Der Dollar bleibt unter Druck vor der Veröffentlichung der Entscheidung der Fed zur Zinssatzpolitik. Ihre Sitzung begann am Dienstag und wird heute um 18:00 Uhr (GMT) mit der Veröffentlichung dieser Entscheidung enden.
Die Meinung der meisten Ökonomen und Marktteilnehmer bleibt unverändert - die Fed-Führungskräfte werden eine Pause einlegen und den Zinssatz nicht erhöhen. Diese Meinung wurde durch die gestrige Veröffentlichung der Inflationsdaten in den USA gestützt. Wie bekannt ist, sind sie zusammen mit den Daten zum BIP und zum Arbeitsmarkt entscheidend für die Fed-Führungskräfte bei der Festlegung der Parameter der Geldpolitik. Wenn der Arbeitsmarkt in den USA stark bleibt und es den Fed-Führungskräften ermöglicht, den Zinssatz weiter zu erhöhen (über den Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquoten und Fed-Zinssätzen haben wir in unserem Überblick Dollar: Achtung auf die Fed? diskutiert), dann beseitigen das schwache BIP-Wachstum und die Verlangsamung der Inflation faktisch die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung.
Der Mai-Bericht über den Zustand der US-Wirtschaft bestätigte die Prognosen über ihre Verlangsamung.
Die zweite Schätzung des BIP der USA für das erste Quartal war zwar besser als die erste und die Erwartungen, aber das Wirtschaftswachstum von +1,3%, das um die Hälfte niedriger ist als das Wachstum im vorherigen Quartal (+2,6%), signalisiert die Aussicht auf eine Rezession bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Ökonomen bemerken, dass "die monatliche Dynamik auf ein beginnendes Abschwächen gegen Ende 2022 hinweist" aufgrund des Rückgangs des inländischen Konsums und der Investitionen, die ebenfalls schlechter als erwartet waren.
Was den gestrigen Bericht des US Bureau of Labor Statistics betrifft, so wies er auf einen Rückgang des jährlichen CPI im Mai von 4,9% auf 4,0% hin (Prognosen gingen von einem Anstieg um 4,1% aus). Gleichzeitig verlangsamte sich der Kern-CPI (Lebensmittel und Energie sind aus diesem Indikator ausgeschlossen, um eine genauere Schätzung zu erhalten) von 5,5% im Vormonat auf 5,3%. Dieser Bericht ließ kaum Zweifel daran, dass die Fed heute den Zinssatz unverändert bei 5,25% belassen wird.
Dennoch können die Kommentare des Vorsitzenden der Federal Reserve, Powell, sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf den Dollar haben. Marktteilnehmer möchten seine Meinung zu den weiteren Plänen der Federal Reserve hören.
Auch der Bericht der Federal Reserve mit Prognosen zur Inflation und zum Wirtschaftswachstum für die nächsten zwei Jahre sowie die individuellen Meinungen der FOMC-Mitglieder zu den Zinssätzen werden von Interesse sein.
Um 18:30 Uhr (GMT) beginnt die Pressekonferenz des FOMC (Federal Open Market Committee), die die Volatilität des Marktes erheblich erhöhen kann. Jede unerwartete Aussage von Powell zur Kredit- und Geldpolitik der Federal Reserve wird nicht nur die Dollar-Notierungen, sondern auch den US-Aktienmarkt volatiler machen.
Unterdessen werden Marktteilnehmer, die die Kurse des neuseeländischen Dollars und des Währungspaares NZD/USD verfolgen, heute neue Anhaltspunkte für die Aussichten auf die Dynamik dieser Instrumente erhalten. Um 21:45 Uhr (GMT) wird das Statistikamt Neuseelands einen Bericht mit Daten zum BIP des Landes für das 1. Quartal 2023 veröffentlichen (weitere Informationen finden Sie unter Wichtige Wirtschaftsereignisse der Woche vom 12.06.2023 bis 18.06.2023).
Dieser Bericht spiegelt die allgemeinen wirtschaftlichen Kennzahlen wider und hat einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidungen der Reserve Bank of New Zealand in Fragen der Geldpolitik.
Es wird erwartet, dass das BIP im ersten Quartal 2023 um -0,1% sinken wird (nach einem Rückgang um -0,6% im vierten Quartal 2022), aber im Jahresvergleich um +2,6% steigen wird (nach einem Wert von +2,2% im vierten Quartal 2022). Ein Anstieg des BIP bedeutet eine Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen, was bei entsprechendem Anstieg der Inflation eine Verschärfung der Geldpolitik ermöglicht, was sich in der Regel positiv auf die Kurse der nationalen Währung auswirkt.
Zusätzlich sei erwähnt, dass die Nationale Statistikbehörde Neuseelands gestern einen Bericht über Ausgaben mit elektronischen Karten veröffentlicht hat, der zur Bewertung der Verbrauchernachfrage verwendet wird. Hier war fast in allen Wirtschaftsbereichen (außer im Dienstleistungssektor) eine negative Dynamik zu beobachten. Dies deutet auf anhaltenden Preisrückgang in den wichtigsten Warenkategorien hin, was den Druck auf die Zentralbank des Landes in Bezug auf die Notwendigkeit einer weiteren Erhöhung der Zinssätze verringert, was ein negativer Faktor für den NZD ist.
Wenn die Daten zum neuseeländischen BIP schlechter als erwartet/als die vorherigen Werte sind, wird sich dies auch negativ auf die NZD-Kurse auswirken.
Von technischer Seite aus betrachtet entwickelt das Währungspaar NZD/USD seit Anfang des Monats einen Aufwärtstrend und bewegt sich auf die Ausgleichszone und die Schlüsselbereiche von 0,6230 und 0,6258 zu. Das Paar korrigiert sich nach einem erheblichen Rückgang am Ende des letzten Monats, als die Ergebnisse der Sitzung der RBNZ bekannt wurden. Die Leiter der Zentralbank von Neuseeland erhöhten erneut den Zinssatz um 25 Basispunkte auf 5,50% und betonten in einer begleitenden Erklärung, dass die Inflation nach wie vor deutlich über den Zielwerten liegt. Gleichzeitig bleibt der Druck auf dem Arbeitsmarkt hoch, was die Situation mit steigenden Preisen nur verschärft. Dies ermöglicht es, eine harte Geldpolitik fortzusetzen (siehe Details in "NZD/USD: Szenarien der Dynamik am 14.06.2023").
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