Trotz des starken Rückschlags, den die Europäische Zentralbank der gemeinsamen europäischen Währung versetzt hat, kam es am Freitag dennoch zu einer Korrektur. Ja, es handelte sich um eine typische technische Erholung, aber während ihrer Pressekonferenz hat Christine Lagarde so viel gesprochen, dass der Versuch einer Stabilisierung des Marktes auf den am Donnerstag erreichten Werten realistischer erschien. Dennoch fand eine Korrektur statt, und nun können sich die Investoren in aller Ruhe auf die heute veröffentlichten Eurozone-BIP-Daten konzentrieren.
Änderung des BIP der Eurozone
Natürlich handelt es sich um vorläufige Schätzungen. Aber gerade die erste Schätzung hat den größten Einfluss. Die nachfolgenden können nur geringfügige Anpassungen vornehmen. Und laut Prognosen könnte das Wirtschaftswachstum von 1,1% auf 0,6% verlangsamen. Diese Prognosen sind auf den ersten Blick etwas überraschend, da selbst die deutsche Regierung das Abrutschen der deutschen Wirtschaft in eine Rezession anerkannt hat. Aber es geht ja nicht um Deutschland, sondern um die gesamte Eurozone, wo der wirtschaftliche Abschwung noch nicht in allen Ländern begonnen hat. Genauer gesagt, fast nirgendwo. Aber die Dynamik ist definitiv nicht ermutigend. Und anscheinend erwartet eine Rezession alle Mitglieder der Währungsunion.
Inflation in der Eurozone
Gleichzeitig mit der ersten BIP-Schätzung werden auch vorläufige Daten zur Inflation veröffentlicht, die voraussichtlich von 5,5% auf 5,2% zurückgehen wird. Das ist auch für die Einheitswährung nichts Gutes. Denn es bedeutet, dass das Wirtschaftswachstum zusammen mit den Verbraucherpreisen abnimmt. Dadurch wird die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank praktisch ausgeschlossen. Insofern sollte die makroökonomische Statistik heute die Bedenken der Investoren bestätigen, die unmittelbar nach der jüngsten Pressekonferenz von Christine Lagarde aufgetaucht sind. Die Einheitswährung wird also voraussichtlich weiter sinken.