Am Mittwoch zeigen die führenden Börsenindizes Westeuropas einen Rückgang um mehr als 1,5%. Der wichtigste Druckfaktor für den europäischen Aktienmarkt heute sind die neuesten makrostatistischen Daten aus Großbritannien und Deutschland.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Materials fiel der französische CAC 40 um 1,59%, der deutsche DAX um 1,42% und der britische FTSE 100 um 1,54%.
Marktstimmung
Am Mittwoch ziehen sich europäische Investoren aufgrund der anhaltenden Verhandlungen über die Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten von Risiken zurück.
Ein kürzliches Treffen zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, und dem Sprecher des Repräsentantenhauses des Kongresses, Kevin McCarthy, zur Erhöhung der maximalen Schuldenobergrenze brachte keine Ergebnisse. In Schreiben an den Kongress warnte das US-Finanzministerium jedoch davor, dass der Staat ab dem 1. Juni wahrscheinlich nicht in der Lage sein wird, seine Verpflichtungen vollständig zu erfüllen, wenn die Gesetzgeber bis dahin keine Erweiterung der Kreditlimits genehmigen.
Analysten erwarten, dass in naher Zukunft eine endgültige Vereinbarung über die US-Staatsverschuldung erzielt wird, was zu einer Rallye an den weltweiten Börsen führen wird. Die Details, Bedingungen und Auswirkungen dieser Vereinbarung auf die Wirtschaft bleiben jedoch weiterhin fraglich.
Ein zusätzlicher Druckfaktor auf den europäischen Aktienmarkt am Mittwoch war der Pessimismus an den US-Aktienmärkten am Vortag. So fiel der Börsenindex The Dow Jones Industrial Average am Dienstag um 0,69%, der S&P 500 verlor 1,12% und der NASDAQ Composite fiel um 1,26%.
Heute analysieren europäische Investoren auch frische Statistiken zu den Ländern der Eurozone. So sank die jährliche Inflationsrate in Großbritannien im vergangenen Monat von 10,1% im März auf 8,7%. Analysten hatten jedoch einen Wert von 8,2% erwartet.
Die Kerninflation (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stieg im April von 6,2% im März auf 6,8%. Der Aprilwert war der höchste seit März 1992.
Inzwischen fiel der IFO-Geschäftsklimaindex in Deutschland in diesem Monat von revidierten 93,4 Punkten im April auf 91,7 Punkte. Experten hatten einen Rückgang auf 93 Punkte erwartet.
Ergebnisse des gestrigen Handelstages
Am Dienstag schlossen die führenden Börsenindizes in Westeuropa im roten Bereich. Der Aktienmarkt wurde durch neue Daten zur Geschäftsaktivität in der Eurozone belastet.
Der französische CAC 40 fiel um 1,33%, der deutsche DAX um 0,34% und der britische FTSE 100 verlor 0,1%.
Der Wertpapierkurs des britischen Telekommunikationsriesen BT Group stieg um 1,8%, nachdem Milliardär Patrick Drahi seinen Anteil an dem Unternehmen auf 24,5% erhöht hatte. Drahi erklärte jedoch, dass er keine Pläne für eine vollständige Übernahme habe.
Die Marktkapitalisierung des führenden britischen Lebensmittelherstellers Cranswick Plc stieg um 2,0% aufgrund der Ankündigung eines Anstiegs des Jahresgewinns des Unternehmens aufgrund hoher Nachfrage.
Der Aktienkurs des multinationalen Gastronomieunternehmens SSP Group Plc stieg um 4,9%. Gestern prognostizierte das britische Snack-Netzwerk einen Jahresgewinn, der die Erwartungen des Marktes übertrifft.
Die Aktienkurse des britischen Wasserversorgungsunternehmens Pennon Group Plc fielen um 3,6%. Zuvor hatten Vertreter des lokalen Wasserregulierers Ofwat angekündigt, eine Untersuchung zu Wasserverlusten eingeleitet zu haben.
Der Wertpapierkurs des französischen Modehauses Hermes fiel um 6,54%.
Die Aktienkurse des französischen Luxusgüterherstellers LVMH fielen um 5,01%.
Die Marktkapitalisierung des französischen Unternehmens Kering, das sich auf die Herstellung von Luxusgütern spezialisiert hat, sank um 2,97%.
Am Dienstag analysierten europäische Investoren frische Statistiken aus der Eurozone. Laut vorläufiger Schätzung von Experten fiel der Composite Purchasing Managers' Index (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor der Eurozone im Mai von 54,1 Punkten im April auf 53,3 Punkte. Der Markt erwartete einen Wert von 53,7 Punkten. Der Industrieindex lag ebenfalls unter den Prognosen bei 44,6 Punkten anstelle von 46,2 Punkten.