Während sich der amerikanische Aktienmarkt nach gestrigem Wahnsinnsanstieg etwas erholt und heute von Chip-Hersteller-Nachrichten getrübt wird, wird die US-Wirtschaft laut HSBC Asset Management erst ab dem vierten Quartal einen Rückgang verzeichnen, dem ein Jahr wirtschaftlicher Abschwung und eine europäische Rezession im Jahr 2024 folgen werden.
In ihrer Prognose haben Analysten des britischen Bankgiganten erklärt, dass die Rezessionswarnungen für viele Länder Rot blinken, da die fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen nicht mit den Aktien- und Anleihemärkten synchronisiert sind. Obwohl das Risiko einer Rezession hoch ist und Europa den USA hinterherhinkt, hat sich die makroökonomische Entwicklung insgesamt stabilisiert. "Wir befinden uns bereits in einer moderaten Gewinnrezession, und die Zahl der Unternehmenspleiten nimmt allmählich zu", heißt es in einer Analyse. "Ein gutes Plus ist, dass die hohe Inflation relativ schnell abnimmt. Dies wird den Politikern die Möglichkeit geben, die Zinssätze zukünftig schnell zu senken."
Trotz des straffen Tons, den die Zentralbanken angeschlagen haben, und der offensichtlichen Härte der Inflation, insbesondere auf Kernniveau, erwartet HSBC Asset Management, dass die US-amerikanische Federal Reserve die Zinssätze bis Ende 2023 senken wird, während die Europäische Zentralbank und die Bank of England diesem Beispiel im nächsten Jahr folgen werden.
Vor Markteröffnung
Die Aktien des Herstellers von Elektro-Lastwagen, Lordstown Motors, sind gestern um mehr als 17% gefallen und haben heute vor Markteröffnung weiter um 10% nachgelassen. Es wurde bekannt, dass Lordstown Motors einen Rechtsstreit mit dem taiwanesischen Hersteller Foxconn über eine Finanzierungsvereinbarung in Höhe von 170 Millionen US-Dollar führt.
Die Aktien von Walgreens Boots Alliance fielen nach Abschluss des Handelstages um 9,3%, nachdem die Einzelhandelsapotheke ihre Gewinnprognose für das Jahr auf 4-4,05 US-Dollar pro Aktie gesenkt hatte, verglichen mit der vorherigen Prognose von 4,45-4,65 US-Dollar pro Aktie. Walgreens meldete auch einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 1 US-Dollar für das dritte Quartal, was nicht den Erwartungen entsprach. Vor Markteröffnung verloren die Aktien des Unternehmens nur etwa 0,5%.
Die Aktien von Delta Air Lines stiegen um 6,8%, nachdem die Fluggesellschaft ihre Prognose für den Jahresgewinn auf 6 US-Dollar pro Aktie angehoben hatte, was am oberen Ende der zuvor festgelegten Spanne liegt. Delta erklärte, dass ihr die hohe Nachfrage und Kunden, die teurere Tarifklassen wählen, geholfen haben. Im Pre-Market stiegen die Aktien nur um 0,5%.
In Bezug auf das technische Bild des S&P 500 kehrte die Nachfrage nach dem Index zurück. Die Käufer haben die Chance, den Aufwärtstrend fortzusetzen, aber die Bullen müssen sich mit aller Kraft auf $4383 und $4416 konzentrieren, von wo aus ein Anstieg auf $4447 erfolgen könnte. Eine nicht weniger prioritäre Aufgabe der Bullen wird es sein, die Kontrolle über $4488 zu behalten, um den Bullenmarkt zu stärken. Im Falle eines Rückgangs aufgrund eines Rückgangs des Risikoappetits sollten die Käufer unbedingt ihre Präsenz bei $4350 zeigen. Ein Durchbruch wird das Handelsinstrument schnell zurück auf $4320 bringen und den Weg nach $4290 öffnen.
