Im Januar sank die industrielle Produktion in der Eurozone deutlich um 3,2%, während die Produktion auch im Vergleich zum Vorjahr um 6,7% zurückging, wobei beide Indikatoren deutlich schlechter als die Prognosen waren. Europas größte Volkswirtschaft könnte bereits in eine Rezession gerutscht sein, da die industrielle Produktion um mehr als 5% gesunken ist. Der Rückgang in Deutschland zieht die gesamte Eurozone nach unten, was bedeutet, dass es jetzt das Gegenteil ist, da es zuvor den Block nach oben gezogen hat.
Die Wirtschaft der Eurozone, die auf stabile und vor allem günstige Energieversorgung aus Russland angewiesen war, hat nun mit einer Situation zu kämpfen, die zu viel geworden ist. Das Importverbot hochwertiger Waren nach Russland hat die Exporte geschwächt, und Beschränkungen beim Kauf von russischen Rohstoffen führten zu einem spürbaren Rückgang der Produktionsrentabilität, da der Ausgleich für die verlorengegangenen Energiemengen zu deutlich höheren Preisen erfolgen musste.
Tatsächlich handelt es sich um die Deindustrialisierung Deutschlands, da deutsche Unternehmen beginnen, angesichts steigender Gaspreise in den USA und China umzusiedeln. Die chemische Industrie Deutschlands hat in den letzten zwei Jahren etwa ein Viertel ihrer Produktionsvolumina verloren, während andere Branchen, die auf den Zugang zu günstigen Energiequellen angewiesen waren - wie die Stahlindustrie, der Maschinenbau usw. - enorme Schwierigkeiten haben und der Prozess der Schließung oder Verlagerung von Produktionsstätten an Fahrt gewinnt.
Derzeit sieht der Euro überzeugend aus, da seine Kurse von der Rentabilität abhängen und nicht vom Zustand der Wirtschaft, aber die Wirtschaftskrise wird zwangsläufig ihre Auswirkungen auf die Richtung der finanziellen Ströme haben. Im Jahr 2023 erreichte der Leistungsbilanzüberschuss 260 Milliarden Euro oder 1,8% des BIP der Eurozone im Jahr 2023 und verlagerte sich vom Defizit von 82 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Zur selben Zeit haben Nicht-Residenten im Jahr 2023 netto 208 Milliarden Euro aus Euro-Gebieten abgezogen, während Euro-Gebietsbewohner netto 159 Milliarden Euro an Vermögenswerten außerhalb des Euro-Gebiets erworben haben. Wenn die Europäische Zentralbank beginnt, die Zinsen zu senken, was notwendig ist, um die europäische Industrie zu unterstützen, wird die Rendite von Eurozonen-Länderanleihen sinken und zu einer Veränderung der Finanzströme führen, die nicht zugunsten des Euros verläuft. Die Rezession im Industriesektor macht dies erforderlich, was den Druck auf den Euro erhöht; jedoch gibt es kurzfristig noch keine Anzeichen zur Beunruhigung, und der Euro profitiert von günstigen Marktbedingungen.
Die Positionierung zum Euro verbessert sich weiter, wobei die Netto-Long-Position um 1,1 Milliarden auf 10,2 Milliarden zunimmt. Spekulanten reagieren auf die steigende Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA bei steigenden Inflationsanzeichen, die die Zinserwartungen beeinflussen. Der Preis liegt über dem langfristigen Durchschnitt und steigt, aber das Momentum ist recht schwach.
Letzte Woche korrigierte der Euro in die Unterstützungszone von 1,0890/0900, und wir hatten diese Möglichkeit vorhergesagt, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass das Paar erneut steigen wird. Wir erwarten einen Versuch, über dem lokalen Hoch von 1,0982 zu brechen und das psychologische Niveau von 1,1000 zu testen, wobei das langfristige Ziel immer noch bei 1,1140 liegt, aber um diesen Anstieg zu garantieren, muss der Markt in der Lage sein, die fundamentalen Veränderungen in der US-Wirtschaft zu bestätigen.
