Die Mission, den Leitzins der Fed zu erhöhen, geriet ins Stocken, nachdem der Bericht über die Beschäftigung in den USA unter den Erwartungen lag. Der Markt wird wahrscheinlich etwas pessimistischer gegenüber dem Dollar sein, aber das ist nicht schlimm, denn der Dollar hat sein Geheimrezept - steigende Löhne.
Der jüngste Bericht zeigte, dass der Lohnanstieg im nicht-landwirtschaftlichen Sektor in den USA im Juni 209.000 erreichte, im Vergleich zu 306.000 im Vormonat und den Prognosen von 225.000. Der Markt war schockiert, erholte sich aber schnell und betrachtete den Bericht eingehend.
Es ist wichtig zu bedenken, dass dies der erste Bericht seit 15 Monaten war, der nicht den Erwartungen entsprach. Kann dies den Dollar schwächen? Möglicherweise. Wenn der Markt auch nur einen Riss in der Stabilität des amerikanischen Arbeitsmarktes findet, wird es für den Dollar nicht einfach sein.
Zudem kann jeglicher potenzieller Rückgang des Dollars jetzt durch die Lohnzahlen gestoppt werden. Die Arbeitslosenquote fiel auf 3,6% und die Löhne stiegen im Monatsvergleich um 0,4% - beide Werte waren besser als erwartet.
Insgesamt wird die Federal Reserve wahrscheinlich die Zinssatzerhöhung nicht wegen eines einzigen erfolglosen Berichts verschieben.
Darüber hinaus steht ein weiteres wichtiges Ereignis bevor, das bewertet werden muss. Die Inflationsdaten der nächsten Woche werden ein entscheidender Faktor für die zukünftige Dynamik des Dollars sein und sollten die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Maßnahmen der Federal Reserve stärken.
Der Dollarindex fiel am Freitag unter die Marke von 103,0. Es ist noch nicht klar, ob er seine Form verloren hat. Dennoch gab es einen Rückgang auf 102,3 mit einem Wertverlust von 0,8%. Basierend auf der technischen Analyse wird ein Rückgang unter das Unterstützungsniveau von 102,75 definitiv ein bärisches Signal für den Markt sein. Wir werden sehen, ob der Greenback auf pessimistischen Niveaus bleibt oder sich erholen kann.
Pfund wieder aufgewacht
Die aktuellen Beschäftigungszahlen in den USA führten zu einem leichten Sprung des Pfundkurses gegenüber dem Dollar, zunächst auf 1,2800 und dann höher. Die Kurse näherten sich der Marke von 1,2850 und stiegen um 0,8%.
Analysten der Societe Generale haben die Perspektiven des GBP/USD-Paares nach diesen Daten analysiert. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Zone 1,2500–1,2450 (Höchststand im Dezember) zu einem Hindernispunkt geworden ist und eine solide Unterstützung bietet.
Allerdings, wenn das Pfund über 1,2850 springt, kann es den Aufwärtstrend mit Zuversicht fortsetzen. Wenn das Paar es nicht schafft, über 1,2500-1,2450 zu bleiben, könnte es in Gefahr sein, eine Abwärtswelle zu erfassen.
In diesem Fall sollte das Pfund Unterstützung auf dem Mai-Tiefstand bei 1,2300 oder sogar bei 1,2120 suchen.
Auch der Euro hat Grund zum Feiern
Der Euro ist heute gestiegen wie ein Flugzeug. Einige Analysten betrachten diese Bewegung jedoch mit Skepsis und sind der Meinung, dass die europäische Währung derzeit auf dünnem Eis "tanzt".
Bei ING sind sie der Ansicht, dass es jetzt keine gute Idee ist, auf einen Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar zu setzen. Ihrer Meinung nach deuten Währungsstürme darauf hin, dass der Dollar möglicherweise wieder ins Spiel kommt und den Euro daran hindert, neue Höhen zu erreichen.
Das Paar EUR/USD stieg am Freitag um 0,7% aufgrund der Schwäche der amerikanischen Währung nach der Veröffentlichung schwacher Beschäftigungszahlen. Der Euro begann sogar, die Marke von 1,1000 anzustreben.
Aber hier ist es wichtig zu verstehen, dass der Euro am Freitag und in den letzten Tagen insgesamt aufgrund der Unsicherheit des Dollars gestärkt wurde. Obwohl die makroökonomischen Daten für die USA im Allgemeinen glänzend waren, gibt es immer Feinheiten.
Die ING-Ökonomen sind der Meinung, dass der Euro die Marke von 1,0900 knacken kann, aber das scheint vorerst eine Decke zu sein.
"Der gesamte Satz aktueller Marktbedingungen deutet darauf hin, dass der Bereich von 1,0750-1,0800 die wahrscheinlichste Handelsspanne ist", kommentieren die Analysten.
Ihrer Meinung nach weisen der schwache Terminplan der Eurozone und die nicht gerade inspirierenden Daten auf eine mögliche Konsolidierung oder Korrektur des Währungspaares EUR/USD hin. Der gesunde Menschenverstand legt nahe, dass man in Bezug auf den Euro gegenüber dem Dollar vorsichtiger sein sollte.
Händler warten auf Signale von der EZB
Nun wird die Finanzwelt den Fokus auf wichtige Akteure der EZB richten, einschließlich ihrer Präsidentin Christine Lagarde, die sich auf eine Panel-Diskussion vorbereitet.
Obwohl noch unklar ist, ob Lagarde Fragen zur Geldpolitik erörtern wird, wird der Markt genau auf die Äußerungen der anderen Vertreter der EZB achten, einschließlich Guindos, Stournaras und Nowotny.
Ihre Kommentare können wertvolle Hinweise auf die zukünftige Ausrichtung der europäischen Politik geben.
Marktteilnehmer sind gespannt auf jegliche Anzeichen einer möglichen Verschiebung in der EZB-Politik, die den weiteren Kurs des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen, einschließlich des US-Dollars, beeinflussen könnte.
