Der US-Dollar hat keine Absicht, seine Führungsposition aufzugeben, da starke makroökonomische Statistiken zusammen mit einer falkenhaften Stimmung der Federal Reserve ihm ein ziemlich sicheres Gefühl geben. Der jüngste Auftritt des Präsidenten der Federal Reserve Bank von New York, John Williams, sowie die jüngsten Arbeitsmarktdaten der ADP für die USA sind dafür der Beweis. Der Politiker erklärte in einem Interview, dass seiner Meinung nach weiterhin Maßnahmen zur Zinserhöhung ergriffen werden müssen, um die Inflation auf 2% zu senken.
"Wir können einige Zeit damit verbringen, die Situation zu bewerten und zusätzliche Informationen zu sammeln, bevor wir weiter vorgehen. Wir glauben nicht, dass wir bereits fertig sind - zumindest basierend auf den uns zur Verfügung stehenden grundlegenden Daten und makroökonomischen Statistiken", sagte Williams mit Blick auf die verfügbaren Daten der Federal Reserve. Heute wurden Daten des Forschungsinstituts ADP veröffentlicht, die zeigen, dass amerikanische Unternehmen im Juni erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen haben als erwartet, was die anhaltende Stärke des Arbeitsmarktes betont. Das Wachstum betrug 497.000, was mehr als doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Schätzung der Ökonomen.
Ich erinnere daran, dass der Ausschuss im letzten Monat die Zinssätze nach 10 aufeinanderfolgenden Erhöhungen unverändert gelassen hat, um mehr Zeit zu haben, um zu bewerten, wie die Wirtschaft auf die höheren Kreditkosten reagiert. Die jüngsten Quartalsprognosen der Fed-Beamten sowie das Protokoll des Treffens zeigten, dass die Politik in diesem Jahr die Zinssätze um weitere 50 Basispunkte erhöhen muss.
Williams sagte, dass bei zukünftigen Zinserhöhungen alles von den Daten abhängt und bemerkte, dass die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren stärker waren als erwartet. Er betonte auch, dass die eingehenden Daten die Hypothese stützen, dass die Fed noch Arbeit vor sich hat.
Letzte Woche sagte der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, dass er Zinserhöhungen in den nächsten beiden Sitzungen nicht ausschließt. Die Investoren erwarten hauptsächlich, dass die US-Zentralbank die Zinssätze Ende dieses Monats am 25. und 26. Juli um einen Viertelpunkt erhöhen wird.
Die jüngsten Inflationsdaten zwingen dazu, dies zu tun, da das Wachstumstempo nicht den Politikern gefällt. Obwohl der Verbraucherpreisindex im Mai mit den langsamsten jährlichen Wachstumsraten der letzten zwei Jahre gestiegen ist, konzentrieren sich die Politiker mehr auf die Kernpreise, die Lebensmittel und Energie ausschließen - diese sind tatsächlich um 4,6% gestiegen verglichen mit 3,8% in den 12 Monaten bis Mai.
Williams sagte, dass die Kerninflation hoch bleibe, wies jedoch auch auf den erreichten Fortschritt bei der Reduzierung der Gesamtinflation hin.
Was die technische Situation des EURUSD betrifft, müssen die Käufer die Kontrolle zurückgewinnen, indem sie über 1.0860 steigen und sich dort festsetzen. Das würde es ermöglichen, auf 1.0900 und 1.0930 zu kommen. Von diesem Niveau aus könnte man sogar bis zu 1.0975 vorrücken, aber dies wäre ohne neue positive Daten aus der Eurozone ziemlich problematisch. Im Falle eines Rückgangs des Handelsinstruments erwarte ich erst ab etwa 1.0835 ernsthafte Aktionen seitens der großen Käufer. Wenn sich dort niemand befindet, wäre es nicht schlecht, auf eine Aktualisierung des Minimums auf 1.0780 zu warten oder Long-Positionen ab 1.0740 zu eröffnen.
Was die technische Situation von GBPUSD betrifft, bleibt die Nachfrage nach dem Pfund recht gut, was auf eine Fortsetzung des Bullenmarktaufbaus hinweist. Es wird erwartet, dass der Kurs nach der Kontrolle über den Level von 1.2735 steigen wird, da ein Durchbruch dieses Bereichs die Hoffnung auf eine weitere Erholung auf das Niveau von 1.2770 stärken würde. Danach könnte von einem deutlichen Anstieg des Pfunds auf das Niveau von 1.2805 gesprochen werden. Im Falle eines Rückgangs werden die Bären versuchen, die Kontrolle über 1.2690 zu erlangen. Wenn ihnen dies gelingt, wird ein Durchbruch dieses Bereichs die Bullenpositionen schwächen und GBPUSD auf ein Minimum von 1.2660 drücken, mit der Aussicht auf einen Ausbruch auf 1.2620.
