Futures auf amerikanische Aktienindizes eröffneten am Montag nach einem erneuten Rückgang, der am letzten Freitag verzeichnet wurde, mit einem Anstieg. Der S&P 500 stieg um 0,3%, während der technologielastige NASDAQ um 0,5% zulegte. Auch die europäischen Aktienindizes erholten sich von ihrem sechswöchigen Tief, da höhere Energiepreise Ölproduzenten wie TotalEnergies SA und Shell Plc unterstützten.
Die Rendite von Schatzanleihen hat ihren Anstieg wieder aufgenommen und ist entlang der gesamten Zinskurve gestiegen. Die 10-jährigen Anleihen erreichten den höchsten Stand seit November 2007, während die 30-jährige Staatsverschuldung nahe dem Höchststand von 2011 lag.
Der August ist kein besonders profitabler Monat für Investoren: Im Laufe dieses Monats ist der S&P 500 um 4,8% gefallen, da viele Marktteilnehmer sich auf die Möglichkeit vorbereiten, dass die Zinssätze in den USA über einen längeren Zeitraum hoch bleiben könnten. Neue Leitlinien zur Fed-Politik werden in der zweiten Hälfte dieser Woche nach dem jährlichen Treffen der Zentralbankchefs in Jackson Hole, Wyoming, bekannt gegeben. Den Abschluss der Veranstaltung wird der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, mit einer Ansprache am Freitag machen.
Die Verwirrung mit China führt auch zu einer Zurückhaltung bei der Nachfrage nach risikoreichen Anlagen. Wie bekannt wurde, haben einige chinesische Banken den Zinssatz für einen einjährigen Kredit um 10 Basispunkte gesenkt und den Basissatz für einen fünfjährigen Kredit unverändert gelassen. Dies geschah nachdem Politiker letzte Woche aufgefordert hatten, die Kreditvergabe zu stimulieren. Händler hatten eine Senkung beider Sätze um 15 Basispunkte erwartet.
In letzter Zeit sind viele Marktteilnehmer unzufrieden damit, wie vorsichtig China bei der Bereitstellung von Anreizen vorgeht, insbesondere bei der Lösung der Probleme hinsichtlich der Kreditverfügbarkeit für Verbraucher. Pictet Asset Management ist der Meinung, dass die einzige Sache, die die Märkte derzeit von einem großen Ausverkauf abhält, die Hoffnung der Anleger auf eine sanfte Landung der US-Notenbank ist. Allerdings besteht das Risiko einer möglichen Wiederaufnahme des Inflationsdrucks aufgrund hoher Konsumausgaben und steigender Löhne. Es wird erwartet, dass eine Rückkehr der Nachfrage nach risikoreichen Vermögenswerten erfolgt, wenn Powell am Freitag mit ausgewogeneren Aussagen auftritt, da das Ende der Straffungszyklen wahrscheinlicher denn je wird. "Die US-Notenbank hat fast alles getan, was sie tun musste, um die Inflation auf das Zielniveau zu senken, und es würde uns überraschen, wenn der Ausschuss weiterhin Zinserhöhungen fortsetzt", sagte Quilter Cheviot.
Auf den Energiemärkten sind die europäischen Gaspreise um 18% gestiegen, da die Händler das Risiko von Lieferunterbrechungen aufgrund eines potenziellen Streiks in Australien bewertet haben. Der Ölpreis setzt seinen Anstieg fort, da Anzeichen für eine Verschärfung des physischen Marktes die steigenden Nachfrage-Risiken in China und den USA ausgleichen. Der weltweite Benchmark Brent liegt über 85 Dollar pro Barrel und ist um mehr als 2% gestiegen.
Was die technische Lage des S&P 500 betrifft, so hat die Nachfrage nach dem Index zugenommen. Allerdings haben die Käufer nur geringe Chancen auf eine Korrektur. Die Bullen müssen die Kontrolle über 4405 Dollar übernehmen. Erst von diesem Niveau aus kann es zu einem Sprung auf 4427 Dollar kommen. Eine ebenso vorrangige Aufgabe der Bullen wird es sein, die Marke von 4447 Dollar zu halten, um den Bärenmarkt zu stoppen. Sollte es jedoch zu einem weiteren Abwärtstrend und einem Rückgang der Risikobereitschaft kommen, müssen die Käufer im Bereich von 4382 Dollar aktiv werden. Ein Durchbruch wird das Wertpapier schnell auf 4357 Dollar zurückbringen und den Weg zu 4332 Dollar öffnen.
