In der vorherigen Übersicht, die sich auf die Federal Reserve-Zinssätze und die Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell konzentrierte, kam ich zu dem Schluss, dass der Markt am Mittwoch eine irrationale Entscheidung traf, die Nachfrage nach der US-Währung zu reduzieren. Ich erwähnte auch, dass die Situation am Donnerstag aufgrund des Treffens der Europäischen Zentralbank und der Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde etwas anders war. Es ist an der Zeit zu verstehen, ob es am Donnerstag Gründe gab, die Nachfrage nach dem Euro zu steigern und, interessanterweise, nach dem Pfund.
Alle drei Zinssätze blieben unverändert. Dies kam für den Markt nicht überraschend, da Mitglieder des EZB-Rates wiederholt erwähnt haben, dass sie bereit sind, Zinssenkungen frühestens im Sommer in Betracht zu ziehen. Lagarde sagte am Donnerstag, dass die Inflation im Euroraum schnell von ihrem Höchststand abgefallen ist, aber dies garantiert nicht, dass die Verbraucherpreise ihren Abwärtstrend beibehalten werden. Lagarde sagt "wir werden im Juni viel mehr wissen".
Auf den ersten Blick stellt sich die Frage: Wenn Lagarde nicht über starke Inflation gesprochen hat oder erwähnt hat, dass es länger dauern könnte, sie zu bändigen, warum ist die Nachfrage nach dem Euro dann gestiegen? Schließlich hat sich die Rhetorik von Lagarde nicht geändert. Lagarde betonte erneut, dass die Zentralbank ihren geldpolitischen Kurs unverändert beibehalten wird, sich allmählich in Richtung geldpolitischer Lockerung bewegt und dann zur Normalisierung übergeht. Laut Lagarde benötigt die Zentralbank noch mehr Belege dafür, dass die Inflation auf 2 % zurückgeht, bevor über Zinssenkungen nachgedacht wird. Die Frage nach Zinssenkungen stand nicht auf der Tagesordnung des aktuellen Treffens.
Ein zweites Fragezeichen taucht auf: Wenn alles nach Plan läuft und die EZB Anfang Sommer über Zinssenkungen nachdenken wird, warum ist die Nachfrage nach dem Euro dann gestiegen? Schließlich hat sich die Stimmung der EZB nicht geändert! Meiner Meinung nach ist der Markt derzeit bullisch, und das erklärt alles. Marktteilnehmer sind nicht bereit zu verkaufen, daher führt jede Rhetorik von Powell und Lagarde nicht zu einem Rückgang beider Instrumente. Meiner Meinung nach ist dies nicht kritisch für den EUR/USD, aber es ist immer unangenehm, einen Rückgang zu erwarten und einen Anstieg zu sehen. Wenn das Instrument aufgrund starker US-Daten am Freitag steigt, kann niemand sagen, dass es sich um eine vorhersehbare Bewegung handelt. Schwache oder gemischte Daten garantieren praktisch, dass die Nachfrage nach dem US-Dollar sinkt.
Wellenanalyse für EUR/USD:
Basierend auf der durchgeführten Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass eine bärische Wellenfolge gebildet wird. Welle 2 oder b ist abgeschlossen, daher erwarte ich in naher Zukunft das Entstehen einer impulsiven Abwärtswelle 3 oder c mit einem signifikanten Rückgang des Instruments. Aktuell wird eine interne korrektive Welle gebildet, die möglicherweise diese Woche endet. Ich erwäge Short-Positionen mit Zielen rund um das Niveau von 1,0462, was 127,2 % gemäß Fibonacci entspricht.
Wellenanalyse für GBP/USD:
Das Wellenmuster des Instruments GBP/USD deutet auf einen Rückgang hin. Ich erwäge, das Instrument zu verkaufen und Ziele unterhalb des Niveaus von 1,2039 anzustreben, da ich glaube, dass die Welle 3 oder c früher oder später an Fahrt gewinnen wird. Ein erfolgreicher Versuch, das Niveau von 1,2627 zu durchbrechen, hat ein Verkaufssignal erzeugt, aber momentan kann ich auch eine neue seitliche Spanne mit der unteren Grenze bei 1,2500 identifizieren. Meiner Meinung nach fungiert dieses Niveau derzeit als Grenze für den Rückgang des Pfunds. Das Paar hat bereits den absteigenden Kanal überwunden, daher könnte das Pfund für einige Zeit weiter steigen, was eine weitere interne Welle im Kanal wäre.
Wesentliche Prinzipien meiner Analyse:
Wellenstrukturen sollten einfach und verständlich sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handhaben und bringen oft Veränderungen mit sich.
Wenn Sie nicht sicher sind über die Bewegung des Marktes, wäre es besser, nicht einzusteigen.
Wir können die Bewegungsrichtung nicht garantieren. Vergessen Sie nicht die Stop-Loss-Orders.
Die Wellenanalyse kann mit anderen Arten von Analysen und Handelsstrategien kombiniert werden.
