
Beruhigende Nachrichten: Der Dollar fiel, die Märkte stiegen
Die amerikanische Währung schwächte sich ab, und die wichtigsten US-Aktienindizes zeigten am Dienstag Wachstum – dies wurde durch zwei Faktoren ermöglicht: eine Abschwächung der Inflation und positive Signale in den Handelsbeziehungen zwischen Washington und Peking.
Die Inflation war niedriger als erwartet
Daten zu den Verbraucherpreisen in den USA erfreuten Analysten: Im April zeigte die Inflation einen bescheidenen Anstieg – nur 0,2 % im Vergleich zu März. Auf Jahresbasis stiegen die Preise um 2,3 %, während Experten 2,4 % erwarteten. Dies signalisiert, dass der Inflationsdruck in der US-Wirtschaft vorübergehend nachgelassen hat, was eine gute Nachricht für Investoren war.
Handelsfrieden gibt den Märkten eine Verschnaufpause
Ein zusätzlicher Anreiz für Optimismus war eine vorübergehende Ruhe im Handelskrieg zwischen den USA und China. Am Montag einigten sich Vertreter beider Länder auf eine 90-tägige Pause bei der Einführung neuer Zölle und anderer Handelsbarrieren. Dieses Zeitfenster soll genutzt werden, um ein nachhaltigeres Handelsabkommen zu entwickeln, das eine weitere Eskalation des Konflikts vermeiden wird.
Rohstoffe und Kryptowährungen wieder im Fokus
Die Entspannung auf der geopolitischen Bühne spiegelte sich sofort in den Märkten wider. Investoren wandten sich wieder risikoreicheren Anlagen zu – die Nachfrage nach Aktien, Rohstoffen und Kryptowährungen stieg erheblich. Insbesondere stiegen die Ölpreise in der Hoffnung, dass die Reduzierung des Zoll-Drucks die globale Nachfrage nach Energie unterstützen wird.
Inflationsdaten als zusätzlicher Impuls
Die Veröffentlichung des Berichts des US Bureau of Labor Statistics wurde zu einem gewissen Katalysator für die Marktbewegungen. Die tatsächliche Inflationsrate war niedriger als sowohl die monatlichen als auch die jährlichen Prognosen, was das Vertrauen der Investoren in die Möglichkeit einer lockereren Geldpolitik der Federal Reserve stärkte.
Beruhigende Prognosen beleben Technologieriesen
Die US-Aktienmärkte reagierten mit einem starken Anstieg auf die Veröffentlichung der Inflationsdaten und eine Pause im Zollkrieg mit China. Besonders aktiv war der High-Tech-Sektor: Investoren strömten zum Nasdaq und hoben den Index auf Rekordniveaus. Analysten führen diesen Anstieg auf die Erwartung zurück, dass die Federal Reserve die Zinsen nicht überstürzt anheben wird.
Details: Bewegung der wichtigsten Indizes
- Der S&P 500 legte um 42,36 Punkte (+0,72%) zu und schloss bei 5.886,55;
- Der Nasdaq Composite zeigte einen stärkeren Anstieg um 301,74 Punkte (+1,61%) und erreichte 19.010,09;
- Der Dow Jones Industrial Average hingegen fiel um 269,67 Punkte (-0,64%) und schloss bei 42.140,43. Der Index wurde durch die Dynamik der UnitedHealth-Aktien belastet, die ihre Jahresprognose aussetzten und ihren CEO ersetzten.
Währungsschwankungen: Der Dollar zieht sich zurück
Nach den weniger als erwarteten Inflationszahlen zog sich der US-Dollar von seinen kürzlichen Höchstständen zurück. Der Dollar-Index fiel um 0,79% gegenüber seinen wichtigsten Gegenstücken und verlor angesichts sinkender Erwartungen an eine Geldstraffung an Boden. Der Euro stieg derweil um 0,94% auf 1,1191 US-Dollar.
Europa stabilisiert sich, Asien durchwachsen
Die europäischen Märkte endeten mit einer moderaten Optimismusanote: Die Aktienindizes in der Region gewannen durchschnittlich 0,1% hinzu und setzten sich auf ihre höchsten Niveau seit Ende März.
Es gab einige Schwächen in den Schwellenländern. Die Aktien in diesem Segment fielen angesichts der Unsicherheit der Investoren, wobei der MSCI Emerging Markets Index um 5,03 Punkte (-0,43%) auf 1.156,82 fiel.
Gemischte Stimmung in Asien
Die Asien-Pazifik-Märkte endeten gemischt. Angesichts globaler Signale:
- Der MSCI ohne Japan-Index sank um 0,51% und schloss bei 603,95;
- Japans Nikkei hingegen zeigte einen soliden Anstieg um 1,43% und schloss bei 38.183,26.
Handelstauwetter: Zölle verlieren ihren Griff
Die Ergebnisse der Genfer Gespräche zwischen den USA und China brachten bedeutende Fortschritte, wobei beide Seiten einer erheblichen Reduzierung der gegenseitigen Zölle zustimmten. Washington versprach, die Zölle auf chinesische Waren von zuvor 145% auf 30% zu senken, während Peking im Gegenzug die Zölle auf amerikanische Produkte von zuvor 125% auf 10% senken wird.
Dies war die umfassendste Überarbeitung der Handelspolitik zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt in den letzten Jahren und löste eine Welle von Reaktionen auf den globalen Märkten aus.
Weniger Zölle, weniger Druck
Die Entschärfung der Zollspannungen wirkte sich sofort auf die finanziellen Erwartungen aus. Marktteilnehmer begannen, ihre Prognosen für die weiteren Schritte der Federal Reserve zu überprüfen. Eine Reduzierung der Handelsrisiken könnte der Zentralbank Spielraum geben, um die Zinsen vorsichtig zu senken – aber nur, wenn die Inflation tatsächlich schwächer wird.
Viele Analysten glauben, dass die Fed jetzt weniger unter Druck steht, dringende Maßnahmen zu ergreifen – die Politik könnte flexibler, aber auch genauer abgestimmt werden.
Fitch: Die Zölle sind gefallen, aber die Geschichte spricht immer noch laut
Laut Fitch Ratings bleibt trotz einer merklichen Reduzierung nach der Vereinbarung die effektive Zollbelastung der Vereinigten Staaten hoch. Sie liegt derzeit bei 13,1 %, deutlich niedriger als die vorherigen 22,8 %, aber immer noch viel höher als die 2,3 % am Ende von 2024 verzeichneten. Darüber hinaus ist dies das höchste Niveau seit 1941 – ein entscheidender Hinweis auf das aktuelle wirtschaftliche Umfeld.
Anleiherenditen: Beruhigung in Frage
Angesichts der neuen Handelskonfiguration und der Neubewertung des US-monetären Ausblicks haben US-Staatsanleihen eine Erhöhung der Renditen gezeigt.
- Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen stieg um 1,6 Basispunkte und erreichte 4,473 %;
- Die 2-jährigen Anleihen, die als Indikator für kurzfristige Erwartungen an die Fed-Zinsen gelten, legten um 0,2 Punkte zu und erreichten 4,004 %.
Dies deutet auf vorsichtigen Optimismus unter den Investoren hin und auf eine allmähliche Rückkehr der Risikobereitschaft, auch im Anleihemarkt.
Wertvolle Anlagen im Plus: Gold stärkt seine Positionen
Inmitten des wachsenden Vertrauens in die Reduzierung globaler Risiken ist Gold erneut in den Fokus der Investoren gerückt. Der Spotpreis des Edelmetalls stieg um 0,61 % und erreichte 3.253,51 US-Dollar pro Unze, während die US-Gold-Futures um 0,6 % auf 3.247,80 US-Dollar stiegen.
Das wachsende Interesse an Gold zeigt eine anhaltende Nachfrage nach sicheren Hafenanlagen, trotz der allgemeinen Verbesserung der Stimmung auf den Finanzmärkten. Investoren sichern weiterhin ihre Portfolios gegen neue geopolitische oder inflationäre Überraschungen ab.
Schwarzes Gold bleibt nicht zurück
Der Ölmarkt hat sich in die Welle des Optimismus eingereiht. Die Preise für schwarzes Gold stiegen, nachdem sich die Handelsspannungen entspannt hatten und die Erwartungen an eine stabilere Nachfrage gestiegen waren.
- Brent-Rohöl stieg um 1,67 US-Dollar oder 2,57 % und schloss den Handel bei 66,63 US-Dollar pro Barrel;
- WTI aus den USA legte um 1,72 US-Dollar zu, was einem Anstieg von 2,78 % entspricht, und erreichte 63,67 US-Dollar pro Barrel.
Der Markt wurde auch durch die Hoffnungen auf eine Erholung des globalen Handelsumsatzes nach der angekündigten Waffenruhe zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie durch die Erwartungen gestützt, dass die Energienachfrage nicht so schnell zurückgehen wird wie zuvor befürchtet.
Europäische Investoren legen eine Pause ein
Nach einem stürmischen Wochenbeginn öffneten die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch ohne großes Momentum. Investoren entschieden sich, nach den Nachrichten über die vorübergehende Aussetzung des Handelskrieges eine Verschnaufpause einzulegen und sich auf fundamentale Makrodaten zu konzentrieren, insbesondere auf die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Eurozone.
Der STOXX 600-Index, der die Dynamik der Aktien in ganz Europa widerspiegelt, blieb unverändert bei 545,31 Punkten um 7:10 Uhr GMT. Am Dienstag schloss dieser Benchmark die vierte Sitzung in Folge im grünen Bereich.
Ausblick: Waffenstillstand als Chance
Der Beginn der Woche gab den Investoren Hoffnung: Die Entscheidung der USA und Chinas, am Montag ein 90-tägiges Moratorium für neue Zölle zu verhängen, war ein Wendepunkt. Die Vereinbarung entspannte vorübergehend die Spannungen und erlaubte es den Marktteilnehmern, ein weiches Landungsszenario für die Weltwirtschaft in Betracht zu ziehen, ohne in eine vollständige Rezession abzugleiten.
Die Aufmerksamkeit hat sich nun auf die anstehenden Verhandlungen zwischen den beiden Mächten verlagert, die bestimmen werden, ob der Waffenstillstand zu einem langfristigen Abkommen wird oder eine vorübergehende Erleichterung bleibt.
Euro-Inflation unter Kontrolle: Deutschland und Spanien zeigen Preisverlangsamung
Inmitten einer globalen Neubewertung von Inflationsrisiken hat Europa den Investoren Anlass zu vorsichtigem Optimismus gegeben. Laut endgültiger Daten fiel die Verbraucher-Inflation in Deutschland im April auf 2,2 % und bestätigte die vorläufigen Schätzungen. Dies könnte die Argumente für einen vorsichtigeren Ansatz der Europäischen Zentralbank bei zukünftigen Zinsschritten stärken.
Parallel dazu zeigte die in Spanien nach der einheitlichen EU-Methodik berechnete Inflation ebenfalls eine Abkühlung, mit einem jährlichen Rückgang auf 2,2 % im März, was auf eine allmähliche Entspannung des Preisdrucks in Südeuropa hinweist. Diese Daten stützen die Ansicht, dass die Eurozone eine nachhaltige Bewegung in Richtung Preisstabilität ohne Rezession sehen könnte, ein Szenario, nach dem die politischen Entscheidungsträger lange gesucht haben.
Gewinner und Verlierer: Aktien im Fokus
An den europäischen Aktienmärkten standen individuelle Unternehmensgeschichten im Mittelpunkt, mit starken Schwankungen in beide Richtungen.
Burberry überraschte die Märkte: Die britische Luxusmarke meldete bessere als erwartete Ergebnisse und zeigte eine Erholung ihres Images bei den Verbrauchern. Vor diesem Hintergrund stiegen die Aktien des Unternehmens um 7,9 % und gehörten zu den hellsten im Feed.
Gleichzeitig enttäuschte Brenntag, einer der größten Chemielieferanten in Deutschland, die Investoren. Das Unternehmen meldete ein schwaches Quartalsergebnis, was dazu führte, dass die Aktien um 3 % fielen. Die Prognosen der Analysten lagen höher als die tatsächlichen Zahlen und die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten.
Wandel bei Vestas im Anmarsch
Ein wenig im Schatten stand die positive Nachricht von Vestas, einem dänischen Hersteller von Windkraftanlagen. Die Investmentbank Berenberg revidierte ihre Einschätzung des Unternehmens und hob ihre Empfehlung von "halten" auf "kaufen" an. Diese Maßnahme ließ die Vestas-Aktien um 1,2 % steigen, was das wachsende Interesse an erneuerbaren Energien im Kontext der Stabilisierung der globalen Nachfrage widerspiegelt.