Wie wir in unserer heutigen Überprüfung "Dollar: Ende einer turbulenten Woche. Was kommt als nächstes?" festgestellt haben, ist es nicht ausgeschlossen, dass nach der Juli-Sitzung der Fed-Leiter eine neue Pause bei den Zinserhöhungen eingelegt wird. Wenn in den begleitenden Erklärungen Signale für einen möglichen Umkehrtrend (zum Ende des Jahres oder Anfang des nächsten Jahres) erklingen, wird ein weiterer Rückgang des Dollars wahrscheinlich unausweichlich sein.
Heute steht der wöchentliche Bericht des US-Arbeitsministeriums mit Daten zu den Arbeitslosenunterstützungsanträgen und zur industriellen Inflation in den USA im Mittelpunkt des Interesses der Marktteilnehmer. Eine Verschlechterung der Indikatoren wird erwartet, was zusätzlichen Druck auf den Dollar ausüben kann, wenn die Prognose bestätigt wird (weitere wichtige Ereignisse der Woche finden Sie in Die wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse der Woche 10.07.2023 - 16.07.2023).
Angesichts der jüngsten makroökonomischen Daten aus den USA ist die Dynamik des Ölmarktes etwas in den Hintergrund gerückt. Dies mindert jedoch keineswegs die Bedeutung seines Einflusses auf den Weltmarkt und die Wirtschaft.
Wie bereits bekannt, haben Vertreter Saudi-Arabiens zu Beginn dieses Monats angekündigt, die freiwillige Begrenzung der Ölförderung um 1,0 Mio. Barrel pro Tag bis Ende August zu verlängern (zuvor wurde auf dem letzten OPEC+-Gipfel im Juni beschlossen, die Produktion im nächsten Jahr um 3,66 Mio. Barrel pro Tag auf 40,46 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren, was etwa 1,4 Mio. Barrel pro Tag unter dem angestrebten Produktionsniveau von OPEC+ für das Jahr 2023 liegt). Die Vertreter Russlands in der OPEC+ haben ebenfalls beschlossen, die Ölexporte im August um weitere 0,5 Mio. Barrel pro Tag zusätzlich zu den bereits vereinbarten Produktionskürzungen im Rahmen der OPEC+-Vereinbarung zu reduzieren.
Die fortgesetzten Einschränkungen der Ölförderung seitens OPEC+ und die Abschwächung des Dollar unterstützen die Bildung einer positiven Kursdynamik. Nachdem der WTI-Ölpreis in der Nähe von 67,00 US-Dollar mehrfach im März, Mai und Juni Unterstützung fand, überwand er letzte Woche endlich den entscheidenden langfristigen Widerstand bei 70,30 US-Dollar und setzt heute seine aufsteigende, wenn auch korrektive, Dynamik fort in Richtung der wichtigen Widerstandsniveaus bei 77,30 US-Dollar und 78,40 US-Dollar.
Ein Durchbruch des lokalen Widerstandslevels bei 83,00 bestätigt die Wiederbelebung der langfristigen Aufwärtsdynamik (in diesem Fall der WTI-Preismarke). Nähere Informationen und ein alternatives Szenario finden Sie in "WTI: Szenarien der Dynamik am 13.07.2023".
Die gestrigen Berichte des US-Energieministeriums und der Internationalen Energieagentur (IEA) hatten trotz negativer Daten keinen wesentlichen Einfluss auf die Aufwärtsdynamik der Ölpreise. Das US-Energieministerium berichtete von einem Anstieg der Ölreserven (in der Woche bis zum 7. Juli) um 5,946 Mio. Barrel (gegenüber einer Prognose von -0,483 Mio. Barrel und einem vorherigen Wert von -1,508 Mio. Barrel). Die Internationale Energieagentur senkte ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2023 und prognostizierte eine Verlangsamung der Ölnachfrage im nächsten Jahr aufgrund makroökonomischer Faktoren.
Derzeit sind die Teilnehmer am Ölmarkt positiv gestimmt in Bezug auf die Preise und erwarten eine weitere Steigerung. Der offene Interesse-Indikator für Öl-Futures, laut CME Group-Daten, setzt seinen Aufwärtstrend fort und stieg am Mittwoch um weitere 10.000 Verträge. Die Handelsvolumen erhöhten sich ebenfalls um etwa 151.100 Verträge.
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