Am Donnerstag verzeichnen die führenden Börsenindizes in Westeuropa einen Anstieg. Die Händler waren von den positiven statistischen Daten der Länder in der Region inspiriert und haben ihre Risikobereitschaft erhöht.
Zum Zeitpunkt der Abfassung des Artikels ist der aggregierte Index der führenden europäischen Unternehmen, der STOXX Europe 600, um 0,28% gestiegen. Der französische CAC 40 gewann 0,1%, der deutsche DAX stieg um 0,68% und der britische FTSE 100 stieg um 0,03%.
Gewinner und Verlierer
Der Preis für die Aktien der Schweizer Bank UBS Group AG stieg um 5,8%. Am Donnerstagmorgen veröffentlichte das Unternehmen einen Bericht über den Rekordnettogewinn für das zweite Quartal 2023.
Die Aktienkurse des französischen Spirituosenherstellers Pernod Ricard sanken um 4,4%. Obwohl das Unternehmen den Nettogewinn für das Geschäftsjahr 2023 um 12,3% steigerte, waren die Endergebnisse schlechter als von den Analysten erwartet.
Die Marktkapitalisierung des deutschen Energieausrüsters Siemens Energy stieg um 1,8%.
Der Aktienpreis des deutschen Energieunternehmens RWE stieg um 1,7%.
Der Preis für die Aktien des deutschen Telekommunikationsunternehmens Deutsche Telekom stieg um 1,3%.
Die Aktienkurse des deutschen Chemiekonzerns BASF stiegen um 1,1%.
Die Marktkapitalisierung des französischen Einzelhandelsunternehmens Carrefour stieg um 1,8%.
Der Aktienkurs des französischen Automobilherstellers Renault stieg um 1,6%.
Der Wert der Wertpapiere des europäischen Luftfahrtunternehmens Airbus, einem der größten in Europa, stieg um 1,2%.
Die Aktienkurse des britischen Premium-Alkoholherstellers Diageo fielen um 1,3%.
Die Marktkapitalisierung des britischen Versicherungsunternehmens Prudential Plc sank um 2,5%.
Marktsentiment
Am Donnerstag analysieren Händler aktuelle Daten zu den Ländern der Eurozone. Laut vorläufigem Bericht des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) blieben die Verbraucherpreise im Euroraum im August mit einer Jahresrate von 5,3% im Vergleich zum Vormonat stabil. Experten hatten jedoch prognostiziert, dass die jährliche Inflation in der Währungsregion auf 5,1% zurückgehen wird.
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone blieb im Juli wie erwartet mit 6,4% auf dem gleichen Niveau wie im Juni. Die Analysten von Eurostat betonten, dass dieser Wert den vierten Monat in Folge auf dem niedrigsten Stand in der Geschichte der Erfassung bleibt.
In Deutschland stieg die Arbeitslosigkeit im abgelaufenen Monat von 5,6% im Juli auf 5,7%, wie von Experten erwartet.
Am Donnerstag veröffentlichte Frankreich vorläufige Daten zur Inflation im August, die von 4,3% im Juli auf 4,8% gestiegen ist. Analysten hatten einen Wert von 4,6% erwartet.
Gemäß endgültigen Daten stieg das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs von April bis Juni im Vergleich zu Januar bis März um 0,5%. Der Wert entsprach der vorläufigen Schätzung der Experten. Die Prognose für das jährliche BIP-Wachstum des Landes wurde von zuvor angekündigten 0,9% auf 1% erhöht.
In Italien hat die Inflation im August auf Jahresbasis von 6,3% im Juli auf 5,5% abgenommen. Analysten hatten einen Rückgang um 5,6% prognostiziert.
Ein zusätzlicher unterstützender Faktor für die europäischen Börsen war am Donnerstag die positive Entwicklung der US-Aktienmärkte, die am Vortag verzeichnet wurde. So stieg der Dow Jones Industrial Average am Mittwoch um 0,11%, der S&P 500 um 0,38% und der Nasdaq Composite um 0,54%.
Ergebnisse des gestrigen Handelstags
Am Mittwoch schlossen die führenden Börsenindizes Westeuropas im roten Bereich. Die Händler waren enttäuscht über schwache statistische Daten aus den Ländern der Region. Zu Beginn der gestrigen Handelssitzung waren jedoch die Indizes stark gestiegen.
Der STOXX Europe 600, der Leitindex der europäischen Unternehmen, gab um 0,15% nach. Zu Beginn des Tages hatte er jedoch ein Plus von 0,1% verzeichnet.
Der französische CAC 40 fiel um 0,12%, der deutsche DAX um 0,24% und nur der britische FTSE 100 stieg um 0,12%.
Der Wertpapierkurs des niederländischen Versicherungsunternehmens ASR Nederland ist um 2,1% gesunken. Der Versicherer berichtete über einen operativen Gewinn von 460 Millionen Euro für den Zeitraum Januar bis Juni 2023, verglichen mit überarbeiteten 454 Millionen Euro für den gleichen Zeitraum im Jahr 2022.
Die Aktienkurse des australisch-britischen Konzerns Rio Tinto stiegen um 0,7%.
Die Marktkapitalisierung der britischen Bergbauunternehmensgruppe Anglo American sank um 0,1%.
Der Aktienpreis des Schweizer Rohstoff- und Seltenerdmetalllieferanten Glencore fiel um 0,8%.
Der Wertpapierkurs des chilenischen multinationalen Unternehmens Antofagasta sank um 1%.
Die Aktienkurse der britischen Banken Barclays, Standard Chartered und Lloyds sanken um 0,6%, 0,5% bzw. 0,2%.
Die Marktkapitalisierung des deutschen Bankenkonzerns Commerzbank stieg um 1,3%.
Der Aktienkurs des deutschen Energieunternehmens RWE ist um 4,7% gefallen.
Die Aktienkurse des deutschen Energieausrüstungsherstellers Siemens Energy sind um 2,6% gefallen.
Die Kurse des auf Asien ausgerichteten britischen Versicherungsunternehmens Prudential sind um 1,5% gestiegen. Das Management des Unternehmens gab bekannt, dass der Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um 6% auf 1,46 Milliarden US-Dollar gestiegen ist.
Die Marktkapitalisierung des dänischen Energieunternehmens Orsted ist um 24,8% eingebrochen. Das Unternehmensmanagement kündigte an, dass der Wert des amerikanischen Vermögensportfolios um bis zu 729,78 Millionen US-Dollar abgeschrieben werden soll.
Der Aktienkurs des deutschen Lieferdienstes Delivery Hero ist um 10,3% gefallen. Das Unternehmen hat den Nettoverlust im ersten Halbjahr deutlich reduziert, aber der operative Wert und die Bruttomarge lagen unter den Markterwartungen.
Die Aktien des französischen Videospielentwicklers Ubisoft Entertainment sind um 5,2% gesunken.
Die Aktienkurse der deutschen Mediengruppe Bertelsmann sind um 0,4% gesunken. Gestern hat das Unternehmen einen Umsatzanstieg im ersten Halbjahr um 4,5% auf den Rekordwert von 9,7 Milliarden Euro gemeldet. Jedoch ist der Gewinn von Bertelsmann von 492 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro gesunken.
Der Aktienkurs der britischen Versicherungsgesellschaft Direct Line ist um 1,3% gefallen. Gestern wurde Adam Winslow, ein Manager von Aviva, zum neuen CEO ernannt.
Die Aktienkurse von British Petroleum, Shell und TotalEnergies sind um 0,7%, 0,4% bzw. 0,1% gestiegen, da die Ölpreise gestiegen sind.
Der Aktienkurs des italienischen Modelabels Brunello Cucinelli ist um 6,7% gestiegen, nachdem ein Bericht über einen fast ein Drittel höheren Gewinn im ersten Halbjahr veröffentlicht wurde.
Am Mittwoch analysierten die Händler die Daten zu den Ländern der Eurozone. Laut Bericht der Europäischen Kommission sank der allgemeine Index des Geschäftsklimas und des Verbrauchervertrauens in der Eurozone im August von 94,5 Punkten im Juli auf 93,3 Punkte. Dieser Indexrückgang wurde bereits den vierten Monat in Folge verzeichnet und sein Wert war der niedrigste seit November 2020.
Gemäß vorläufigen offiziellen Daten stieg die Inflation in Spanien im vergangenen Monat auf 2,6% gegenüber 2,3% im Juli. Ohne Berücksichtigung der Energie- und Lebensmittelpreise erhöhte sich dieser Wert im August um 6,1% nach einem Anstieg um 6,2% im Juli.
In der Zwischenzeit sind die Preise für in Deutschland importierte Waren im Juli um 13,2% aufgrund des starken Rückgangs der Energiepreise eingebrochen. Dieser Juli-Wertverlust war der höchste seit Januar 1987.
Im Jahresvergleich fielen die Erzeugerpreise in Österreich im Juli um 1,3%. Diese Kennzahl sank erstmals seit zweieinhalb Jahren.
Gemäß vorläufigen Angaben von Analysten des Destatis verlangsamte sich die jährliche Inflation in Deutschland im vergangenen Monat auf 6,1% von 6,2% im Juli. Dabei hatten die Experten einen Rückgang der Verbraucherpreise auf 6% erwartet. Gleichzeitig betrug die monatliche Inflation in dem Land erwartungsgemäß 0,3%.