Die Wellenmarkierung des 4-Stunden-Diagramms für das Währungspaar Euro/Dollar bleibt zwar ungewöhnlich, ist aber verständlich. Der gesamte aufsteigende Trendabschnitt, der seit dem 15. März begonnen hat, könnte theoretisch noch komplexer werden, aber derzeit erwarte ich eine Abwärtsbewegung, die wahrscheinlich auch aus drei Wellen bestehen wird. In letzter Zeit habe ich immer wieder gesagt, dass ich auf das Instrument in der Nähe der 1,20-Marke warten werde, von wo aus in der Vergangenheit eine ansteigende Dreierwelle begann. Ich stehe weiterhin zu meinen Worten. Die mutmaßliche Welle b könnte in dieser Woche ihr Ende gefunden haben, was darauf hindeutet, dass die Kurse während der letzten Tage von den erreichten Höchstständen zurückgegangen sind.
Jedoch habe ich angesichts der jüngsten Ereignisse, insbesondere der Bewegungen des GBP/USD-Instruments, eine alternative Wellenzählung entwickelt, die annimmt, dass der gesamte Trendbereich zwischen dem 15. März und dem 26. April eine Welle a ist. Wenn das wirklich der Fall ist, dann ist die nächste Welle eine b und derzeit beobachten wir den Aufbau einer Aufwärtswelle c. In diesem Fall stimmen die Wellenzählungen des Briten und des Europäers überein und alles fügt sich an seinen Platz. Wenn diese Vermutung richtig ist, wird der Europäer weiterhin in Richtung 11-Figur und höher bewegen.
Die Geschäftsaktivität in der Eurozone geht weiter zurück.
Am Freitag sank der Kurs des Euro/Dollar-Instruments um 65 Basispunkte, was in gewissem Maße überraschend war. Der Rückgang begann bereits nachts und setzte sich am Morgen fort. Am Morgen wurden Berichte über die Geschäftsaktivitäten in verschiedenen Bereichen in der Europäischen Union veröffentlicht. Es wurde bekannt, dass der Produktionssektor sowohl in den größten Ländern der Europäischen Union als auch insgesamt weiterhin rückläufig ist. Zuvor auf hohem Niveau liegende Service-Bereiche begannen ebenfalls zu sinken, was wahrscheinlich die Märkte enttäuschte. Ich schließe jedoch nicht aus, dass es auch andere Gründe für die Nachfrage nach der Euro-Währung gab.
Der Rückgang der Geschäftstätigkeit im Dienstleistungs- und Produktionssektor der EU ist eine direkte Folge der aggressiven Geldpolitik der EZB. Obwohl der Zinssatz in der Europäischen Union unterhalb der Zinssätze in Großbritannien oder den USA liegt, ist er im letzten Jahr ebenfalls deutlich gestiegen (neun Erhöhungen). Folglich ist das, was wir derzeit beobachten, eine Folge der Maßnahmen des europäischen Regulierers. Die Geschäftstätigkeitsindizes werden von vielen als führende Indikatoren betrachtet, was der europäischen Wirtschaft äußerst ungünstige Aussichten eröffnet. Wenn die Volumina der industriellen Produktion, des Wirtschaftswachstums, des Einzelhandelsverkaufs und anderer Indizes weiter sinken, könnte die EZB beschließen, ihr Programm zur Verschärfung ihrer Politik zu beenden. Bereits jetzt zweifeln einige Mitglieder des Zentralbankrates daran, dass der Zinssatz in diesem Herbst weiter steigen wird, obwohl die Inflation hoch bleibt.
Allgemeine Schlussfolgerungen.
Aus der durchgeführten Analyse ziehe ich den Schluss, dass der Aufbau eines neuen Abwärtstrends weitergeht. Das Instrument hat erneut genügend Raum für Abwärtsbewegungen. Ich halte Ziele im Bereich von 1,0500-1,0600 weiterhin für durchaus realistisch und empfehle den Verkauf des Instruments mit diesen Zielen. Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit für den Abschluss der Welle b bereits ziemlich hoch ist, da der MACD-Indikator bereits zwei "nach unten" gerichtete Signale generiert hat. Bei einer alternativen Kennzeichnung wird die aktuelle Welle länger sein, aber danach wird ein Abwärtstrend aufgebaut, so dass ich keine Käufe empfehle.
Auf der höheren Zeitrahmenskala hat die Wellenmarkierung des Aufwärtstrends eine ausgedehnte Form angenommen, aber sie ist wahrscheinlich abgeschlossen. Wir haben fünf Aufwärtswellen gesehen, die höchstwahrscheinlich die Struktur a-b-c-d-e darstellen. Danach hat das Instrument zwei Dreifach-Wellenmuster auf- und abwärts gezeichnet. Derzeit befindet sich das Instrument wahrscheinlich im Prozess des Aufbaus einer weiteren abwärtsgerichteten Dreifach-Wellenstruktur.
