Gestern begann die Federal Reserve ihr zweitägiges Treffen zur Geldpolitik. Alle warten auf eine Erhöhung des Zinssatzes um 25 Basispunkte. Die Frage der Bedeutung besteht jedoch darin, ob diese Zinserhöhung die letzte in einem über 40-jährigen aggressiven Straffungszyklus sein wird. Laut CME FedWatch Tool besteht nur eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung im September. Gleichzeitig besteht eine 56-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Zinssätze bis Ende des Jahres zwischen 5,25% und 5,50% bleiben. Die nähere Zukunft des XAUUSD-Paares hängt von den Ergebnissen der heutigen Sitzung der Federal Reserve ab.
Wenn die Federal Reserve (Fed) ankündigt, dass es keine weiteren Zinserhöhungen geben wird, wird Gold wahrscheinlich weiter steigen. Und umgekehrt: Wenn die Fed die Zinssätze weiter anhebt, könnte das Edelmetall in den nächsten Monaten kaum nennenswerte Gewinne verzeichnen. Gleichzeitig sind sich die Marktteilnehmer einig, dass der Zeitpunkt, an dem die Fed die Zinssätze nicht mehr erhöhen kann, bereits nahe ist. Das Ergebnis der nächsten Sitzung des Federal Reserve Systems wird sich nur auf die unmittelbare Zukunft auswirken und nicht auf die Gesamtsituation. Nach Meinung vieler Ökonomen gibt der Rückgang des Inflationsdrucks der Federal Reserve die Möglichkeit, die Zinssätze zu halten. Voraussichtlich wird der US-Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen schwächer, wenn die US-Wirtschaft verlangsamt und der Zinserhöhungszyklus sein Ende erreicht, voraussichtlich Ende 2023 und 2024. In diesem Zeitraum könnte Gold uneingeschränkt weiter steigen. Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Mittel in Gold investiert werden sollten. Nach dem heutigen Standpunkt des leitenden Marktanalysten bei FXTM, Lukman Otunuga, kann ein zuverlässiger Durchbruch und eine Festsetzung über 1970 Dollar dazu führen, dass der Preis auf 1985 und 2000 Dollar steigt.
Die Verringerung des Inflationsdrucks ermöglicht es der Federal Reserve, die Zinssatzanhebung vorläufig auszusetzen. Nach Angaben des US-Arbeitsamtes, die letzte Woche veröffentlicht wurden, stieg der Verbraucherpreisindex auf Jahresbasis um 3,0%. Dies ist das geringste Wachstum seit über zwei Jahren. Die Kerninflation ist auch stärker gesunken als erwartet und stieg im Juni auf Jahresbasis um 4,8%.
Der Markt hat diese Daten bereits in den Preis eingepreist.
Dennoch sollte Vorsicht geboten sein, wenn es um die Mitteilungen der Federal Reserve geht.