Am Dienstag verzeichnen die führenden Börsenindikatoren in Westeuropa einen Anstieg. Der Schlüsselfaktor für die Unterstützung der Aktienwerte heute sind die neuen Statistiken der Eurozone sowie starke Geschäftsberichte der größten Unternehmen der Region. Dabei weisen die Wertpapiere der Unternehmen im Bereich der Ölraffinerie und des Automobilbaus das stärkste Wachstum auf.
So stieg der konsolidierte Index der größten europäischen Unternehmen, Stoxx Europe 600, zum Zeitpunkt der Erstellung des Materials um 0,15%. Der französische CAC 40 stieg um 0,2%, der britische FTSE 100 um 0,13% und nur der deutsche DAX sank um 0,07%.
Führer beim Wachstum und Rückgang
Der Preis der Wertpapiere des europäischen Ölgiganten British Petroleum Plc stieg aufgrund des Anstiegs der weltweiten Ölpreise um 1%. Darüber hinaus gab das Management des Unternehmens bekannt, dass Kate Thomson vorübergehend zum Finanzchef ernannt wurde. Zuvor hatte Murray Auchincloss dieses Amt inne, der derzeit als vorübergehender CEO von British Petroleum fungiert.
Die Aktienkurse des französischen Unternehmens SMCP, Eigentümer mehrerer Modemarken, fielen um 29%. Das Unternehmen senkte seine Umsatz- und Rentabilitätsprognosen für das laufende Jahr. Der Grund für die Verschlechterung der finanziellen Kennzahlen war der Rückgang des Umsatzwachstums in Europa.
Die Marktkapitalisierung des britischen Online-Weinhandels Naked Wines Plc ist um 10% eingebrochen. Zuvor hatte der Einzelhändler einen Vorsteuerverlust von 15 Millionen Pfund Sterling für das vergangene Geschäftsjahr gemeldet, verglichen mit einem Gewinn von 2,9 Millionen Pfund im Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Umsatz von Naked Wines Plc im letzten Jahr um 1% auf 354,05 Millionen Pfund.
Der Aktienkurs der britischen Einzelhandelskette für Haushaltswaren Kingfisher Plc ist um 6,5% gefallen. Das Unternehmen hat seine Prognose für den Vorsteuergewinn im Finanzjahr 2023 auf 590 Millionen Pfund herabgesetzt, verglichen mit den zuvor erwarteten 634 Millionen Pfund.
Der Wert der Wertpapiere des europäischen Immobilienunternehmens Vonovia ist um 3,2% gestiegen.
Die Aktienkurse des deutschen Automobilkonzerns Volkswagen sind um 2,9% gestiegen.
Die Marktkapitalisierung des Münchner Unternehmens für Entwicklung und Wartung von Motoren für die zivile und militärische Luftfahrt, MTU Aero Engines, ist um 2,8% gesunken.
Der Aktienkurs des internationalen Lieferanten für pharmazeutische und Laborausrüstung, Sartorius, ist um 2% gestiegen.
Der Wert der Wertpapiere des deutschen multinationalen Unternehmens für Paketzustellung und Supply Chain Management, Deutsche Post, ist um 2,2% gestiegen.
Die Aktienkurse des französischen Automobilherstellers Renault haben um 2,3% zugelegt.
Die Marktkapitalisierung des europäischen Mikroelektronikunternehmens STMicroelectronics NV ist um 0,6% gesunken.
Der Aktienkurs der italienischen Bank Banca Monte dei Paschi di Siena ist um 4,6% gestiegen.
Der Wert der Wertpapiere des italienischen multinationalen Biotechnologieunternehmens DiaSorin ist um 1,6% gesunken.
Marktstimmung
Am Mittwoch endet die zweitägige Sitzung des Vorstands der US-amerikanischen Federal Reserve. Experten prognostizieren, dass die US-Notenbank den Zinssatz unverändert lassen wird - auf einem Niveau von 5,25-5,5% pro Jahr.
Am Donnerstag wird die Bank of England über den Zinssatz entscheiden. Der Markt erwartet, dass die Zentralbank den Zinssatz um weitere 25 Basispunkte auf 5,5% anheben wird.
Am Freitag wird die Bank von Japan über ihre Geld- und Kreditpolitik entscheiden. Außerdem finden in dieser Woche Treffen der Reserve Bank of Australia, der People's Bank of China sowie der Zentralbanken der Türkei und der Schweiz statt.
Heute analysieren die Händler die Daten der Länder der Eurozone. Laut der endgültigen Schätzung des Statistikamts der Europäischen Union stiegen die Verbraucherpreise in der Eurozone im August um 5,2% im Jahresvergleich. Zur Erinnerung: Die vorläufige Schätzung ergab eine Inflationsrate von 5,3%. Damit hat dieser Indikator im Währungsblock den niedrigsten Stand seit Januar 2022 erreicht.
Am Dienstagmorgen teilte die Europäische Zentralbank mit, dass im Juli der Überschuss der Leistungsbilanz in den Ländern der Europäischen Union 26,9 Milliarden Euro betrug, verglichen mit einem Defizit von 15,8 Milliarden Euro für den gleichen Zeitraum im Jahr 2022.
So betrug der Überschuss von Juli des vergangenen Jahres bis Juli des laufenden Jahres 43,7 Milliarden Euro oder 0,3% des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone gegenüber einem Überschuss von 71,6 Milliarden Euro oder 0,5% des BIP der Eurozone für den gleichen Zeitraum im Vorjahr.
Ein wichtiger Unterstützungsfaktor für den europäischen Aktienmarkt am Dienstag war der positive Trend an den US-Börsen, der am Vortag verzeichnet wurde. Demnach stieg der Dow Jones Industrial Average am Montag um 0,02%, der S&P 500 legte um 0,07% zu und der NASDAQ Composite gewann 0,01% hinzu.
Handelsergebnisse vom Vortag
Am Montag schlossen die führenden Börsenindikatoren in Westeuropa im roten Bereich. Der entscheidende Druckfaktor für die Aktienindizes gestern war die Risikoabkehr der Investoren im Vorfeld der bevorstehenden Zentralbanktreffen. Dabei verzeichneten die Wertpapiere von Unternehmen aus dem Ölraffinerie- und Bankensektor die größten Verluste.
Der kombinierte Index der größten europäischen Unternehmen Stoxx Europe 600 fiel um 1,13%. Der französische CAC 40 verlor 1,39%, der deutsche DAX sank um 1,05% und der britische FTSE 100 verzeichnete einen Rückgang von 0,76%.
Der Wert der Wertpapiere der französischen Bank Societe Generale stürzte um 12,1% ab. Am Montagmorgen veröffentlichte das Unternehmen seine neue Strategie, in der es niedrigere Ziele für das Umsatzwachstum und die Rentabilität des Kapitals setzte.
Die Kurse der französischen Luxusgüterhersteller LVMH, Kering und Hermes gingen um 2,5%, 2,1% bzw. 1,5% zurück.
Die Marktkapitalisierung der europäischen Ölgesellschaften TotalEnergies, Shell und British Petroleum ist jeweils um 0,1%, 0,1% bzw. 0,8% gesunken.
Der Aktienkurs des schweizerischen Stahlherstellers Swiss Steel Holding ist um 2% gesunken. Am Montag hat das Unternehmen seine Finanzergebnisprognose für das Jahr 2023 aufgrund einer schwächeren Nachfrage und Rentabilität im Juli und August zurückgezogen, was schlechter war als erwartet.
Der Wert der Wertpapiere des Schweizer Pharmaunternehmens Lonza Group ist um 14,7% gesunken, nachdem bekannt wurde, dass CEO Pierre-Alain Ruffieux Ende September zurücktreten wird.
Die Aktien des britischen Spirituosenherstellers Artisanal Spirits Co. haben 1,5% verloren, da der vorsteuerliche Verlust im ersten Halbjahr mehr als verdreifacht wurde.
Die Marktkapitalisierung des britischen Verpackungs- und Papierherstellers Mondi ist um 4,3% gestiegen.
Die Aktienpreise des deutschen Sportartikelherstellers Puma sanken um 1,3%, nachdem ein Partnerschaftsabkommen mit dem italienischen Automobilunternehmen Ferrari verlängert wurde. Einzelheiten über die Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben. In der Zwischenzeit verloren die Ferrari-Wertpapiere 1,5%.
Die Aktienkurse der norwegischen geophysikalischen Unternehmen TGS und PGS stiegen um 8,7% bzw. 21,1%.
Die Kurse des Automobilherstellers Stellantis sanken um 0,7%. Marktbeobachter berichteten, dass die Arbeitnehmer des Unternehmens in der italienischen Stadt Melfi einen eintägigen Streik abhalten.
Die Marktkapitalisierung des norwegischen Halbleiterherstellers Nordic Semiconductor sank um 10%, nachdem die Umsatzprognose für das dritte Quartal von 145-165 Millionen US-Dollar auf 135-140 Millionen US-Dollar gesenkt wurde.
Der Aktienkurs des pharmazeutischen Unternehmens Novo Nordisk fiel um 2,4%.
Ein wichtiger Druckfaktor für den europäischen Aktienmarkt am Montag war der negative Trend an den US-Börsen, der in der vergangenen Woche beobachtet wurde. Der S&P 500 fiel in der Woche um 0,5% und der NASDAQ Composite verzeichnete den zweiten aufeinanderfolgenden Rückgang um 0,9%, wobei er die Woche im Minus abschloss.