Die Futures auf amerikanische Aktienindizes handeln auf neuen Jahreshochs, da die Marktteilnehmer risikofreudiger werden. Dies wurde durch die gestrigen Inflationsdaten in den USA begünstigt. Der S&P 500-Futures stieg um 0,3%, während der technologielastige NASDAQ um 0,4% zulegte.
Die europäischen Aktienindizes setzten ihre Rallye am Mittwoch fort, wobei der Stoxx 600-Index um 1,5% stieg. Die Aktien der Swatch Group AG, des Herstellers von Omega- und Longines-Uhren, stiegen um mehr als 6%, da die Öffnung Chinas zu einem Anstieg des Gewinns beitrug.
Offensichtlich kehren Anleger zu Aktien zurück, ohne sich vor höheren Zinssätzen der US Federal Reserve zu fürchten. Allerdings sollte man das potenzielle Problem einer bevorstehenden Rezession nicht vergessen, obwohl das Risiko deutlich gesunken ist. Ich erinnere daran, dass die Inflationsrate in den USA auf ein Zweijahrestief gefallen ist und Händler heute auf den Bericht über die Produzentenpreise in den USA warten, der voraussichtlich einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zeigen wird.
Die Hauptfrage ist nun, ob der Markt weiterhin auf neue Daten zur schwachen Inflation in den USA bauen wird oder ob bereits alles in den Kursen eingepreist ist und das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt sein wird. Die Antwort wird der Beginn der Berichtssaison großer globaler Unternehmen liefern, der in Kürze erwartet wird.
Der asiatische MSCI Asia Pacific Index erreichte den höchsten Abschlussstand seit mehr als drei Wochen, wobei die Aktien in Hongkong einen der größten Sprünge nach oben verzeichneten. Der chinesische Premierminister Li Keqiang traf sich mit den Führungskräften von Unternehmen wie der Alibaba Group Holding Ltd. und ByteDance Ltd., was darauf hinweist, dass die Regierung die Unterdrückung der Technologiebranche beendet.
Was den Devisenmarkt betrifft, so bereitet sich der US-Dollar auf weitere Verluste vor, da die Ära der hohen Zinssätze in den USA zu Ende geht. Laut den von Bloomberg gesammelten Daten der Commodity Futures Trading Commission sind Hedgefonds zum ersten Mal seit März Nettoverkäufer des Dollars geworden.
Das britische Pfund setzte seine Rallye den sechsten Tag in Folge fort und blieb über dem Niveau von 1,30 Dollar, das es am Donnerstag zum ersten Mal seit April 2022 erreichte, nachdem Daten zeigten, dass die britische Wirtschaft im Mai weniger geschrumpft ist als erwartet.
Die Rentabilität von Anleihen ist insgesamt gesunken, da die Anleger ihre Wetten darauf zurückgezogen haben, dass die Fed die Zinssätze im Herbst dieses Jahres erneut erhöhen wird. Die Rendite der zweijährigen Treasury-Bonds, die empfindlicher auf die unvermeidlichen Politikänderungen reagieren, sank um etwa sechs Basispunkte auf 4,68%, nachdem sie am Mittwoch um 13 Basispunkte gesunken war. Die Rendite der deutschen 10-jährigen Anleihen fiel um acht Basispunkte auf 2,49%.
Auf anderen Märkten blieb Rohöl stabil, auch nachdem die Internationale Energieagentur ihre Wachstumsprognose für die Nachfrage gesenkt hatte. Eisenerz ist teurer geworden, da die Hoffnung auf zusätzliche wirtschaftliche Hilfe aus Peking für den belagerten Immobiliensektor gestiegen ist.
Was das charttechnische Bild des S&P500 angeht, so bleibt die Nachfrage nach dem Index bestehen. Käufer haben die Chance, den Aufwärtstrend fortzusetzen, aber die Bullen müssen sich mit aller Kraft über 4488 Dollar erheben. Von diesem Niveau aus könnte ein Sprung auf 4515 Dollar erfolgen. Eine ebenso wichtige Aufgabe der Bullen wird es sein, die Kontrolle über 4539 Dollar zu behalten, um den Bullenmarkt zu stärken. Im Falle eines Rückgangs aufgrund nachlassender Risikobereitschaft müssen die Käufer ihre Präsenz einfach um 4488 Dollar zeigen. Ein Durchbruch wird das Handelsinstrument schnell auf 4469 Dollar zurückwerfen und den Weg frei machen bis zu 4447 Dollar.
