Zum zweiten Tag in Folge gewinnt das Währungspaar EUR/USD an positiver Dynamik und liegt über dem Niveau von 1,0900.
Vom Euro aus gesehen wird die Wirtschaft der Eurozone gemäß den jüngsten Aussagen des Chefökonomen der Europäischen Zentralbank, Philippe Lane, weiter wachsen und wahrscheinlich nicht in eine Rezession geraten. Dies führt zu einer Verringerung der Inversionsrenditekurve Deutschlands und unterstützt die Aussichten für eine weitere Straffung der EZB-Politik.
Zusätzlich dazu ermöglicht die zweitägige Schwäche des US-Dollars dem Währungspaar EUR/USD, von Euro-unterstützendem Wind zu profitieren. Da die Händler erwarten, dass die Federal Reserve den Zinserhöhungszyklus im September unterbrechen wird, bleibt der US-Dollar-Index, der den Kurs des US-Dollars im Verhältnis zu einem Währungskorb verfolgt, unter dem Höchststand, der während der Sommermonate erreicht wurde.
Aber die eingehenden wirtschaftlichen Daten aus den USA deuten weiterhin auf eine stabile Wirtschaft hin und lassen auf eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte zum Jahresende schließen, was dazu beitragen sollte, etwaige bedeutende Verluste des US-Dollars zu begrenzen.
Wenn die Federal Reserve die Zinssätze über einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau halten sollte, könnte sich dies auch positiv auf die Rendite von US-Staatsanleihen auswirken.
Es sei daran erinnert, dass die Rendite der 10-jährigen amerikanischen Staatsanleihen am Montag auf ein neues 15-Jahreshoch gestiegen ist.
Vermutlich werden Investoren im Vorfeld der Auftritte von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell und EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf dem Symposium in Jackson Hole am Freitag eine vorsichtige Haltung einnehmen. Es ist auch ratsam, auf die Flash-Version der PMI-Berichte für die Eurozone und die USA zu achten, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Dies wird einen frischen Einblick in den Zustand der Wirtschaft geben und ob die entsprechenden Zentralbanken weitere Zinserhöhungen verkraften können.
Auf der amerikanischen Handelssitzung heute sollte auch auf die Daten zu den Verkäufen auf dem US-Wohnimmobilienmarkt geachtet werden. Diese Nachrichten, zusammen mit der Rendite der US-Anleihen und einer allgemein erhöhten Risikobereitschaft, werden die Dynamik der Dollarkurse beeinflussen und kurzfristige Handelsmöglichkeiten für das Währungspaar EUR/USD schaffen.
