Am Donnerstag schlossen die führenden Börsenindizes Westeuropas die Handelssitzung mit einem Rückgang ab. Der wichtigste Druckfaktor für den europäischen Aktienmarkt heute waren frische statistische Daten und Deutschland.
So fiel der französische CAC 40 um 0,33%, der deutsche DAX um 0,31% und der britische FTSE 100 um 0,74%.
Marktstimmung
Heute analysierten europäische Investoren frische Makrostatistiken aus Deutschland. Am Donnerstagmorgen hat das Bundesamt für Statistik des Landes die Bewertung des Bruttoinlandsprodukts verschlechtert. Laut der endgültigen Bewertung der Analysten von Destatis sank die größte Volkswirtschaft Europas im ersten Quartal im Jahresvergleich um 0,5%. Die vorläufige Bewertung der Experten ging nur von einem Rückgang des BIP um 0,1% aus.
Unter Berücksichtigung der saisonalen Anpassungen sank das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im ersten Quartal 2023 um 0,3% nach einem Rückgang um 0,5% im vierten Quartal 2022.
Inzwischen hat das deutsche Forschungsunternehmen GfK gemeldet, dass der Verbrauchervertrauensindex in die Wirtschaft Deutschlands im Juni auf minus 24,2 Punkte gestiegen ist, verglichen mit dem revidierten Wert von minus 25,8 Punkten im Mai. Experten hatten einen Wert von minus 24 Punkten prognostiziert.
Am Donnerstag ziehen sich europäische Investoren aufgrund der anhaltenden Verhandlungen über die Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten von Risiken zurück. Das Treffen zwischen dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, am Montag zur Erhöhung der maximalen Schuldenobergrenze brachte keine Ergebnisse. In Schreiben an den Kongress warnte das US-Finanzministerium jedoch davor, dass der Staat ab dem 1. Juni wahrscheinlich nicht in der Lage sein wird, seine Verpflichtungen vollständig zu erfüllen, wenn die Gesetzgeber bis dahin keine Erweiterung der Kreditlimits genehmigen.
Analysten erwarten, dass in naher Zukunft eine endgültige Vereinbarung über die amerikanische Staatsschuld erzielt wird, was zu einer Rallye an den weltweiten Börsen führen wird. Die Details, Bedingungen und Auswirkungen dieser Vereinbarung auf die Wirtschaft bleiben jedoch weiterhin fraglich.
Ein zusätzlicher Druckfaktor auf den europäischen Aktienmarkt am Donnerstag war auch der Pessimismus an den US-Aktienmärkten, der am Vortag festgestellt wurde. So fiel der Dow Jones Industrial Average am Mittwoch um 0,77%, der S&P 500 verlor 0,73% und der NASDAQ Composite fiel um 0,61%.
Ergebnisse des Handels am Vortag
Am Mittwoch schlossen die führenden Börsenindizes in Westeuropa im roten Bereich. Der Schlüsselfaktor für den Druck auf den europäischen Aktienmarkt war die Makrostatistik aus Großbritannien und Deutschland.
Letztendlich fiel der britische FTSE 100 um 1,75%, der französische CAC 40 sank um 1,7% und der deutsche DAX verlor 1,92%.
Am Mittwoch analysierten europäische Investoren frische Statistiken zu den Ländern der Eurozone. So sank die jährliche Inflationsrate in Großbritannien im vergangenen Monat auf 8,7% von 10,1% im März. Die Analysten erwarteten jedoch einen Wert von 8,2%.
Die Kerninflation (ohne Energie-, Nahrungs-, Alkohol- und Tabakpreise) stieg im April von 6,2% im März auf 6,8%. Der Aprilwert war der höchste seit März 1992.
In diesem Monat fiel der IFO-Geschäftsklimaindex in Deutschland auf 91,7 Punkte von einem revidierten Wert von 93,4 Punkten im April. Experten erwarteten einen Rückgang auf 93 Punkte.
Ein zusätzlicher Druckfaktor auf den europäischen Aktienmarkt am Mittwoch war der Pessimismus an den US-Börsen am Vortag. So fiel der Dow Jones Industrial Average am Dienstag um 0,69%, der S&P 500 verlor 1,12% und der NASDAQ Composite fiel um 1,26%.