Trotz der Versprechen der Federal Reserve, den Leitzins nach einer Pause in diesem Monat bis zum Ende des Jahres noch zweimal zu erhöhen, haben Investoren am Donnerstag nachgedacht und begonnen, risikoreiche Vermögenswerte zu kaufen und den Dollar zu verkaufen.
Warum haben Investoren keine Aktien verkauft und Dollar gekauft?
Unserer Meinung nach haben sie einerseits die Entscheidung der Zentralbank, die Zinssätze unverändert zu lassen, und die Aussage von J. Powell, dass im Juli keine Erhöhung geplant ist, sowie die Tatsache, dass die Inflation im Mai stärker gesunken ist, bewertet. Andererseits sind die Versprechen der Federal Reserve, den Zinssatz noch zweimal zu erhöhen, derzeit nur Versprechen und ähneln eher einer verbalen Intervention. Wir glauben, dass, wenn der Verbraucherpreisindex weiterhin sinkt, es keinen Grund geben wird, die Zinssätze zu erhöhen. Es wird einfach keinen Grund geben, dies zu tun.
Nun werden die Märkte bis zum Treffen der stimmberechtigten Mitglieder der Fed im August aktualisierte Daten sowohl zur Verbraucherinflation im Juli als auch zu anderen Inflationskomponenten wie dem Durchschnittslohn, dem Preisindex für persönliche Konsumausgaben und ähnlichem erwarten.
Am Donnerstag fand ein sehr interessantes Ereignis statt - die Sitzung der EZB, bei der der Regulator die Zinssätze um 0,25% auf 3,50% erhöhte, was den Auslöser für den Anstieg des Eurokurses gegenüber dem Dollar aufgrund der Neubewertung der Perspektiven für das Wachstum der Kreditkosten in Amerika durch Investoren darstellte. Wichtig war auch, dass C. Lagarde, die Vorsitzende der Bank, auf der Pressekonferenz deutlich machte, dass die Zinserhöhung im Juli fortgesetzt wird, was unserer Meinung nach den Unterschied in den Zinssätzen zwischen der EZB und der Fed verringern wird, und zwar zugunsten der erstgenannten.
In diesem Zusammenhang wird die Veröffentlichung der aktualisierten Daten zur Verbraucherinflation in der Eurozone heute interessant sein. Gemäß dem Konsensprognose sollte der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich im Mai von 7,0% auf 6,1% fallen. Auf monatlicher Basis wird erwartet, dass die Inflation im Mai aufgrund des Anstiegs im April um 0,6% nicht steigen wird.
Wie wird der Euro auf diese Daten reagieren?
Wenn sie im Einklang mit der Prognose oder sogar etwas darunter liegen, könnte dies das Wachstum des Eurokurses zum Dollar vorübergehend bremsen, da der Inflationsgrad in der Eurozone selbst bei einem Rückgang auf 6,1% immer noch deutlich über dem Zielwert von 2,0% liegen wird. Das bedeutet, dass das Versprechen von Lagarde, die Zinssätze weiter zu erhöhen, umgesetzt wird und damit den Eurokurs zum Dollar unterstützt.
Tagesprognose:
EUR/USD
Das Paar wird über dem Niveau von 1,0900 gehandelt. Es kann sich auf einer Welle der Veröffentlichung von Daten über die Inflationsrückgang in der Eurozone korrigieren. Trotz dieser möglichen lokalen Senkung wird das Paar wahrscheinlich umkehren und den Anstieg auf 1,1000 fortsetzen.
GBP/USD
Das Paar befindet sich über dem Niveau von 1,2750. Es kann sich auf dieses Niveau korrigieren, dann davon abprallen und sich auf 1,2900 zubewegen.
