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FX.co ★ Der Euro möchte kein Außenseiter sein, aber er kann den Dollar nicht überholen. Vier wichtige Faktoren für das EUR/USD-Währungspaar

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Analyse Nachrichten:::2023-08-09T07:21:45

Der Euro möchte kein Außenseiter sein, aber er kann den Dollar nicht überholen. Vier wichtige Faktoren für das EUR/USD-Währungspaar

Der Euro möchte kein Außenseiter sein, aber er kann den Dollar nicht überholen. Vier wichtige Faktoren für das EUR/USD-Währungspaar

Die europäische Währung bleibt weiterhin im Schatten des US-Dollars und versucht gelegentlich, in der EUR/USD-Paarung die Führung zu übernehmen. Der Dollar ist jedoch stark genug, um dies zu verhindern. Kurzfristige Rückgänge des Greenbacks ändern das überwiegend positive Bild nicht. Vor diesem Hintergrund gehen einige Analysten davon aus, dass das EUR/USD-Paar aus verschiedenen Gründen seitwärts handeln wird.

Am Abend des 8. August stärkte sich der Greenback gegenüber den meisten globalen Währungen und erhielt als sicherer Hafen Unterstützung. Die negativen Berichte über den Außenhandel Chinas, die zu einem Rückgang des Yuan führten, fachten die Spannungen weiter an. Gleichzeitig sanken die risikosensiblen europäischen Währungen aufgrund von Bedenken über die Verschlechterung der globalen Wirtschaftsaussichten.

Gemäß aktuellen Daten ist der Export aus China im Juli um 14,5% im Vergleich zum Juli 2022 gesunken, während der Import um 12,4% gesunken ist. Beachten Sie, dass der Rückgang beider Indikatoren eine unangenehme Überraschung für die Märkte darstellte. Experten sehen diesen Bericht als Zeichen für eine unsichere Erholung der chinesischen Wirtschaft und eine Verschlechterung der weltweiten Nachfrage an. In diesem Zusammenhang ist deutlich eine "Risikoaversion" zu spüren, wie im Währungsabteilung von Jefferies betont wird.

In dieser Situation sind Investoren, die das Risiko vermeiden möchten, masiv zum Dollar "gestürmt". Dies hat dem Greenback deutliche Unterstützung gegeben. Beobachtungen von Experten zufolge strebt der USD einen maximalen täglichen Anstieg an, der in den letzten zwei Wochen ein Rekord war. Laut Analysten ist die aktuelle Situation "eindeutig vorteilhaft für den Dollar, da die fundamentalen Daten aus den USA besser sind als die anderer Länder". In den aktuellen Bedingungen betonen sie bei Jefferies, dass solides Wachstum für den Greenback gewährleistet ist.

Die Währungsstrategen der Commerzbank stimmen dem zu und sind überzeugt, dass der Dollar in naher Zukunft "teurer wird". Der Grund für die Stärkung des USD liegt darin, dass die amerikanische Wirtschaft besser vor ungünstigen Faktoren geschützt ist als die europäische. "Langfristige Investitionen in die USA werden eine höhere Rendite bringen. Dies macht die nationale Währung, also den Dollar, der für aktives Kapitalgeschäft in den USA benötigt wird, begehrter und teurer", fassen die Experten der Commerzbank zusammen.

Die Herausforderungen, mit denen die europäische Wirtschaft konfrontiert ist, hemmen das Wachstum des Euro. Dieser steht oft als Außenseiter im Wettbewerb mit dem US-Dollar und ist dabei erfolglos. Die Probleme in der Wirtschaft der Eurozone werden durch die jüngsten makroökonomischen Berichte verdeutlicht. Im Juni ist die Industrieproduktion in Deutschland von einem jährlichen Wachstum von 0,1% auf einen Rückgang von 1,83% gesunken. Die Lage in der Industrieproduktion hat sich auch in Frankreich und Spanien verschlechtert, wobei dieser Indikator in Italien etwas besser war als zuvor. Nach Einschätzung von Analysten haben im Juni die wichtigen Bestandteile des BIP der Eurozone, nämlich Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion, einen Rückgang verzeichnet. Letztendlich ist Europa einem Schritt vor der Rezession. Gleichzeitig könnte das BIP der Eurozone für das zweite Quartal 2023, das ein Wachstum von 0,3% gegenüber dem Vorquartal aufwies, nach unten korrigiert werden.

Auf diesem Hintergrund zeigte das Währungspaar EUR/USD zu Beginn der Woche einen Rückgang auf 1,0965. In der zweiten Hälfte des Dienstags, den 8. August, korrigierte das Duo sich auf 1,1010 und brachte die "Bullen" etwas durcheinander. Anschließend wurde eine neue Wachstumswelle des Greenbacks verzeichnet. Am Mittwochmorgen, dem 9. August, wurde das Währungspaar EUR/USD mit 1,0976 gehandelt, um den Verlust auszugleichen.

Der Euro möchte kein Außenseiter sein, aber er kann den Dollar nicht überholen. Vier wichtige Faktoren für das EUR/USD-Währungspaar

Nach Meinung der Devisenstrategen der Crédit Agricole Bank wird das EUR/USD-Paar aus vier Gründen weiterhin in seiner aktuellen Range bleiben:

1) Unsicherheit über den Zeitpunkt des Übergangs der Fed zu einer "tauben" Position

Im Moment bleibt die Zeit, in der die Fed eine "taubere" Position einnehmen wird, fraglich. Die gegenwärtige Unsicherheit stützt die amerikanische Währung. Experten zufolge wird sich diese Situation in den nächsten Monaten fortsetzen. Der USD wird sich stärken, bis die Fed ein deutliches Signal für eine Änderung ihrer Politik gibt.

2) Gipfel der Fed und der EZB

Wenn die Fed ihren Höhepunkt in Bezug auf Zinserhöhungen erreicht hat, werden ähnliche Maßnahmen von der EZB ergriffen. Dies wird die Ausweitung des Zinssprenge zwischen EUR/USD begrenzen, schätzt die Bank. Bei diesem Szenario bleibt das potenzielle Wachstum des EUR/USD-Paars fraglich.

3) Potenzielle wirtschaftliche Abschwächung in den USA im vierten Quartal 2023

Viele Experten, darunter auch die Ökonomen Crеdit Agricole, prognostizieren einen Rückgang der amerikanischen Wirtschaft im vierten Quartal 2023. Die Umsetzung eines solchen Szenarios verstärkt globale zyklische Probleme und erschwert die Dynamik des Euro und des Dollars.

4) Temporäre Überlegenheit des Wirtschaftswachstums im Eurogebiet

Bei Crеdit Agricole sind sie überzeugt, dass eine Überlegenheit des Wachstums im Eurogebiet im Vergleich zu den USA nur von kurzer Dauer ist. Wenn dies geschieht, wird sich die vorübergehende Stärke des Euro schnell abschwächen und der Greenback Vorteile gewinnen. Vor diesem Hintergrund wird das Währungspaar EUR/USD für längere Zeit in der aktuellen Preisspanne verbleiben.

Nach Schätzungen von Analysten hinkt die europäische Wirtschaft nach wie vor hinter der amerikanischen zurück. Vertreter der Agentur Bloomberg hatten zuvor erklärt, dass die Wirtschaft der Europäischen Union "aufgrund der Zinserhöhungen durch die EZB vor den größten Problemen stehen wird". Nach vorläufigen Prognosen könnte das BIP des Euroraums im Jahr 2024 aufgrund steigender Energiepreise, der Verringerung staatlicher Unterstützungsmaßnahmen und Zinserhöhungen stark zurückgehen (um 5%).

In einer solchen Situation würde die gemeinsame Währung erheblichen Schaden erleiden, "den größten seit ihrer Gründung", betont Bloomberg. Die Agentur betrachtet die aktuelle Lage als "Vorbereitung auf eine schmerzhafte Abrechnung" für die Zinserhöhungen durch die EZB. Laut einer kürzlichen Untersuchung der Analysten der Agentur besteht die Gefahr darin, dass die "Stabilität der EU-Wirtschaft beruhigend wirkt und die geldpolitischen Straffungen mit Verzögerungen erfolgen".

Erinnern wir uns daran, dass die EZB Ende Juli zum neunten Mal in Folge den Zinssatz erhöht hat. Dabei hat Christine Lagarde, die Leiterin der Aufsichtsbehörde, die Verschlechterung der wirtschaftlichen Perspektiven in der Eurozone anerkannt. Sie lässt zu, dass die Zinssätze im September dieses Jahres erneut angehoben werden.

Was die Aussichten für die Zinserhöhung der Fed betrifft, so sind solche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität erforderlich. Im Frühjahr dieses Jahres sind die Erwartungen einer Zinserhöhung aufgrund der Bankenkrise in den USA stark gesunken, haben aber dann wieder Fahrt aufgenommen. Später wurde die Bankenkrise erfolgreich gelöst. Dies hat zur Erholung des amerikanischen Aktienmarktes beigetragen, der sich derzeit auf eineinhalbjährigen Höchstständen befindet.

Nach Einschätzung von Experten deutet die aktuelle Situation auf eine Lockerung der finanziellen Bedingungen in den USA hin. Ein objektiver Indikator dafür ist der Finanzbedingungsindex der Federal Reserve Bank von Chicago, dem zufolge die Bedingungen derzeit weicher sind als vor der Bankenkrise. In einer solchen Situation hat die Federal Reserve alle Gründe, die Zinssätze zu erhöhen, sonst wird die Überhitzung der amerikanischen Wirtschaft weiter verstärkt. Viele Experten sehen dies als wichtiges Argument für den weiteren Anstieg des Dollars an.

Analyst InstaForex
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