Das Währungspaar EUR/USD kämpft weiterhin um eine Erholung nach einem dreitägigen Rückgang. In den USA stieg die Verbraucherinflation im Februar leicht höher als erwartet, was Gerüchte befeuerte, dass die Federal Reserve Zinssenkungen verschieben könnte. Dies wird wiederum als unterstützend für den Dollar in diesem Paar betrachtet.
Auf der Euroseite unterstützen die Vertreter der Europäischen Zentralbank größtenteils die Idee der ersten Zinssenkung im Juni und haben auch die Idee weiterer Zinssenkungen im Juli ins Spiel gebracht. Dies untergräbt insgesamt die Währung und begrenzt somit das Potenzial für den Anstieg des EUR/USD-Paares.
Dennoch bewerten die Märkte weiterhin mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank ebenfalls im Juni mit Zinssenkungen beginnen wird, ähnlich wie die EZB. Dies wird durch den erneuten Rückgang der US-Treasury-Renditen bestätigt, der Händler davon abhält, aggressiv auf den Dollar zu setzen und somit etwas Unterstützung für das EUR/USD-Paar bietet. Bevor also weitere Rückgänge vorbereitet werden, wäre es ratsam, auf starke nachfolgende Verkäufe zu warten.
Vom technischen Standpunkt aus zeigen die Spotpreise eine gewisse Widerstandsfähigkeit, indem sie den Rückzug von einem Zwei-Monats-Hoch stoppen. Darüber hinaus befinden sich die Oszillatoren im Tageschart im positiven Bereich und weit entfernt von überkauften Werten, was die Bullen begünstigt. Allerdings erfordert das Fehlen bedeutender Käufe Vorsicht.
Zur gleichen Zeit wird das Tief der Übernachtspanne in der Nähe des runden Niveaus von 1,0900 voraussichtlich vor einem unmittelbaren Rückgang schützen. Ein überzeugender Durchbruch könnte den 50-Tage-SMA freilegen, der sich bei etwa 1,0850 befindet, sowie die Konvergenz der 100 und 200 SMA, unterhalb derer das EUR/USD-Paar anfällig werden und weiter nach unten auf bis unter 1,0800 testen könnte.
Auf der anderen Seite könnte die Zone von 1,0950 ein unmittelbares Hindernis auf dem Weg zur psychologischen Marke von 1,1000 darstellen. Ein anhaltendes Wachstum jenseits der runden psychologischen Marke wird als neuer Auslöser für die Bullen betrachtet und wird die Grundlage für die Fortsetzung der kürzlichen starken Erholung von Niveaus unter 1,0700 legen. Danach könnte das Paar weiter steigen.