Die Bank of England fühlt sich wie der schlechteste Schüler in der Klasse. Ihre Ergebnisse sind schlechter als die der anderen. Die Inflation in Großbritannien sinkt viel langsamer als in den USA und der Eurozone. Dies deutet auf eine schlechte Arbeit von Andrew Bailey und seinen Kollegen hin und untergräbt das Vertrauen in den Regulator. Laut einer Ipsos-Umfrage gaben 34% der Befragten an, mit der Arbeit der BoE unzufrieden oder sehr unzufrieden zu sein. 21% sind zufrieden oder teilweise zufrieden. Der Unterschied von 13% war der größte seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999. Allerdings stören die Steine, die auf die Zentralbank fliegen, die "Bullen" von GBP/USD nicht besonders.
Das Pfund hat sich an die Spitze des G10-Währungsrennens gesetzt, nachdem starke Arbeitsmarktdaten aus dem Vereinigten Königreich die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung des Repo-Satzes von derzeit 4,5% auf 5,5% erhöht haben. Die amerikanischen Aktienindizes und die Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar aufgrund der "falkenhaften" Rhetorik von Christine Lagarde haben das Feuer der Rallye des analysierten Paares angefacht. Letztendlich stieg GBP/USD auf den höchsten Stand seit April 2022.
Investoren schließen nicht aus, dass die Kosten für Kredite im Juni um 50 Basispunkte auf 5% steigen werden, und Bloomberg-Experten schlagen Alarm. Ihrer Meinung nach wird die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs in eine tiefe Rezession geraten, wenn die Kosten für Kredite auf das 22-jährige Maximum von 6% steigen. Dies ist ein schwerwiegender Grund für die Zentralbank von England, den Prozess der Verschärfung der Geldpolitik zu verlangsamen oder zu stoppen.
Dynamik des Zinssatzes der Bank of England
Andererseits sieht der Zinsswap-Markt eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen neuen Inflationsrekord nach ihrer Verlangsamung in den letzten Monaten. Dies wird im Jahr 2024 geschehen, und bis Ende nächsten Jahres planen Derivate Verbraucherpreise auf einem Niveau von 5% zu sehen. Ein deutlicher Kontrast zu den Prognosen der Bank of England, die eine Rückkehr der Inflation auf das Ziel von 2% im Jahr 2025 vorsehen. Wenn der Spotmarkt Recht hat, muss sofort gehandelt werden. Das ist das Urteil der "Falken" des MPC.
Sowohl ihnen als auch ihren Gegnern steht offensichtlich harte Arbeit bevor. Um einen erneuten Anstieg der Verbraucherpreise in naher Zukunft zu vermeiden, muss der Repo-Satz so hoch wie möglich angehoben werden. Und das birgt die Gefahr einer tiefen Rezession. Somit ist die Bank of England nicht nur der schlechteste Schüler in der Klasse. Sondern auch ein Schüler, der nicht weiß, was er vor der Tafel tun soll.
Die Märkte scheinen jedoch zu selbstsicher zu sein. Zum einen erwarten sie einen Anstieg des REPO-Satzes um 100 Basispunkte. Zum anderen prognostizieren sie eine Erhöhung des Federal Funds-Satzes nur um 25 Basispunkte und nicht um 50 Basispunkte, wie in den aktualisierten FOMC-Schätzungen. Diese Divergenz in der Geldpolitik treibt die GBP/USD-Kurse nach oben. Richtung Sonne. Wie auch immer, man sollte aufpassen, sich nicht die Flügel zu verbrennen!
Technisch gesehen nimmt der aufsteigende Trend des analysierten Paares Fahrt auf. In der Nähe des Zielkurses von 161,8% gemäß dem AB=CD-Muster könnten die GBP/USD-"Bullen" jedoch Gewinne realisieren wollen. Dieser entspricht dem Niveau von 1,291. Ein Rückgang von diesem Widerstand oder ein Rückgang unter das Pivot-Level von 1,2785 sind Gründe für kurzfristige Verkäufe des Pfunds gegenüber dem US-Dollar.
