
Volatilität an der Wall Street: Cisco glänzt, UnitedHealth verliert an Boden
Der Handel am Donnerstag endete in unterschiedlichen Richtungen - die Investoren mussten sich zwischen Optimismus im Technologiebereich und alarmierenden Signalen im Gesundheitssektor entscheiden.
Mitten in den wilden Schwankungen im April, verursacht durch die Intensivierung der Handelskonfrontationen zwischen den USA und globalen Partnern, hat der S&P 500-Index seine verlorenen Positionen sicher wiedergewonnen. Investoren scheinen Vertrauen zurückgewonnen zu haben, da die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Zollstreitigkeiten, die die Inflation beschleunigen könnten, überwiegt.
Cisco auf der KI-Welle
Die Aktien des Tech-Giganten Cisco Systems stiegen um fast 5%, nachdem das Unternehmen die Wall Street überrascht hatte, indem es seine Prognose für das Gesamtjahr anhob. Der Grund ist ein schneller Anstieg der Nachfrage, angeheizt durch die Aufregung um Lösungen für künstliche Intelligenz. Das Vertrauen der Investoren wurde gestärkt und die Cisco-Aktien erhielten einen zusätzlichen Auftrieb.
UnitedHealth erleidet Rückschlag: Untersuchung wirft Schatten
Es war ein ganz anderer Tag für die UnitedHealth Group, deren Aktien um 11% fielen und damit den niedrigsten Stand seit fünf Jahren erreichten. Die Panik wurde durch einen Artikel im Wall Street Journal ausgelöst, der berichtete, dass das Unternehmen vom US-Justizministerium wegen möglichen Betrugs im Medicare-Programm, dem Krankenversicherungssystem des Bundes für Senioren, untersucht wird. UnitedHealth selbst erklärte, dass es keine offizielle Mitteilung über eine Untersuchung von der Regierung erhalten habe.
Einzelhandel unter Druck: Walmart und Amazon reagieren auf Zölle
Walmart kündigte eine bevorstehende Preiserhöhung an und verwies auf die Auswirkungen der Einfuhrzölle, was zu einem Rückgang der Aktien um 0,5% führte. Dies geschah, obwohl die Verkaufszahlen des ersten Quartals in den USA die Erwartungen der Analysten übertrafen.
Auch Amazon wurde getroffen: Die Notierungen des Internet-Giganten fielen um 2,4% und erhöhten den Druck auf die Nasdaq. Wie Walmart leidet auch Amazon weiterhin unter den Handelsentscheidungen der Trump-Regierung, was unter den Investoren Besorgnis auslöst.
Walmart geht in Deckung: Unsicherheit belastet Prognosen
Der weltweit größte Einzelhändler gab keine Gewinnprognose für das zweite Quartal bekannt und schloss sich damit einer wachsenden Zahl von Unternehmen an, die es vorziehen, angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen keine konkreten Zahlen zu veröffentlichen. Die Epidemie der unternehmerischen Vorsicht breitet sich aus, da immer mehr Marktteilnehmer es vorziehen, auf Nummer sicher zu gehen und öffentliche Wetten inmitten einer instabilen Zollpolitik zu vermeiden.
Die Entscheidung von Walmart verstärkte nur die allgemeine Stimmung an der Wall Street: Das Geschäftsumfeld bleibt angespannt, und die Unsicherheit über die zukünftigen Kosten zwingt selbst Einzelhandelsriesen dazu, ihre Ansätze zu überdenken.
Indizes im Ungleichgewicht: S&P und Dow im Plus, Nasdaq im Minus
Die Aktienmärkte schlossen den Tag mit gemischten Entwicklungen: Der S&P 500-Index legte um 0,41% zu und erreichte 5.916,93 Punkte, während die technologielastige Nasdaq um 0,18% fiel und bei 19.112,32 Punkten stoppte. Der Dow Jones Industrial Average hingegen stieg um 0,65% und beendete den Handel bei 42.322,75 Punkten.
Die gemischte Stimmung spiegelte den gemischten Sentiment am Markt wider, da die Investoren versuchten, Hoffnungen auf eine Verringerung des Inflationsdrucks mit Bedenken über den globalen Wirtschaftsausblick in Einklang zu bringen.
Versorger an der Spitze
Unter den 11 wichtigsten Industriesektoren im S&P 500 beendeten acht den Tag im positiven Bereich. Die Versorger führten die Gewinne mit einem Anstieg von 2,1% an, gefolgt von dem Konsumgütersektor mit einem Anstieg von 2%. Marktteilnehmer wenden sich zunehmend sicheren Anlagen und stabilen Geschäftsmodellen zu, um in unsicheren Zeiten eine neue Überlebensstrategie zu finden.
Dennoch liegt der S&P 500 etwa 4% unter seinem Allzeithoch vom 19. Februar, was unterstreicht, dass sich der Markt noch immer nicht vollständig von dem Druck im Frühjahr erholt hat.
Signale aus der Wirtschaft: Wachstum verlangsamt sich, Preise fallen
Wirtschaftsdaten sorgten für Uneindeutigkeit an den Märkten. Die US-Einzelhandelsumsätze im April zeigten eine Verlangsamung der Verbraucheraktivität, während ein anderer Bericht unerwartet einen Rückgang der Erzeugerpreise verzeichnete. Dies geschah vor dem Hintergrund moderater Verbraucherpreisdaten, die bereits zuvor veröffentlicht wurden.
Dieses Bild gibt Anlass zu Diskussionen unter Analysten: Einige sehen darin ein Zeichen für eine Abkühlung der Wirtschaft, während andere darin einen Grund sehen, auf eine Pause in der Straffung der Geldpolitik zu hoffen.
Übergewicht der "Bullen": Positiver Überhang am Markt
Innerhalb des S&P 500-Index war das Verhältnis von Aktien, die stiegen, zu denen, die sanken, fast 3 zu 1. Dies zeigt, dass trotz der alarmierenden Nachrichten und instabiler Daten die Marktteilnehmer weiterhin risikobereit sind und an die Perspektiven einzelner Sektoren glauben.
Europäische Märkte im Aufschwung: Gesundheitssektor an der Spitze
Die europäischen Aktienmärkte beendeten die Woche mit einer positiven Note, da die Investoren von einer vorübergehenden Abkühlung der Handelsrhetorik zwischen Washington und Peking ermutigt wurden. Die Aussicht auf eine Atempause im langwierigen Zollkrieg hat die Risikobereitschaft für Vermögenswerte, insbesondere in defensiven Sektoren, erhöht.
Der gesamteuropäische STOXX 600-Index stieg in den frühen Stunden des Freitags um 0,4% und zeigte bereits die fünfte Woche in Folge ein stetiges Wachstum. Die wichtigsten nationalen Börsen eröffneten im Plus, und der deutsche DAX-Index schwebte nahe an historischen Höchstständen, was das Vertrauen der Marktteilnehmer widerspiegelt.
Pharmazeutika im Fokus: Führungsrolle des Gesundheitssektors
Der größte Beitrag zum Wachstum der europäischen Indizes kam von den Aktien von Unternehmen, die im Gesundheitssektor tätig sind. Der Profil-Subindex kletterte um 1,4% und wurde zum Spitzenreiter unter den Sektoren. Besonders hervorzuheben waren die Aktien der Pharmariesen Novo Nordisk und Novartis, die aufgrund starker Fundamentaldaten und positiver Nachfrageerwartungen weiter an Gewicht zunahmen.
Warten auf Makrodaten: Inflation und Handelsbilanz im Fokus
Investoren zeigen sich angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung neuer makroökonomischer Statistiken vorsichtig. Im Fokus stehen die Handelsbilanzdaten der Eurozone für März sowie die Inflationszahlen für Italien. Die Berichte, die später am Tag erwartet werden, könnten das Marktsentiment anpassen und die Dynamik des Euro-Wechselkurses beeinflussen.
Swiss Re von Naturkatastrophen getroffen
Es gab einige negative Überraschungen: Die Rückversicherungsgruppe Swiss Re berichtete von großen Verlusten durch Naturkatastrophen. Der Schaden durch die verheerenden Waldbrände im Raum Los Angeles, die Anfang dieses Jahres auftraten, kostete das Unternehmen 570 Millionen Dollar, was die Notierungen beeinflusste - die Swiss Re-Aktien verloren 1,2% aufgrund der Nachrichten.
Richemont glänzt: Luxussektor bleibt seiner Marke treu
Gute Nachrichten kamen aus der Welt der hohen Mode und des Schmucks. Der Richemont-Konzern, dem Marken wie Cartier und Montblanc gehören, meldete ein Quartalswachstum der Umsatzzahlen von 7% - etwas höher als von Analysten erwartet. Dies führte zu einem deutlichen Sprung nach oben: Die Aktien des Unternehmens stiegen in den ersten Handelsminuten um 4%.