Am Freitag schlossen die führenden Börsenindizes Westeuropas den Handel mit einem Anstieg von mehr als 1% ab. Der wichtigste Unterstützungsfaktor für den europäischen Aktienmarkt war gestern die Risikobereitschaft der Händler. Positive Nachrichten aus den USA unterstützten die Börsen zusätzlich. Dabei erzielten die Wertpapiere von Unternehmen des Bergbau- und Energiesektors am Freitag die höchsten Ergebnisse.
Am Ende des Handelstages stieg der Gesamtindex der führenden europäischen Unternehmen STOXX Europe 600 um 0,79% auf 458,88 Punkte.
Der französische CAC 40 stieg um 1,87%, der deutsche DAX um 1,25% und der britische FTSE 100 sprang um 1,56%.
In der Woche schlossen die Aktienindizes jedoch überwiegend im roten Bereich: Der französische CAC 40 fiel um 0,26%, der britische FTSE 100 sank um 0,66% und nur der deutsche DAX stieg um 0,42%.
Gewinner und Verlierer
Der Aktienkurs des britischen Tierarzneimittelherstellers Dechra Pharmaceuticals stieg um 8,1%. Zuvor hatte das Unternehmen der schwedischen Investmentgesellschaft EQT für 6,11 Milliarden US-Dollar zugestimmt.
Die Aktienkurse des britischen Bergbauunternehmens Anglo American stiegen um 3,9%.
Die Marktkapitalisierung des chilenischen Unternehmens Antofagasta stieg um 3,6%.
Der Aktienkurs des weltweit größten Bergbauunternehmens BHP Group stieg um 2,7%.
Die Aktienkurse der Öl- und Gasunternehmen Shell, BP Plc und TotalEnergies stiegen am Freitag aufgrund des aktiven Anstiegs der Weltölpreise um 0,8%, 1,6% bzw. 1,8%.
Die Aktienkurse des britischen Luftfahrtunternehmens International Consolidated Airlines Group S.A. stiegen um 0,5%.
Die Marktkapitalisierung des deutschen Energieunternehmens Uniper fiel um 15,5%.
Marktstimmung
Am Freitag zeigten europäische Investoren ein hohes Risikobewusstsein aufgrund der neuesten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten über die Schuldenobergrenze. Am Vorabend hatte der US-Senat einen Haushaltsentwurf zur Erhöhung der Schuldenobergrenze verabschiedet. Zuvor hatte das Dokument bereits eine Mehrheit im US-Repräsentantenhaus erhalten. Nachdem der Gesetzentwurf von beiden Kammern gebilligt wurde, wird er dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden zur Unterzeichnung vorgelegt. Experten behaupten, dass solche Nachrichten aus den USA die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls erheblich verringern und die Unsicherheit auf den Weltmärkten verringern, was sich positiv auf das Risikobewusstsein der Händler auswirkt.
Zusätzlich analysierten europäische Investoren am Freitag frische statistische Daten zu den Ländern der Region. So wurde gestern Morgen bekannt, dass die industrielle Produktion in Frankreich im April im Monatsvergleich um 0,8% gestiegen ist, nachdem sie im März um 1,1% gesunken war. Analysten hatten jedoch nur einen Anstieg von 0,3% erwartet.
Am Freitag erhielten die führenden Börsen Europas auch zusätzliche Unterstützung durch den Optimismus, der sich am Vortag auf den US-Aktienmärkten breitgemacht hatte. So stieg der Dow Jones Industrial Average am Donnerstag um 0,47%, der S&P 500 gewann 0,99% und der NASDAQ Composite legte um 1,28% zu.