Das Pfund zeigte gestern ein beeindruckendes Wachstum, ebenso wie die Einheitswährung. Und da im Gegensatz zur Eurozone nichts über Großbritannien veröffentlicht wurde, ist es richtiger zu sagen, dass das Pfund der Einheitswährung folgte. Dabei stand das Wachstum im Widerspruch zur gesamten makroökonomischen Statistik. Denn die Inflation in der Eurozone verlangsamte sich deutlich stärker als prognostiziert, während die Beschäftigung in den Vereinigten Staaten wesentlich stärker als erwartet stieg. Der Dollar sollte also weiter steigen. Aber der Markt ging in eine andere Richtung, und der formale Anlass dafür war das Protokoll der Sitzung des Vorstands der Europäischen Zentralbank, in dem es Hinweise auf die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen gibt. Das Treffen fand jedoch statt, bevor auch nur annähernd Prognosen zur aktuellen Inflationsdynamik vorlagen. Und erst vor ein paar Tagen erklärten einige Vertreter der europäischen Regulierungsbehörde direkt, dass der Zyklus der Zinserhöhungen offenbar zu Ende geht. Das Wachstum der Einheitswährung und damit auch des Pfunds widerspricht also dem gesunden Menschenverstand. Es sei denn, man berücksichtigt die übermäßige Überkauftheit des Dollars, die zur Hauptursache für das Wachstum der europäischen Währungen wurde.
Allerdings besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass heute alles auf die Werte des gestrigen Handelsbeginns zurückkehren wird. Die Beschäftigungszahlen deuten eindeutig darauf hin, dass der Inhalt des Berichts des US-Arbeitsministeriums etwas besser als die Prognosen sein wird. Insbesondere die Arbeitslosigkeit, die von 3,4% auf 3,5% steigen sollte, könnte unverändert bleiben. Wenn die Arbeitslosigkeit jedoch steigt, könnte der Dollar durchaus weiter an Boden verlieren. Hauptsächlich aufgrund der anhaltenden Überkauft-Situation.
Im Zuge einer intensiven Aufwärtsbewegung ist das Währungspaar GBP/USD über das Niveau von 1,2500 gestiegen. Dies war das erste technische Signal für die Erholung des Pfundkurses nach der jüngsten Korrektur.
Der RSI H4 hat aufgrund der starken Preisänderung die überkaufte Zone erreicht, was auf eine Überhitzung der Long-Positionen im Intraday-Bereich hinweist.
Was den technischen Indikator Alligator H4 betrifft, so haben sich die gleitenden MA-Linien von einem Abwärtstrend auf einen Aufwärtstrend umgekehrt. Dies zeigt erneut einen Wechsel der Handelsinteressen an.
Erwartungen und Perspektiven
In dieser Situation führte eine plötzliche Preisänderung am Vortag zu einem technischen Signal der Überkauftheit des britischen Pfunds in Intraday- und Kurzfristperioden. Das Zielniveau beträgt 1,2550, gegenüber dem der Aufwärtstrend verlangsamt wurde, was zu einer Verringerung des Volumens langer Positionen und als Ergebnis zu einer Stagnation führte. Es ist möglich, dass der Prozess der Wiederherstellung des Wertes der englischen Währung vorübergehend durch einen Rückgang unterbrochen wird. Wenn der Preis jedoch stabil über dem Wert von 1,2550 gehalten wird, kann das technische Signal der Überkauftheit von Spekulanten ignoriert werden. In diesem Fall ist ein anschließender Anstieg in Richtung des mittelfristigen Trends möglich.
Ein umfassende Indikatoranalyse in Kurzfrist- und Intraday-Perioden deutet auf eine Erholung des Pfundkurses hin.