Der Informationshintergrund war nicht nur für den Euro, sondern auch für das Pfund und den Dollar interessant. Andrew Bailey hat in Sintra keine wichtigen Aussagen gemacht, aber seine Rhetorik bleibt "taubenhaft", selbst nach der Erhöhung des Zinssatzes um 0,50% im Juni. Selbst nach dreizehn Zinserhöhungen! Derzeit rechnen die Händler mit weiteren zwei Erhöhungen um 0,25%, aber die Bank of England hat die Geldpolitik bereits zu stark verschärft, sodass mit einem Rückgang des BIP im zweiten Quartal gerechnet werden kann.
Jerome Powell war auch sehr entschlossen eingestellt und erklärte, dass der Zinssatz um weitere 0,25% erhöht werden könnte. Er stellte auch fest, dass die Inflation nicht schnell genug sinkt und bis 2025 über 2% bleiben kann. Wenn die Inflation in den USA nicht schnell genug sinkt, was lässt sich dann über Großbritannien sagen... Aber man kann nicht gegen Powell argumentieren. Wenn der Vorsitzende des FOMC von schwachen Verlangsamungsraten spricht, dann ist es so. All dies sagt mir nur, dass in Großbritannien eine hohe Inflation auch nach 2025 zu erwarten ist. Die Bank of England handelt aggressiv, aber ihre Möglichkeiten sind auch begrenzt. Es ist unwahrscheinlich, dass sie den Zinssatz auf 7% oder höher anhebt. Der Markt scheint auch nicht an eine solche Möglichkeit zu glauben und beginnt, sich von der britischen Währung zu trennen.
Auf dem 4-Stunden-Chart hat das Währungspaar einen Rückgang zugunsten des US-Dollars vollzogen, nachdem am CCI-Indikator eine "bärische" Divergenz aufgetreten ist und sich der Kurs unterhalb des 100,0%-Korrekturlevels bei 1,2674 etabliert hat. Dadurch könnte der Abwärtstrend nun in Richtung des nächsten Levels bei 1,2441 fortgesetzt werden. Es sind keine neuen sich anbahnenden Divergenzen bei einem der Indikatoren zu erkennen. Nichts sollte den Rückgang des britischen Pfunds behindern.
Bericht "Commitments of Traders" (COT):
Die Stimmung der "Non-Commercial"-Trader-Kategorie ist in der letzten Berichtswoche deutlich "bullenartiger" geworden. Die Anzahl der Long-Kontrakte der Spekulanten stieg um 25.184 Einheiten, während die Anzahl der Short-Kontrakte um 14.689 abnahm. Die allgemeine Stimmung der großen Marktteilnehmer bleibt weiterhin "bullisch" und in nur zwei Wochen hat sich eine zweifache Kluft zwischen der Anzahl der Long- und Short-Kontrakte gebildet: 101 Tausend gegenüber 55 Tausend. Meiner Meinung nach hat das britische Pfund gute Aussichten auf weitere Kurssteigerungen, und das aktuelle Informationsumfeld unterstützt es größtenteils und nicht den Dollar. Dennoch erwarte ich in naher Zukunft keinen starken Anstieg des britischen Pfunds, da der Markt die Erhöhung des Leitzinses der Bank of England um 0,50% bereits eingepreist hat.
Nachrichtenkalender für die USA und Großbritannien:
USA - BIP für das erste Quartal (12:30 UTC).
USA - Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (12:30 UTC).
Am Donnerstag steht der Wirtschaftskalender vor zwei wichtigen Ereignissen. Der Bericht über das BIP wird besonders wichtig sein und könnte von früheren Schätzungen abweichen. Die Auswirkungen des Informationshintergrunds auf die Stimmung der Händler könnten am restlichen Tag von mittlerer Stärke sein.
GBP/USD-Prognose und Tipps für Händler:
Ich empfehle, den Verkauf des Britischen Pfunds zu eröffnen, falls es am Stundenchart von dem Niveau 1,2777 abprallt, mit dem Ziel bei 1,2677, und bei einem Schlusskurs unter 1,2677 mit dem Ziel bei 1,2590. Das letzte Ziel wurde fast erreicht. Der Kauf des Britischen Pfunds ist möglich, wenn es vom Niveau 1,2590 oder von der Trendlinie am Stundenchart abprallt, mit dem Ziel bei 1,2677.
