Der am Freitag veröffentlichte neueste Bericht der CFTC zeigt, dass die Stimmung gegenüber dem US-Dollar weiterhin negativ ist. Die Gesamt-Short-Position gegenüber den Hauptwährungen stieg in der Berichtswoche um 727 Millionen auf -20,607 Millionen.
Die Änderungen in den meisten Währungen waren unbedeutend, nur beim japanischen Yen wurde eine deutliche Verringerung der Netto-Kurzposition um 1,227 Mrd. verzeichnet. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Long-Position bei Gold gleichzeitig um 4,139 Mrd. abnahm. Auf der einen Seite ist dies ein Zeichen für eine erhöhte Risikonachfrage, auf der anderen Seite ein Faktor zugunsten einer Stärkung des USD. Die Daten wirken widersprüchlich.
Am Freitag überraschte die Bank von Japan die Märkte, indem sie Anpassungen an ihrer Politik zur Steuerung der Renditekurve (YCC) vornahm. Der Zielbereich blieb unverändert (+/- 50 bp), jedoch werden die Grenzen des Bereichs nun als Richtlinien betrachtet und nicht als strikte Grenzwerte. Diese Anpassung zielt darauf ab, die Stabilität der Lockerung der Geld- und Kreditpolitik zu erhöhen und gleichzeitig die Probleme im Zusammenhang mit der Inflationssteigerung und den globalen Zinssatztrends anzuerkennen. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass die Zentralbank bereit ist, die Rendite der 10-jährigen JGB über den 0,5%-igen Schwellenwert steigen zu lassen und sogar 1,0% zu erreichen, wenn es die Marktbedingungen erfordern.
Diese Lösung hat die Akteure in eine Sackgasse gebracht. Es ist unklar, wie man sie betrachten soll - als den ersten Schritt weg von der ultralockeren Geldpolitik oder als eine List, um einen Schritt anzukündigen, ihn aber nicht zu vollziehen. Wie dem auch sei, dieser Schritt hat der Yen nicht geholfen, und er sieht weiterhin schwach gegenüber dem USD aus.
EUR/USD
Die Präsidentin der EZB, Lagarde, erklärte in einem Interview mit der Zeitung Le Figaro, dass auf eine mögliche Pause bei der anstehenden Sitzung der EZB eine weitere Erhöhung der Zinssätze folgen könnte. Bei der nächsten Sitzung im September "könnte es eine weitere Erhöhung des Leitzinses oder möglicherweise eine Pause geben", sagte Lagarde der Zeitung Le Figaro. "Eine Pause, wann auch immer sie stattfinden mag, im September oder später, muss nicht zwangsläufig endgültig sein."
Daher gibt die EZB den Märkten zu verstehen, dass sie keine Signale geben wird, die den Trend des Euro beeinflussen könnten. Stattdessen wird sie die Stimmung durch die Unterstützung der Unsicherheit korrigieren. Dies bietet Grund zur Annahme, dass das Wachstum des Euro auf dem aktuellen Niveau gestoppt wird.
Heute werden vorläufige Daten zur Verbraucherpreisinflation im Juli und zum BIP im zweiten Quartal veröffentlicht. Falls es starke Abweichungen von den Prognosen gibt, die eine geringfügige Verlangsamung der Inflation und ein minimales Quartalswachstum des BIP vorhersagen, könnte der Verkaufsdruck auf den Euro zunehmen.
Die Nettolongposition im EUR ist in der Berichtswoche um 610 Mio. auf +24,491 Mrd. gesunken. Das Positionierung bleibt weiterhin bullish für den Euro. Jedoch ist der berechnete Preis, der neben Futures auch die Dynamik der Aktien- und Anleihemärkte berücksichtigt, noch weiter gesunken.
Vor einer Woche haben wir vermutet, dass der Euro kurzfristig einen Rückgang auf die Unterstützung bei 1.1010/20 erlebt, aber langfristig wird der Euro dennoch stärker sein und nach der Bildung einer lokalen Basis versuchen, wieder zu steigen. Tatsächlich ist der Euro gesunken, jedoch war der Rückgang tiefer als erwartet und der berechnete Preis sinkt noch schneller. Wir erwarten, dass der korrektive Rückgang weiter voranschreitet, das nächste Ziel liegt bei 1.0910/20, und es ist nicht ausgeschlossen, dass der Versuch unternommen wird, die Unterstützung bei 1.0830 zu testen.
GBP/USD
Am Donnerstag, den 3. August, wird die Bank of England eine weitere Sitzung abhalten. 32 von 44 von Bloomberg befragten Analysten prognostizieren eine Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 5,25%, während 12 von 44 eine sofortige Erhöhung um 50 Basispunkte erwarten.
Der Markt sieht den BoE-Höchstsatz bei 5,90%, da es nicht viele Gründe gibt, eine Verlangsamung der Inflation zu erwarten. Das Wachstum der durchschnittlichen Löhne bleibt aggressiv und zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Auf der anderen Seite lag der Verbraucherpreisindex für Juni niedriger als erwartet, zum ersten Mal seit Januar aufgrund einer deutlichen Abschwächung sowohl des Kern- als auch des Gesamtindikators.
Eine interessante Neuigkeit - am Freitag gab die Bank of England bekannt, dass der ehemalige Vorsitzende der Fed, Ben Bernanke, zum Leiter der Analysegruppe ernannt wurde, die dazu beauftragt ist, eine eingehende Analyse der vergangenen Fehler der BoE durchzuführen. Die Notwendigkeit, Fehler zu analysieren, könnte dazu führen, dass die Bank of England eine Zinserhöhung um 0,25% begrenzt und auf die Schlussfolgerungen der Kommission wartet. Da die Viertel-Punkte-Erhöhung bereits vollständig vom Markt eingepreist ist, ist nach der Sitzung eine Abwärtsbewegung des Pfunds aufgrund von Gewinnmitnahmen wahrscheinlich.
Die Netto-Long-Position des GBP hat sich in der Berichtswoche um 435 Mio. auf +4,757 Mrd. verringert. Die Positionierung ist bullish, jedoch, ähnlich wie beim Euro, geht der berechnete Preis nach unten, was Hoffnung auf eine Fortsetzung des Rückgangs gibt.
Das in der vorherigen Überprüfung erwähnte Ziel von 1.2770 wurde erreicht. Das Pfund hat nicht genügend Stärke gefunden, um weiter zu fallen, aber die Chancen für einen weiteren Versuch, unter 1.2770 zu gehen, sind gestiegen, nachdem eine korrektive Aufwärtsbewegung stattgefunden hat. Der Anstieg ist durch den Widerstandsbereich bei 1.2920/40 begrenzt.
