen" und ein Grund für Verkäufe in Richtung 1,2355-1,236 und 1,23.
