Am Mittwoch zeigen die führenden Börsenindikatoren in Westeuropa aufgrund neuer Daten zu den Ländern der Region einen deutlichen Rückgang.
So zum Zeitpunkt des Schreibens des Materials sank der zusammengefasste Index der größten europäischen Unternehmen Stoxx Europe 600 um 0,65%. Der französische CAC 40 verzeichnete einen Rückgang um 0,63%, der deutsche DAX verlor 0,29% und der britische FTSE 100 fiel um 0,75%.
Führer des Wachstums und des Rückgangs
Der Wert der Wertpapiere des britischen Immobilienunternehmens Barratt Developments sank um 2%. Gleichzeitig meldete das Unternehmen heute Morgen einen Anstieg des steuerbereinigten Gewinns im Geschäftsjahr 2023 um 10% auf 885 Millionen US-Dollar.
Die Aktien des französischen Bankkonzerns Credit Agricole fielen um 0,9%, nachdem bekannt wurde, dass eine seiner Tochtergesellschaften Beteiligungen an dem Unternehmen Hiflow erworben hat, das im Bereich Auto-Transport tätig ist. Die Höhe des Geschäfts ist unbekannt geblieben.
Die Marktkapitalisierung der Ölunternehmen British Petroleum, TotalEnergies und Shell stieg aufgrund des Anstiegs der weltweiten Ölpreise um 0,2%, 0,7% bzw. 0,3%.
Der Aktienpreis des britischen Unternehmens International Distribution Services, das Post- und Kurierdienste anbietet, stieg um 2,5%.
Marktstimmung
Am Mittwoch analysieren die Händler die aktuellen Daten zu den Ländern der Eurozone. So berichtete das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat), dass die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone im Juli um 0,2% gesunken sind, nach einem Anstieg um 0,2% im Juni. Die Experten hatten einen Rückgang von 0,1% im Juli erwartet. Im Jahresvergleich fiel der Wert um 1%, genauso wie im Vormonat. Die Analysten hatten einen Rückgang von 1,2% prognostiziert.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Baubereich in der Eurozone erreichte im August mit 43,4 Punkten den niedrigsten Stand seit Dezember 2022. Im Juli lag dieser Wert bei 43,5 Punkten.
Zur Erinnerung: Ein PMI-Wert unter 50 Punkten weist auf eine Abschwächung der Aktivität hin. In der Eurozone ist dies bereits seit 16 Monaten in Folge der Fall.
Im August verzeichnete der Wohnungsbausektor in den Ländern der Währungszone laut der Hamburg Commercial Bank (HCOB) den stärksten Rückgang seit April 2020. Auch im Gewerbeimmobilien- und Infrastruktursektor wurde ein spürbarer Rückgang festgestellt.
Gleichzeitig ist laut dem Bundesministerium für Wirtschaft der Auftragseingang in der deutschen Industrie im Juli um 11,7% im Monatsvergleich eingebrochen. Experten hatten lediglich einen Rückgang von 4% erwartet.
Übrigens ist der Auftragseingang in Deutschland erstmals seit März gesunken und der Rückgang war der stärkste seit April 2020.
Ein weiterer Druckfaktor auf den europäischen Aktienmarkt am Mittwoch war auch der Pessimismus an den US-Börsen, der sich am Vortag gezeigt hat. So verzeichnete der Dow Jones Industrial Average am Dienstag einen Rückgang von 0,56%, der S&P 500 verlor 0,42% und der NASDAQ Composite sank um 0,08%.
Eine weitere negative Entwicklung für europäische Indizes heute war die Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 0,2%. Die traditionell höhere nationale Währung hemmt den relativen Ertrag europäischer Exportunternehmen.
Handelsergebnisse gestern
Am Dienstag schlossen die führenden Börsenindizes in Westeuropa im roten Bereich. Dabei erzielten die Wertpapiere von Bankenunternehmen die geringsten Ergebnisse.
So sank der kombinierte Index der größten europäischen Unternehmen Stoxx Europe 600 um 0,21%. Der französische CAC 40 ging um 0,34% zurück, der deutsche DAX verzeichnete ebenfalls einen Verlust von 0,34% und der britische FTSE 100 fiel um 0,2%.
Der Aktienkurs der französischen Bank Credit Agricole sank um 2%. Am Dienstagmorgen senkte eine der weltweit größten Investmentbanken, Goldman Sachs, ihre Empfehlung für Credit Agricole auf "Verkaufen".
Die Aktienkurse des deutschen Bankkonzerns Commerzbank sind um 6,1% eingebrochen, nachdem einer der größten Finanzkonglomerate in Großbritannien, Barclays, das Rating ihrer Papiere auf "unter Marktniveau" gesenkt hat.
Die Marktkapitalisierung des größten Finanzkonglomerats Deutschlands, Deutsche Bank, gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter und der Summe der Vermögenswerte, ist um 1,9% gesunken.
Der Aktienkurs des deutschen Energieunternehmens RWE ist um 1,5% gefallen.
Der Wert der Wertpapiere des deutschen Logistikunternehmens Deutsche Post, das Lieferungen durchführt, hat sich um 1,3% verringert.
Die Aktienkurse der niederländischen Bank ABN AMRO haben 0,6% verloren. Es ist bekannt geworden, dass Ferdinand van Drager, der amtierende CFO, zum ständigen Finanzdirektor ernannt wird.
Die Marktkapitalisierung des britischen Anbieters von digitalen Diensten, Restore, ist um 4,7% gestiegen, nachdem bekannt wurde, dass Charles Skinner wieder zum CEO ernannt wird.
Der Aktienkurs des französischen Automobilherstellers Renault ist um 1,5% gestiegen.
Der Wertpapierkurs der industriellen Gruppe Thales, die Informationssysteme für Luft- und Raumfahrt, Militär- und Seeanwendungen herstellt, ist um 0,4% gestiegen.
Die Aktienkurse des internationalen französischen Pharmakonzerns Sanofi stiegen um 1,5%.
Die Marktkapitalisierung des französischen Öl- und Gasunternehmens TotalEnergies stieg um 0,7%.
Die Aktienkurse der deutschen Automobilhersteller BMW und Mercedes-Benz Group stiegen um 2,2% bzw. 0,6% aufgrund der Nachricht, dass sie Partnerschaftsvereinbarungen mit dem amerikanischen Unternehmen Qualcomm zur Entwicklung und Erforschung drahtloser Kommunikationsmittel abgeschlossen haben.
Der Wertpapierkurs des deutschen Energieausrüstungsherstellers Siemens Energy fiel um 3,6%.
Die Aktienkurse der französischen Laborguppe Eurofins Scientific, die Dienstleistungen in der Test- und Unterstützungsbranche für die pharmazeutische und Lebensmittelindustrie anbietet, sind um 2,7% gesunken.
Die Marktkapitalisierung des deutschen Unternehmens für den Versand von Schuhen, Mode und Kosmetik per Post, Zalando, ist um 3,6% gesunken.
Der Aktienpreis des weltweit größten Kontaktcenters Teleperformance ist um 2,2% gefallen.
Die Aktienkurse der Luxusgüterhersteller Kering und LVMH sind um 2,2% bzw. 1,9% gesunken.
Die Aktienkurse der Ölunternehmen British Petroleum, TotalEnergies und Shell sind um jeweils 2%, 2% bzw. 1% gestiegen, aufgrund eines Anstiegs der Ölpreise.
Am Dienstag analysierten die Händler die neuesten Daten zu den Ländern der Eurozone. Gemäß der endgültigen Bewertung der Analysten fiel der Composite Purchasing Managers' Index (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone im August von 48,6 im Juli auf 46,7 Punkte. Der Augustwert war der niedrigste der letzten drei Jahre. Die vorläufige Schätzung betrug 47 Punkte.
Gleichzeitig sank der PMI für den Dienstleistungssektor im vergangenen Monat von 50,9 auf 47,9 Punkte im Vergleich zu Juli. Die vorläufige Schätzung betrug 48,3 Punkte.
Der Composite PMI und der entsprechende Indikator für den Dienstleistungssektor in Frankreich lagen im August unter den Prognosen.
In Deutschland sank der harmonisierte PMI im August auf 44,6 Punkte im Vergleich zu 48,5 im Juli.
Der Composite PMI für das Vereinigte Königreich sank im letzten Monat auf 48,6 Punkte. Die Analysten hatten einen Rückgang auf 47,9 Punkte prognostiziert. Der Dienstleistungsindex des Landes sank von 51,5 im Juli auf 49,5 Punkte. Experten hatten einen Rückgang auf 48,7 Punkte erwartet.
In der Zwischenzeit stiegen die Einzelhandelsumsätze im Vereinigten Königreich im August im Vergleich zu Juni um 4,1%, so der British Retail Consortium (BRC). Die durchschnittliche Wachstumsrate für das vergangene Quartal betrug 3,6%.
Am Dienstag analysierten auch europäische Händler die Nachrichten aus China. Laut dem chinesischen Nachrichtenportal Caixin fiel der PMI für den Dienstleistungssektor im August von 54,1 Punkten im Juli auf 51,8 Punkte, während der Markt nur einen Rückgang auf 53,6 Punkte erwartet hatte.