Die kommende Woche wird mit einer Vielzahl wichtiger Ereignisse gefüllt sein, wobei die zweitägige Sitzung der Federal Reserve zur Geldpolitik eine unverändert führende Rolle einnehmen wird.
Was erwarten die Märkte von der Federal Reserve?
Daher wird gemäß der Dynamik der Futures für die Federal Funds Rate erwartet, dass die US-amerikanische Zentralbank mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% den Leitzins um 0,25% auf 5,50% anheben wird.
Interessanterweise basieren diese Annahmen allein auf den harten Zusicherungen einiger Mitglieder der Federal Reserve und persönlich von ihrem Vorsitzenden J. Powell, den Zinssatz bis zum Ende dieses Jahres noch zwei weitere Male um jeweils 0,25% zu erhöhen. Gleichzeitig deuten die jüngsten Daten zur Verbraucherinflation und anderen Inflationsindikatoren wie dem Personal Consumption Expenditures Index(PCE) klar darauf hin, dass die Inflation in den USA weiterhin einen stabilen Rückgang zeigt. Gemäß den neuesten veröffentlichten Daten ist sie im Jahresvergleich auf 3,0% gesunken, was nur 1% über dem Zielwert von 2% liegt.
Unserer Meinung nach gibt es für die Federal Reserve keine realen Gründe, den bereits sinkenden Inflationsdruck durch eine weitere Zinserhöhung zu erhöhen, da eine weitere Steigerung der Zinssätze nur das wirtschaftliche Bild im Land verschlechtern könnte.
Warum jedoch stärkt sich der Dollar auf dem Devisenmarkt?
Zum einen liegt dies an den realen Sorgen einiger Investoren, dass die US-Zentralbank trotz allem die Zinssätze erhöhen wird. Andererseits lässt sich der Anstieg des ICE Dollar Index mit der steigenden Wahrscheinlichkeit einer Zinspause bei anderen Zentralbanken, wie der EZB oder der Bank von England, aufgrund von Signalen einer sinkenden Inflation erklären. Beachtenswert ist, dass der Euro und das britische Pfund zuvor aufgrund hoher Inflationsraten stark angestiegen sind, da man erwartet hat, dass diese Banken gezwungen sein würden, die Zinssätze weiter anzuheben.
Sollten wir also eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve erwarten?
Tatsächlich bleibt die Frage unbeantwortet. Vor einem Monat teilte J. Powell nach der Sitzung mit, dass die Zentralbank derzeit keine Erhöhung der Zinssätze im Juli in Betracht zieht. Aber wie die Praxis zeigt, geben die Amerikaner Versprechen genauso leicht, wie sie sie wieder zurücknehmen, je nach Interessen und Umständen. Natürlich besteht eine solche Möglichkeit zumindest deshalb, weil sich in einem Monat einige Prioritäten bei der Zentralbank ändern können. Wenn man jedoch der allgemeinen Logik einer Zinserhöhung folgen möchte, deutet sie unter den aktuellen Bedingungen auf eine Fortsetzung der Zinssatzpause hin. Übrigens hatte die Zentralbank im Juni deutlich mehr Gründe dafür als zu diesem Zeitpunkt, die Zinssätze zu erhöhen. Trotzdem wurden sie nicht angehoben. Deshalb erwarten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass der Leitzins unverändert bleibt.
Wenn dieses Szenario eintritt, ist zu erwarten, dass sich der ICE-Dollar-Index nach unten wendet und die Kurse von Währungen wie dem Euro und dem Pfund wieder steigen, allein schon deshalb, weil die Verbraucherinflationsraten in der Eurozone und in Großbritannien immer noch höher sind als in Amerika.
Tagesprognose:
EUR/USD
Das Währungspaar korrigiert sich nach unten vor den Sitzungen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank zur Geldpolitik. Es könnte weiterhin auf 1,1025 fallen und nach oben drehen, wenn die US-Notenbank die Zinssätze nicht erhöht und der europäische Regulator dies umgekehrt tut. In diesem Fall kann mit einem stabilen Anstieg des Währungspaares auf 1,1340 gerechnet werden.
GBP/USD
Das Währungspaar könnte ebenfalls auf 1,2765 fallen und nach der Entscheidung der Federal Reserve eine Pause im Zinsanstieg einlegen und sich auf 1,3130 nach oben begeben.
